Lousy, lousy Arsenal

Drei Gunners kommen zu spät: Dimitar Berbatov trifft zum 2:0 für Monaco
© getty

Die Gunners stehen nach dem Debakel gegen den AS Monaco wieder einmal früh am Champions-League-Abgrund. Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist enorm und der Gegenwind für Trainer Arsene Wenger dürfte wieder Fahrt aufnehmen.

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Als "emotionalen Schock" hatte Arsene Wenger das Achtelfinallos AS Monaco bezeichnet. Im Fürstentum nahm die Trainer-Laufbahn des Franzosen einst Fahrt auf; von 1987 bis 1994 coachte Wenger an der Cote d'Azur, holte je einmal die Meisterschaft und den Pokal und erreichte 1992 das Finale der europäischen Pokalsieger.

Doch es ist anzunehmen, dass auch Wenger die Faust in der Hosentasche ballte, nachdem seine alte Liebe dem FC Arsenal zugeteilt worden war. Es hätte auch Real Madrid sein können. Oder Barcelona. Oder erneut Bayern München.

Es wurde Monaco, ein Team, das mit gerade mal vier erzielten Toren als auf dem Papier eindeutig schwächster Gruppensieger ins Achtelfinale einzog.

Ohne Kontrolle, ohne Kopf

Doch Arsenal ist nach dem Hinspiel gegen die Monegassen keinen Schritt weiter als in den beiden Jahren zuvor, als die Gunners dem FC Bayern mit 1:3 bzw. 0:2 im heimischen Emirates Stadium unterlagen. Im Gegenteil: Arsenal lieferte - bei aller Wertschätzung für die taktische Meisterleistung Monacos - eine skandalöse Vorstellung ab.

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Kapitän Per Mertesacker sprach von "Kontrollverlust" und "Kopflosigkeit" infolge des ersten Gegentreffers. Arsenals Umgang mit dem Rückstand war absurd, die Mannschaft fand zu keinem Zeitpunkt ihr Tempospiel, das an guten Tagen so wunderschön anzusehen ist.

Die Naivität vor dem zweiten und dritten Gegentor, das Auslassen bester Torchancen, insbesondere von Olivier Giroud, sowie die offensichtliche Planlosigkeit gegen einen tiefstehenden, disziplinierten und robusten Gegner entlarven die ungeheure Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit des Arsenal Football Club.

Weit weg vom Gipfel

Kein Klub der europäischen Topligen, der für sich seit Jahren eine Spitzenposition im nationalen und internationalen Vergleich proklamiert und von seiner Struktur her dazu auch in der Lage wäre, ist vom Gipfel so weit entfernt wie die Gunners.

170 Millionen Euro hat Arsenal seit Sommer 2013 in neue Spieler investiert und dabei ein Transferminus von 140 Millionen aufgestellt. Genug Geld, um es zumindest auf eines der höheren Plateaus zu schaffen.

Doch in der Premier League beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Chelsea bereits zwölf Punkte und in der Königsklasse kann die Gunners nur ein Wunder ins erste Viertelfinale seit 2010 hieven.

Wenger erlebt Horror

Am 17. März entscheidet sich in Monaco vielleicht auch endgültig die Zukunft von Arsene Wenger. Er befindet sich im 19. Jahr als Arsenal-Coach und die Wenger-Kritiker werden ihre Forderung nach dem Ende dieser Liaison intensivieren. Die Nibelungentreue der Klubchefs zum Trainer ist auch vielen Arsenal-Anhängern schon lange ein Dorn im Auge.

Das 1:3 gegen Monaco gehört zweifellos zu Wengers schlimmsten Niederlagen. Ein Schock-Erlebnis, das weit über die Emotionalität hinausgeht. Wengers Urteil über das Spiel fiel knapp aber eindeutig aus: es war ein "Horrorabend".

Arsenal - Monaco: Die Statistik zum Spiel