Leno hält Bayer-Punkt in Donezk fest

Bernd Leno rettete Leverkusen einen wichtigen Punkt in Donezk
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Bayer Leverkusen hat am 4. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase mit einem 0:0 bei Schachtjor Donezk einen wichtigen Auswärtspunkt geholt und seine Achtelfinalchancen deutlich erhöht.

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Leverkusen spielte eine schwache erste Halbzeit und konnte sich bei Torhüter Bernd Leno bedanken, der die Mannschaft von Trainer Sami Hyypiä mehrmals vor einem Rückstand bewahrte.

Nach dem Wechsel wurde Bayer stärker, verpasste es aber den Siegtreffer zu erzielen.

In der Tabelle der Gruppe A liegt Leverkusen hinter Manchester United auf Platz zwei, hat weiterhin zwei Punkte Vorsprung vor Donezk und gegen die Ukrainer durch das 4:0 im Hinspiel auch den direkten Vergleich gewonnen.

Die Reaktionen:

Rudi Völler (Sportdirektor Leverkusen): "Wir hatten zu viele Ballverluste und haben unsere Konter nicht gut zu Ende gespielt. Unter dem Strich zählt aber der Punktgewinn. Wir müssen noch zwei gute Spiele abliefern, dann kann es mit dem Einzug ins Achtelfinale klappen."

Simon Rolfes (Leverkusen): "Wir sind irgendwie nie so richtig ins Spiel gekommen und haben vor allem am Anfang zu schnell die Bälle verloren. Dadurch wurde es eine Abwehrschlacht. In der zweiten Halbzeit war es besser, aber das war sicher nicht unser bestes Spiel. Bernd Leno hält seit Wochen überragend."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Ligaspiel bei Volyn Lutsk schonte Donezk-Coach Lucescu sieben Spieler und kassierte prompt ein 0:2. Pyatow, Shevchuk, Rakitskiy, Hübschman, Fernando, Teixiera und Ferreyra sind gegen Bayer neu im Team.

Auch Hyypiä rotierte erfolglos in der Liga. In Donezk läuft die beste Elf auf, die Bayer derzeit zu bieten hat. Im Vergleich zum 4:0 im Hinspiel ersetzt der damals verletzte Bender Can im Mittelfeld.

12.: Langer Diagonalball auf Srna, den Boenisch aus den Augen verliert. Flanke in die Mitte, Ferreyra ist eher am Ball als Toprak und trifft ihn mit der Stiefelspitze, Leno holt den Ball aus dem linken Eck.

25.: Freistoß Bayer, 25 Meter Torentfernung. Castro mit rechts über die Mauer, Pyatow holt den zu lasch getretenen Ball locker aus dem linken Giebel.

30.: Srna hat auf links erneut zu viel Platz und schlägt die Flanke. Der Ball rutscht ihm über den Spann und klatscht mit Wucht an den linken Pfosten.

34.: Bernard steckt am linken 16er-Eck für den aufgerückten Rakitskiy durch. Der erste Schuss bleibt an Topraks Fuß hängen, den zweiten lenkt Leno mit einem brutal schnellen rechten Arm über die Latte.

46.: Srna hämmert einen 30-Meter-Freistoß aufs linke untere Eck, Leno taucht ab und faustet den fiesen Aufsetzer zur Seite weg.

59.: Bayer kommt mal zum Abschluss. Son mit rechts aus 20 Metern ansatzlos, Pyatow liegt quer in der Luft und holt den Ball aus dem linken Dreieck.

61.: Langer Ball von Hübschman auf Ferreyra, der Spahic abschüttelt, aus elf Metern frei vor Leno aber weit übers Tor bolzt.

72.: Kießling legt einen Querschläger mit dem Kopf ab auf Sam. Der steht neun Meter vor dem Tor mit dem Rücken zu Pyatow, dreht sich und schießt volley, Pyatow ist rechtzeitig unten und hält.

77.: Ilsinho zieht Donati auf links auf, macht den Haken nach innen und lädt aus 25 Metern ab - knapp rechts am Tor vorbei.

90.+2.: Flanke Srna von links, Kopfball Taison aus acht Metern aufs linke Eck, Leno wieder rechtzeitig unten.

Fazit: Bayer holt nach schwacher erster Halbzeit dank eines starken Torhüters einen Punkt.

Der Star des Spiels: Bernd Leno. Hielt Leverkusen mit mehreren starken Paraden im Spiel. Reaktionsschnell auf der Linie und sicher bei hohen Bällen. Fehlerfreies Spiel des Bayer-Keepers.

Der Flop des Spiels: Heung-Min Son. War bis zu seiner Auswechslung in der 78. Minute nahezu unsichtbar. Hatte nur 26 Ballkontakte und lief sich oft fest. Gewann zudem nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: William Collum (Schottland). War in einer foulreichen ersten halben Stunde auf Ballhöhe und verzichtete auf voreilige Gelbe Karten. Hätte dafür Ferreyra für sein heftiges Einsteigen gegen Can (70.) auch vom Platz stellen können.

Das fiel auf:

  • Leverkusen überließ Donezk die Initiative und lauerte auf Ballverluste der Gastgeber, um dann über die Flügelzange Sam und Son schnell zu kontern. Donezk bot auch einiges an, da die Doppelsechs mit Hübschman und Fernando sehr weit aufrückte und Schachtjor so die Lücke zur Viererkette viel zu groß werden ließ.
  • Allerdings spielte Bayer die Angriffe höchst schlampig zu Ende. Castro, Sam und Son verhedderten sich in Dribblings, die Leverkusener trennten sich in der Offensive generell viel zu spät vom Ball.
  • Donezk brauchte zehn Minuten, war anschließend aber klar überlegen. Die Spielverlagerung auf die Flügel funktionierte, Srna und Costa über rechts und Bernard über links kamen immer wieder bis zur Grundlinie durch. Leverkusen konnte auch die einfachen Zuspiele von außen an die 16er-Linien nicht verhindern.
  • Bei Schachtjor ließ mit zunehmender Spieldauer die Präzision im Angriffsspiel merklich nach, so dass Leverkusen nicht viel investieren musste, um die Gastgeber vom eigenen Tor wegzuhalten.
  • Bayer war in der Schlussphase dem Siegtreffer näher, doch der Bayer-Elf fehlte im kompletten Spiel der Punch im Abschluss.

Donezk - Leverkusen: Fakten zum Spiel

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