3:0! Klarer BVB-Sieg gegen Marseille

Borussia Dortmund hat die ersten Punkte in der aktuellen CL-Saison eingefahren
© getty

Borussia Dortmund hat sein Heimspiel am 2. Spieltag der Champions League-Gruppe F gegen Olympique Marseille mit 3:0 (1:0) gewonnen und damit die ersten drei Punkte in der Königsklasse eingefahren.

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Vor 65.600 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park erzielte Robert Lewandowski die Führung für die Borussia (19.). Sieben Minuten nach der Pause legte Marco Reus das 2:0 nach. Per Elfmeter war es wieder Lewandowski, der den Schlusspunkt setzte (80.).

Durch den Dreier und die zeitgleiche Niederlage des SSC Neapel beim FC Arsenal verbessert sich der BVB in der Gruppe F auf Platz zwei.

Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer BVB): "Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen sich nicht daran gewöhnen. Es war ein klasse Spiel. Marseille ist eine spielstarke Mannschaft, da muss man mit allem, was einem zur Verfügung steht, dagegenhalten. Das Umschaltspiel bei uns hat sehr gut ausgesehen. Die Mannschaft war bereit, heute den Fuß in die Tür zu stellen."

Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund): "Es war schon komisch, wenn ich rechts außen spiele und nach draußen gucke und der Trainer nicht da ist. Wir haben auch für ihn den Sieg geholt. Weil er uns immer gut einstellt und wir ihm viel zu verdanken haben."

Robert Lewandowski (Borussia Dortmund): "Ich denke, wir haben heute gut gespielt. Wir schaffen das, was wir geplant haben und sind zufrieden. Das war nur ein Spiel, das nächste müssen wir auch richtig spielen wie heute. Ich bin Stürmer und muss nicht nur Tore schießen, sondern auch gut spielen. Egal, wer das Tor macht, wichtig sind drei Punkte."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Dortmund nach dem Schützenfest gegen Freiburg mit einer Änderung: Langerak ersetzt den gesperrten Weidenfeller im Tor. Durm feiert sein CL-Debüt als Linksverteidiger, Aubameyang bleibt für Blaszczykowski in der Startelf.

Marseille nach dem 2:0-Sieg in Lorient mit zwei Umstellungen: Imbula ersetzt Gilbert auf der Doppelsechs und Khalifa stürmt für Jordan Ayew. Linksverteidiger Morel (Knieverletzung) und Mittelstürmer Gignac (Zehenverletzung) müssen passen.

6.: Nach einem Einwurf dreht sich Mkhitaryan am rechten Strafraumeck in die Mitte und passt zu Reus. Der dreht sich und knallt mit rechts drauf - Mandanda holt die Kugel aus dem linken Eck.

19., 1:0, Lewandowski: Traumkonter des BVB nach einem OM-Freistoß. Reus legt von links rüber zu Mkhitaryan, der wieder nach links zu Durm passt. Der passt im Strafraum perfekt zu Lewandowski. Der Pole schiebt aus kurzer Distanz ein.

21.: Valbuena schießt einen Freistoß aus zentraler Position als Aufsetzer aufs rechte Eck. Langerak ist zur Stelle und pariert.

22.: Das muss das 2:0 sein! Sahin steckt durch zu Großkreutz, der rechts im Strafraum nach innen passt. Dort steht Lewandowski völlig frei, scheitert aber aus wenigen Metern an Mandanda.

52., 2:0, Reus: Reus zieht einen weiten Freistoß von halblinks in den Strafraum. Zentral am Fünfmeterraum geht Hummels zum Kopfball und irritiert Mandanda. Der Keeper reagiert zu spät, die Kugel fällt hinter die Linie.

58.: Reus zu Lewandowski, der zentral fast verstolpert. Mkhitaryan ist da und leitet links raus zu Durm. Der steht im Strafraum blank und schiebt den Ball mit rechts aufs lange Eck - Mandanda wehrt ab.

61.: Aubameyang rennt von links diagonal zum Strafraum. Mendy und Mendes greifen nicht an. Der Gabuner zieht ab und schießt aus 22 Metern knapp drüber.

80., 3:0, Lewandowski (Elfmeter): Großkreutz steckt rechts durch auf Kuba, der Reus bedient. Der geht in den Strafraum und wird von Nkoulou gefällt. Lewandowski versenkt den Ball mittig.

Fazit: Hochverdienter Sieg für den BVB, der sein Champions-League-Gesicht aus dem Vorjahr zeigte und Marseille letztlich nie eine ernsthafte Chance ließ.

Der Star des Spiels: Kevin Großkreutz hat die Rechtsverteidigerposition nun vollkommen verinnerlicht und hatte einen unheimlich großen Aktionsradius. Blieb defensiv total stabil, Ayew machte gegen ihn keinen Stich. Dazu mit vielen intelligenten Läufen in die Offensive und am dritten Treffer beteiligt - eine ganz starke Vorstellung des Ur-Dortmunders.

Der Flop des Spiels: Saber Khalifa konnte die Sturmproblematik von Marseille nicht beheben. Hing während des gesamten Spiels in der Luft, konnte kaum einen Ball festmachen und strahlte keinerlei Torgefahr aus.

Der Schiedsrichter: Dortmund hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn Fernandez Borbalan aus Spanien beim Duell zwischen Durm und Khalifa einen Strafstoß für die Gäste gepfiffen hätte (8.). Dass die Pfeife nach diesem Gerangel stumm blieb, war letztlich wohl aber die richtige Entscheidung. Anders verhielt es sich kurz nach der Pause, als Mendy nach einem Eckball der Ball unabsichtlich an die Hand sprang und er damit seine Körperfläche vergrößerte - da wäre ein Pfiff notwendig gewesen. Regelte ansonsten zunächst viel mit Ermahnungen, die persönlichen Strafen waren korrekt. Hätte allerdings Großkreutz für sein Einsteigen gegen Ayew Gelb gleich zeigen müssen (18.). Der Elfmeter für Dortmund war richtig, Nkoulou hätte er aber mit Gelb-Rot vom Platz stellen müssen.

Das fiel auf:

  • Dortmund im ersten Durchgang in den Paradedisziplinen Gegenpressing und Umschaltspiel teilweise bärenstark. Der BVB provozierte durch aggressives Attackieren frühzeitige Ballverluste der Gäste und kam bereits wenig später in Abschlusssituationen.
  • Marseille von Beginn an am eigenen Ballbesitz interessiert (59:41 zur Halbzeit) und besonders physisch stark, spielerisch trotz einiger ordentlicher Ansätze aber nur selten in der Lage, sich effektiv aus dem Dortmunder Gegenpressing zu befreien. Valbuena war Dreh- und Angelpunkt der französischen Offensivbemühungen, seine Läufe zwischen die Linien blieben aber weitestgehend wirkungslos.
  • Der große Unterschied in Halbzeit eins: Die Rückwärtsbewegung. Nach eigenen Ballverlusten brachte die Borussia sofort wieder genügend Spieler hinter den Ball und löschte damit die größten Gefahren, die meistens von den Kontern Marseilles ausgingen. Umgekehrt hatte OM gegen die schnellen Dortmunder Spieler Probleme, die Unterzahl auszugleichen - siehe das 1:0 für den BVB.
  • Dortmund nach dem frühen 2:0 ohne die Kinderkrankheit, einen Gang zurück zu schalten und den Gegner kommen zu lassen. Stattdessen ging die Borussia weiter auf die Entscheidung und nutzte die sich nun bietenden Räume dafür, Ball und OM laufen zu lassen und sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen.
  • Marseille hatte es so im zweiten Abschnitt schwer, eine vernünftige Balance zwischen offensiver Risikofreudigkeit und defensiver Absicherung zu finden. Ballverluste in der Offensive bedeuteten fast immer vielversprechende Konter für die Borussia. Die Offensivspieler der Gäste waren im vorderen Drittel dazu sehr häufig gezwungen, den Ball mit dem Gesicht zum eigenen Tor anzunehmen und gewannen so kaum ein direktes Duell.

Dortmund - Marseille: Daten zum Spiel