PSG quält sich ins Viertelfinale

Von Fatih Demireli / Alex Truica
Clement Chantome rückte für Zlatan Ibrahimovic in die Startelf
© getty

Paris Saint-Germain steht zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale der Champions League. Dem französischen Vizemeister genügte ein 1:1 (0:0) gegen den FC Valencia, nachdem das Hinspiel in Spanien mit 2:1 gewonnen wurde.

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Jonas schoss den FC Valencia im Parc des Princes nach 55 Minuten in Führung. PSG, das ohne den gesperrten Zlatan Ibrahimovic angetreten war, glich nur zehn Minuten später aus in Person von Ezequiel Lavezzi aus.

Die Reaktionen:

Carlo Ancelotti (Trainer Paris): "Auch wenn das Rückspiel etwas zäher war, so ist unsere Qualifikation für das Viertelfinale sicherlich nicht unverdient. Trotzdem hat mir unsere erste Halbzeit überhaupt nicht gefallen. Wir hatten einige Unruhe am Ball, sind zu tief gestanden und haben Valencia somit die Möglichkeit gegeben, uns unter Druck zu setzen. Die Mannschaft war lange Zeit wie gelähmt. Komischerweise haben wir erst nach dem Gegentreffer unser Spiel umgesetzt."

Ernesto Valverde (Trainer Valencia): "Wir haben das Spiel bis zum Ende offen gehalten und können erhobenen Hauptes abtreten. Am Ende hat uns die Klarheit in den Aktionen gefehlt. Wird waren müde.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei PSG fehlen die gesperrten Ibrahimovic und Veratti. Außerdem bleiben van der Wiel, Armand und Sakho draußen. Thiago Silva, Maxwell und Jallet rücken in die Viererkette, Motta ins Zentrum und Chantome auf Rechtsaußen.

Bei Valencia fehlt mit Rami und Ricardo Costa die komplette Innenverteidigung. Gegenüber dem Hinspiel ist die Viererkette neu aufgestellt. Außerdem rückt Tino Costa für Guardado wieder in die Mannschaft.

10.: Lucas versucht sich in einer Einzelaktion, zieht vom rechten Strafraumeck mal flach ab: Der Schuss geht aber weit am langen Eck vorbei.

32.: Soldado ist rechts durch, legt zurück an die Strafraumkante. Jonas versucht sich per Direktabnahme, erwischt den Ball nicht richtig.

55., 0:1, Jonas: Jonas weiß nicht so recht wohin mit dem Ball, wird nur zögerlich angegriffen, also haut er aus rund 18 Metern einfach mal drauf. Die Kugel schlägt links halbhoch genau neben dem Pfosten ein.

65., 1:1, Lavezzi: Gameiro wurschtelt sich durch drei Mann hindurch, der Ball prallt zu Lavezzi, der erst kläglich an Guaita scheitert, den Rebound aber per Knie versenkt.

Fazit: Schwaches, ereignisarmes Fußballspiel mit bemühten Gästen nach der Pause. Mehr aber auch nicht.

Der Star des Spiels: Blaise Matuidi. Stark im Zweikampf, stark in der Übersicht. Tino Costa sah kein Land gegen den Franzosen im Zentrum der Gastgeber. Stark: 96 Prozent seiner Pässe kamen an. Einziges Manko: das Offensivspiel.

Der Flop des Spiels: Roberto Soldado. Nur kurz aufgefallen in der Anfangsphase, dann abgetaucht, auch weil er kaum brauchbare Zuspiele bekam. Soldado verschwand regelrecht zwischen Thiago Silva und Alex, sodass die Ausbeute am Ende hieß: ein Torschuss.

Der Schiedsrichter: Milorad Mazic ist ein Freund der klaren Ansprache und Gestik. Führte einige Diskussionen, versuchte viele Entscheidungen zu erklären. Da dass Spiel sowieso kaum Fluss hatte, war es zu verschmerzen. Ansonsten eine fast fehlerfreie Vorstellung des Serben.

Die Trainer:

Carlo Ancelotti brachte den seit acht Wochen fehlenden Thiago Silva in der Innenverteidigung, auch um ihm wohl etwas Spielpraxis zu geben. Musste in der ohnehin neugestalteten Viererkette schon nach 27 Minuten korrigierend eingreifen, weil Jallet angeschlagen raus musste. Reagierte auf den Rückstand prompt mit einer Offensivoption (Gameiro für Motta). Gut: Der Joker bereitete den Ausgleich vor.

Ernesto Valverde reagierte zur Pause auf die schleppende Gestaltung des Offensivspiels und brachte Banega für Albelda, nach der Führung Piatti für den schwachen Feghouli. Nicht ganz nachzuvollziehen war, den gefährlichen Jonas in der Schlussphase herauszunehmen.

Das fiel auf:

 

  • Beide Teams mit größeren Änderungen in der Defensive und daher gerade zu Beginn unsortiert. Valencia etwas schneller im Rhythmus und den ersten vielversprechenden Vorstößen.
  • Valencia aber zu eingeschränkt im Offensivspiel: Fast nur über die Mitte, die Flanken maximal aus dem Halbfeld. Feghouli zog fast unentwegt ins Zentrum. Keine einzige Flanke kam von der Grundlinie.
  • Das Pariser Aufbauspiel äußerst mangelhaft, insbesondere weil das Passspiel extrem ungenau war. Kaum Kombinationen über mehrere Stationen, daher kein Tempo im Spiel.
  • Mit der Hereinnahme Banegas verlagerte Valencia das Spiel weiter nach vorne, erhöhte merklich das Tempo, weil die Passzirkulation besser funktionierte. Folglich die Führung.
  • PSG schoss quasi mit dem ersten guten Vorstoß den Ausgleich.
  • Valencia erspielte sich nach der Pause 61 Prozent Ballbesitz, war aber letztlich in den Ideen zu eingeschränkt, um nachhaltig Gefahr auszustrahlen.

 

Paris St-Germain - FC Valencia: Daten zum Spiel