Lewandowski lässt BVB jubeln

Von Daniel Börlein / Fabian Swidrak
Dortmund und Ajax lieferten sich eine umkämpfte Partie
© Getty

Borussia Dortmund ist mit einem Sieg in die Champions-League-Saison gestartet. Gegen Ajax Amsterdam gewann das Team von Trainer Jürgen Klopp mit 1:0 (0:0).

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Vor 65.820 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion erzielte Robert Lewandowski in der 87. Minute das einzige Tor des Tages. Zuvor war Mats Hummels (58.) mit einem Elfmeter an Ajax-Keeper Kenneth Vermeer gescheitert.

Reaktionen:

Trainer Jürgen Klopp (Dortmund): "Das war ein unglaubliches und sehr intensives Spiel. Ich finde, wir haben über 90 Minuten gut verteidigt und immer wieder Chancen kreiert. Der Fortschritt der Mannschaft hält schon eine Weile an, wir entwickeln uns immer weiter. Es waren trotzdem ein paar Dinge dabei, die man viel besser machen kann. Wir ziehen unser Ding immer durch, zwar nicht immer gleich, aber für diesen Gegner war das heute der Plan. Wir sind sehr zufrieden. Daran will ich gerne weiterarbeiten."

Sebastian Kehl (Dortmund): "Wir hatten viel Druck wegen dem Gerede über unser schlechtes Abschneiden in der letzten Saison. Wir waren extra motiviert und haben das insgesamt sehr gut gemacht. Wir haben noch viel vor in dieser Gruppe, das was ein guter Anfang."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Klopp bringt erstmals Reus und Götze gemeinsam in der Startelf. Großkreutz muss auf die Bank. Alles andere wie gewohnt. Bei Ajax stehen der Ex-Hoffenheimer Ryan Babel und Ex-Schalker Christian Poulsen in der Startelf.

12.: Gündogan verliert in der eigenen Hälfte den Ball. Babel stürmt aufs Dortmunder Tor zu, lässt Hummels stehen und legt quer auf Eriksen. Weidenfeller bleibt aber Sieger im Eins-gegen-Eins-Duell und klärt zur Ecke.

35.: Ajax hebelt mit einem einzigen Pass die gesamte Dortmunder Defensive aus und schickt Babel auf die Reise. Weidenfeller stürmt aus seinem Tor und grätscht den Ball weg. Der landet aber bei Babel. Der will ins leere Tor schießen, Piszczek geht dazwischen und klärt irgendwie zur Ecke.

48.: Die Ecke kommt von rechts in die Mitte, Babel legt per Kopf zurück an die Strafraumkante zu de Jong, der volley aus 16 Metern abzieht. Weidenfeller kann den Schuss abwehren. Wahnsinns-Parade!

52.: Götze steckt wunderbar durch auf Reus, der aus 16 Metern zum Schuss kommt. Keeper Vermeer ist weit vor der Linie, bekommt aber noch einen Fuß an den Ball.

58., Hummels verschießt Foulelfmeter: Götze wird von van Rhijn im Strafraum berührt, der Schiri entscheidet auf Strafstoß. Harte Entscheidung. Hummels tritt an und schiebt den Ball flach rechts in die Arme von Vermeer. Schwacher Elfer.

87., 1:0, Lewandowski: Gündogan hat links den Ball, wechselt vor dem Strafraum von Ajax die Seite auf Piszczek, der mustergültig per Kopf in den Strafraum verlängert. Dort stoppt sich Lewandowski den Ball herunter, lässt Alderweireld mit einer Körpertäuschung aussteigen und haut den Ball aus sieben Metern in die Maschen!

Fazit: Dortmund verdient sich mit viel Leidenschaft den Auftaktsieg. Ajax war allerdings lange Zeit fast gleichwertig.

Der Star des Spiels: Roman Weidenfeller. Parierte einige Male glänzend und in höchster Not. Verhinderte mehrmals im Eins-gegen-Eins einen Rückstand. Auf der Gegenseite machte auch Ajax-Keeper Kenneth Vermeer eine starke Partie und hielt unter anderem Hummels' Elfmeter. Wer ist dein Man of the Match?

Der Flop des Spiels: Marco Reus. Stand nach seiner Pause in der Liga wieder in der Startelf. Kam allerdings nie wirklich ins Spiel und schien sich auf links nicht sonderlich wohl zu fühlen. Hatte zwei, drei gute Aktionen - das allerdings war viel zu wenig.

Der Schiedsrichter: Paolo Tagliavento. Der Italiener ließ viel laufen und lag damit nicht immer richtig. Ermahnte Götze früh wegen einer vermeintlichen Schwalbe - zu unrecht. Die Strafstoß-Entscheidung für den BVB war sehr diskussionswürdig.

Die Trainer:

Jürgen Klopp setzte auf Reus als Linksaußen und Götze als Zehner. Vor allem Reus kam mit seiner Rolle allerdings nicht wirklich zurecht. Klopp stellte allerdings auch nach der Hereinnahme von Perisic nicht um und ließ Reus weiter auf links.

Frank de Boer hatte seine Mannen gut auf das frühe Dortmunder Forechecking und das BVB-Gegenpressing eingestellt. Auch die Entscheidung für Babel als einzige zentrale Spitze war ein guter Schachzug.

Das fiel auf:

  • Dortmund begann gewohnt aggressiv und störte Ajax schon früh in deren Hälfte. Die Gäste brauchten eine Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen, machten es dann aber sehr gut. Zur Pause hatte Ajax 56 Prozent Ballbesitz.
  • Ajax ließ den BVB im Spielaufbau viel Platz und stand sehr tief. Vor der Abwehrkette machten fünf Mann die Räume ab rund 40 Meter vor dem Tor extrem dicht. Anders als viele Bundesligisten verzichtete Amsterdam darauf, Hummels im Spielaufbau zuzudecken. Nach Ballgewinn schwärmten de Ajax-Spieler überfallartig aus.
  • Beim BVB rückten die Außenverteidiger in der Spieleröffnung weit nach vorne auf, Kuba und Reus rückten dafür ins Halbfeld ein. Anfangs entwickelte Dortmund dadurch viel Druck, allerdings stellte sich Ajax auch schnell darauf ein.
  • Reus kam auf dem ungewohnten linken Flügel in Durchgang eins überhaupt nicht ins Spiel. Götze begann im Zentrum gut, ließ nach 20 Minuten aber nach.
  • Der BVB kam völlig unsortiert aus der Pause und geriet nur dank Weidenfeller und Babels Unvermögen nicht in Rückstand. Erst danach wachte die Borussia auf, hätte ihrerseits in Führung gehen müssen und dominierte die Partie bis zum Schluss.
  • Allerdings: Der BVB machte viel über Leidenschaft und Engagement, ließ bisweilen aber spielerische Ideen vermissen. So brauchte es am Ende eine Einzelaktion von Lewandowski, um den Bann zu brechen.

Dortmund vs. Ajax: Daten zum Spiel

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