FC Arsenal zieht in die Champions League ein

Von Florian Bogner
Arsenal-Stürmer Theo Walcott traf bei Udinese zum 2:1 und sorgte so für die Entscheidung
© Getty

Der FC Arsenal hat zum fünften Mal die Champions-League-Qualifikation überstanden und damit seine weiße Weste gewahrt. Bei Udinese siegte das Team von Arsene Wenger mit 2:1 (0:1), gewann damit auch das zehnte von insgesamt zehn Qualifikationsspielen zur Königsklasse und zog zum 14. Mal in Folge in die Gruppenphase ein.

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Vor 26.301 Zuschauern im Stadio Friuli hatte Udine-Kapitän Antonio Di Natale allerdings zunächst das Hinspiel-Ergebnis egalisiert (39.), bevor Arsenal durch Tore von Kapitän Robin van Persie (55.) und Theo Walcott (69.) doch noch zum Sieg kam.

Di Natale scheiterte beim Stand von 1:1 zudem mit einem Handelfmeter an Arsenal-Keeper Wojciech Szczesny (55.).

Die Gunners werden bei der Auslosung am Donnerstagabend in Monaco als Gruppenkopf gesetzt sein. Udinese hingegen muss sich mit der Europa-League-Teilnahme trösten.

Reaktionen:

Arsene Wenger (Trainer Arsenal): "Natürlich bin ich erleichtert, das war ein hartes Spiel für uns. Wir haben die Antwort auf eine sehr positive Art gegeben, selbst als wir mit 0:1 hinten lagen. Dieses Team kann auch unter Druck mit Fußball antworten. Wir haben gezeigt, dass wir an unsere Art des Fußballs glauben."

Robin van Persie (Arsenal): "Wenn man sich das Alter einiger unserer Jungs anschaut, ist das, was sie in der zweiten Hälfte geleistet haben, sehr vielversprechend - ich freue mich über ihr Engagement."

Francesco Guidolin (Trainer Udine): "Wir sind von einer stärkeren Mannschaft ausgeschaltet worden. Wir können mit Stolz behaupten, dass wir in beiden Spielen zum größten Teil ebenbürtig und lange im Rennen um die Qualifikation waren. In gewissen Szenen hatten wir das Glück nicht auf unserer Seite, aber wir akzeptieren das Ergebnis. Ich habe meinen Spielern keine Vorwürfe zu machen. Wir haben zusammen diesen Traum gelebt, jetzt beginnt die Saison."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Udine mit derselben Elf, die acht Tage zuvor in London 0:1 unterlag - diesmal allerdings mit Asamoah leicht versetzt neben Badu und einem offensiveren Pinzi.

Bei Arsenal ist Kapitän van Persie nach Gelb-Rot-Sperre zurück. Im Vergleich zum 0:2 in der Liga gegen Liverpool tauscht Wenger mehr oder weniger notgedrungen dreimal: Für Koscielny (verletzt), Nasri (gewechselt) und Arschawin (Bank) spielen Djourou, Song und der in der Liga zuletzt gesperrte Gervinho.

23.: Hereingabe Pinzi von rechts, Di Natale schießt den Ball aus kurzer Distanz und in Bedrängnis an den rechten Pfosten.

32.: Gervinho dribbelt links in den Strafraum und legt zurück für Walcott. Dessen Schuss aus zehn Metern pariert Handanovic stark. Im Gegenzug scheitert Di Natale aus spitzem Winkel an Szczesny.

39., 1:0, Di Natale: Pinzi flankt aus dem rechten Halbfeld. Di Natale steigt am Elfmeterpunkt hoch und setzt den Kopfball an den rechten Innenpfosten - drin.

43.: Isla bringt den Ball von rechts flach nach innen, Di Natale verpasst. Djourous Klärungsversucht landet bei Armero, der die Kugel aus 16 Metern übers Tor jagt.

55., 1:1, van Persie: Gervinho zieht links im Strafraum zur Grundlinie, Benatia gibt nur Geleitschutz. Flacher Rückpass auf van Persie, der netzt aus sechs Metern ein.

59., Szczesny hält Handelfmeter von Di Natale: Vermaelen bekommt nach einem Eckball den Ball im Fünfer an den Arm. Di Natale schießt knallhart halbhoch nach links, Szczesny pariert weltklasse.

69., 1:2, Walcott: Walcott spielt an der Mittellinie Doppelpass mit Sagna, läuft der hoch stehenden Viererkette davon und schießt aus 14 Metern links unten ein.

78.: Badu steckt auf Di Natale durch, der aus spitzem Winkel weit nach links verzieht.

83.: Gefährlicher Freistoß von Di Natale. Der Stürmer zieht von der linken Seite den Ball auf den kurzen Pfosten. Szczesny ist mit einer Faustabwehr zur Stelle.

Fazit: Das 3:1 in der Addition klingt deutlicher, als es war - mit Arsenal kam am Ende die schlauere Mannschaft weiter, die in den richtigen Momenten traf und auch das Glück auf seiner Seite hatte.

Der Star des Spiels: Gervinho. Arsenals Neuzugang wirbelte Udines rechte Seite gehörig durcheinander und beschwor mit seinen Dribblings zur Grundlinie oft Torgefahr herauf. Der Ausgleich gehörte zu großen Teilen ihm. Kleiner Kritikpunkt: Gervinho übertrieb es bisweilen und übersah Mitspieler. Richtig stark waren auch die beiden Torhüter Handanovic und Szczesny.

Der Flop des Spiels: Medhi Benatia. Der Marokkaner machte an diesem Abend - im Gegensatz zum Hinspiel - in Udines Abwehr keinen champions-league-tauglichen Eindruck und war an beiden Gegentoren beteiligt. Beim 1:1 konnte er Gervinho nicht stoppen, beim 1:2 kam er nicht mehr hinter Walcott her. Zu allem Unglück verletzte er sich auch noch kurz vor Schluss und musste mit der Trage runter. Ebenfalls schwach, gemessen an den Erwartungen: Mauricio Isla.

Der Schiedsrichter: Olegario Benquerenca (Portugal). Machte viel zu viel Show aus seiner Leitung, traf einige komische Entscheidungen und verteilte zum Schluss hin wild Gelbe Karten. Di Natales vermeintlich früher Führung (9.) verweigerte er wegen Abseits allerdings zurecht die Anerkennung. Dafür war der Elfmeterpfiff gegen Vermaelen (58.) zu hart - dann hätte er Ramsey (61.) auf der anderen Seite nämlich auch einen Strafstoß geben müssen.

Analyse: Udine empfing Arsenal bei Ballbesitz der Engländer mit einem klassischen 4-4-2. Asamoah versuchte, an der Seite von Badu den Raum vor dem Strafraum konsequent dicht zu halten - was nur leidlich gelang. Bei Ballgewinn schob Asamoah dafür dann vor Badu. Die Außen Isla/Armero waren meist erste Abnehmer der flach gespielten Bälle, Pinzi dirigerte hinter Di Natale.

Die Gunners hätten ihr Glück konsequenter über die Außen suchen können, operierten zu Beginn aber ungewohnt oft mit langen Bällen. Gervinho und Walcott zogen zudem häufig nach innen und machten so die Sache noch enger. Gute Einzelaktionen sorgten dennoch dafür, dass die Defensive der Hausherren einige Male wackelte - Handanovic hielt jedoch stark.

Auf der Gegenseite war Udine am gefährlichsten, wenn es ohne Umschweife über die schnellen Außen nach vorne ging. Di Natale war im Zentrum nicht in den Griff zu bekommen, Pinzi ließ sich oft fallen und entzog sich ebenfalls der Bewachung.

Nach der Pause stellte Guidolin um, tauschte Benatia gegen Ekstrand, um Gervinho unter Kontrolle zu bekommen.

Der Schuss ging nach hinten los: Benatia ließ Gervinho beim 1:1 laufen, Ekstrand ließ die Hereingabe passieren. Mit dem Elfmeterpfiff kam noch mal Leben in die Bude, Szczesny starke Parade nahm Udine aber das letzte Fünkchen Hoffnung aufs Weiterkommen.

Udinese - FC Arsenal: Daten zum Spiel

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