Ayew schockt Inter in letzter Sekunde

Von SPOX
Inter Mailand verlor zuletzt in der Serie A vier von fünf Spielen
© Getty

Olympique Marseille hat im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League Inter Mailand quasi in letzter Sekunde geschlagen. Andre Ayew sorgte kurz vor Schlusspfiff für den 1:0-Siegtreffer.

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Tor: 1:0 A. Ayew (90.+3)

Vor dem Anpfiff: Inter-Coach Claudio Ranieri mit vier Änderungen im Vergleich zum 0:3 gegen Bologna: Walter Samuel, Cristian Chivu, Dejan Stankovic und Mauro Zarate rücken für Andrea Ranocchia, Davide Faraoni, Yuri Nagatomo und Giampaolo Pazzini in die Startelf. Wesley Sneijder beginnt als hängende Spitze hinter Diego Forlan.

Auf Seiten der Gastgeber schickt Didier Deschamps sein Team im gewohnten 4-2-3-1 auf den Platz, als einzige Spitze darf Brandao ran.

Analyse: Die ersten zehn Spielminuten konnte man sich schenken. Olympique beackerte das Mittelfeld, Inter nahm nur passiv am Spiel teil. Doch nach einer kurzen Phase des Auftauens bewiesen die Nerrazurri immer deutlicher, dass sie endlich einen Schlusspunkt hinter die aktuelle Krise setzen wollten.

Forlan hatte die Chance zur Führung auf dem Fuß, als er nach einer Flanke von Esteban Cambiasso am Elfmeterpunkt artistisch zum Volley ansetzte. Doch Steve Mandanda parierte mit einem sehenswerten Reflex. Die Gastgeber ihrerseits strahlten in der Anfangsphase höchstens aus der zweiten Reihe Torgefahr aus, Benoit Cheyrou und Cesar Azpilicueta verfehlten mit ihren Weitschüssen allerdings das Inter-Gehäuse.

Nach und nach gewann Inter die Oberhand, Marseille war gezwungen, den Fokus stärker auf die Defensivarbeit zu legen. Besonders über die Außen kamen die Mailänder dem Olympique-Tor gefährlich nahe. So geschehen in der 37. Minute, als Cambiasso von der linken Grundlinie zurücklegte, Zarate jedoch aus 12 Metern Mandanda den Ball in die Arme schob. Zuvor hatten sich Brandao und N'Koulou freistehend vor dem Inter-Tor gegenseitig behindert.

Nach Wiederanpfiff wurden Torraumszenen eine echte Seltenheit, stattdessen schraubten beide Teams die Zweikampfintensität nach oben. Das Resultat waren zahlreiche Gelbe Karten, Chivu beispielsweise ist für das Rückspiel gesperrt. Erst in der Schlussviertelstunde wurden die gelangweilten Zuschauer wieder aus dem Tiefschlaf gerissen. Zuerst scheiterte Stankovic aus sieben Metern an Mandanda (74.), kurz später setzte Andre Ayew einen Kopfball knapp neben den Kasten von Cesar (79.).

Als alle mit einem Remis rechneten, folgte die spektakuläre Abschluss-Show des Andre Ayew. Zwei Chancen vergab der Ghanaer zunächst - einmal per Kopf, einmal per Distanzschuss. Er selbst war es, der den Eckball in der 93. Minute herausholte. Und er war es auch, der die Hereingabe von Mathieu Valbuena per Kopf im Tor unterbrachte. Unmittelbar danach pfiff der Referee die Partie ab.

Für Inter geht die sportliche Krise weiter, fünf der letzten sechs Pflichtspiele gingen verloren. Olympique hingegen hat sich mit vergleichbar geringem Aufwand eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel geschaffen.

Star des Spiels: Andre Ayew. Knapp 80 Minuten lang war der Ghanaer kaum zu sehen, doch in der Schlussphase drehte er richtig auf und konnte sich immer häufiger von Inters Innenverteidiger-Duo Lucio/Samuel lösen. Die letzte Gelegenheit des Spiels nutzte er schließlich eiskalt und avancierte somit zum Matchwinner.

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