Chelsea holt sich den Gruppensieg

Von Thomas Gaber / Bastian Strobl
Ramires (M.) erzielte das 2:0 für Chelsea gegen den FC Valencia
© Getty

Der FC Chelsea hat sich als Sieger der Gruppe E für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert. Gegen den FC Valencia gewannen die Blues mit 3:0 (2:0) und profitierten vom 1:1 von Bayer Leverkusen in Genk.

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Didier Drogba (3., 76.) und Ramires (22.) erzielten die Tore für die Londoner. In der Abschlusstabelle liegt Chelsea mit elf Punkten vor Leverkusen (zehn). Valencia (acht) bleibt die Europa League. Chelsea erreicht bei der achten Champions-League-Teilnahme zum achten Mal die K.o.-Phase.

Die Reaktionen:

Andre Villas-Boas (Trainer Chelsea): "Es tut mir leid für euch (englische Journalisten, d.Red.), aber ihr müsst diesmal über ein sehr gutes Spiel von Chelsea berichten. Die Jungs waren fantastisch. Und Gruppenerster zu sein, fühlt sich sehr gut an."

Unai Emery (Trainer Valencia): "Wir haben sehr gut begonnen, die Gegentore aber fast selbst geschossen. Jetzt müssen wir die Europa League gewinnen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: CFC-CoachVillas-Boas verzichtet auf Lampard und Torres in der Startelf. Anelka, der den Verein im Winter verlassen wird, ist nicht im Kader.

Valencia mit Jonas als hängender Spitze hinter Soldado. Auf den Flügeln sollen Mathieu und Feghouli für Druck sorgen.

3., 1:0, Drogba: Sturridge flankt von rechts in den 16er. Mata nimmt den Ball am linken Fünfereck an, Gegenspieler Rami fällt hin. Mata auf Drogba, der mit dem Haken gegen Ruiz, Schuss aufs rechte Eck, Alves ist noch dran, kriegt den Ball aber nicht um den Pfosten.

6.: Alba steht links im 16er völlig frei und bekommt den Ball von Costa. Schuss aus spitzem Winkel - an den Außenpfosten!

10.: Albelda mit Schmackes aus 30 Metern. Fieses Teil, Cech greift über und holt den Ball aus dem linken Dreieck. Überragende Parade!

22., 2:0, Ramires: Drogba holt die Kugel in der Chelsea-Hälfte ab und zieht zwei grätschenden Spaniern davon. Der Steilpass auf Ramires ist eigentlich unsauber, doch Ruiz weiß nicht, ob er zum Ball gehen oder Ramires abdrängen soll. Ramires holt sich den Ball und schiebt ihn aus acht Metern ins rechte kurze Eck.

63.: Feghouli fällt der Ball im Chelsea-16er vor die Füße. Schuss aus 13 Metern - Cech macht sich lang und holt den Ball aus dem rechten Eck.

72.: Langer Ball von Mereilles auf Drogba. Laufduell mit Ruiz, der lässt sich wegdrücken, Drogba frei vor Alves, sein Schuss aus spitzem rechten Winkel geht knapp am langen Pfosten vorbei.

76., 3:0, Drogba: Mata steckt 25 Meter vor dem Tor perfekt durch für Drogba. Der entwischt Ruiz zum x-ten Mal und schiebt den Ball aus 13 Metern mit rechts an Alves vorbei ins rechte Eck.

Fazit: Verdienter Sieg für Chelsea. Die Londoner zeigen ihre beste Saisonleistung. Valencia scheitert an üblen Fehlern in der Defensive und an der Einfallslosigkeit im Angriff.

Der Star des Spiels: Didier Drogba. Von wegen alternder Star - der Ivorer ist in absoluter Topform. Sein frühes Tor war der Türöffner für Chelsea. Beim zweiten holte er sich den Ball tief in der eigenen Hälfte und schüttelte zwei Spanier ab. Drogba war immer anspielbar, teilweise auch von vier Gegenspielern nicht zu halten und machte auch noch das 3:0. Beim Passspiel hatte er aber Luft nach oben.

Der Flop des Spiels: Victor Ruiz. Valencias Innenverteidiger gab sein Comeback nach zweiwöchiger Verletzungspause - er hätte es besser sein lassen. Vor dem 1:0 konnte er Drogba nicht am Schuss hindern und sein Versuch vor dem 2:0, Ramires am Ballkontakt zu hindern, spottet jeder Beschreibung.

Der Schiedsrichter: Gianluca Rocchi. Der Italiener ließ viel laufen und wartete bei Fouls stets den Vorteil ab. Sehr angenehme, unauffällige Spielleitung und vor allem fehlerfrei.

Analyse: Die Anfangsphase gehörte Valencia. Die Spanier ließen sich auch nicht vom unglücklichen Rückstand beeindrucken. Albelda und Costa zogen das Spiel mit Diagonalbällen auf Mathieu und Feghouli auseinander. Chelsea stand tief, gab das Zentrum aber praktisch kampflos preis. Ballbesitz nach 20 Minuten: Valencia 72 Prozent.

Doch Chelseas großes Plus war das nahezu perfekte Umschalten. Mereilles und Ramires machten das Spiel schnell und fanden immer eine Anspielstation, indem wahlweise Drogba, Mata oder Sturridge kurz gingen und den Ball prallen ließen. Valencia war in der Rückwärtsbewegung dagegen viel zu langsam.

Chelsea legte sich den Gegner mehr und mehr zurecht: Bessere Arbeit gegen den Ball und dann der Konter. Valencia kam nicht mehr durch, Soldado sah über 90 Minuten kaum einen Ball. Die Gäste versuchten es in der Folge mit Flanken - kein probates Mittel gegen die kopballstarken Chelsea-Verteidiger.

Valencia hielt den hohen Ballbesitzanteil bis zum Schluss, Cech musste seine Klasse in der zweiten Halbzeit aber nur zwei Mal unter Beweis stellen.

Gegen Valencia funktionierte das Chelsea-System, aus einer kompakten Defensive schnell zu kontern, perfekt. Für den Sieg in der Champions League hat die Blues kaum einer auf der Rechnung. In dieser Verfassung können die Londoner aber weit kommen.

FC Chelsea - FC Valencia: Daten zum Spiel