Schalke in Tel Aviv: Eine tote Mannschaft

Von Thomas Gaber
Enttäuschung nach dem Spiel: Benedikt Höwedes (r.) und Christoph Moritz vom FC Schalke 04
© Getty

Der FC Schalke 04 holt am vierten Spieltag der Champions League beim schwachen 0:0 bei Hapoel Tel Aviv unverdient einen Punkt und passt sich dabei den schwachen Leistungen aus der Bundesliga an. Der Vorsprung auf Platz drei in der Gruppe B ist inzwischen auf einen Punkt geschrumpft.

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Reaktionen:

Felix Magath (FC Schalke 04): "Eigentlich wollten wir drei Punkte. Aber die Mannschaft von Tel Aviv war überraschend stark. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit kaum lösen können.

Heute sind wir um den Strafraum herum gar nicht zum Zug gekommen. Der Gegner bekämpft natürlich genau die starken Leute. Aber zu Null zu spielen, ist natürlich auch etwas Erfreuliches."

Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): "Wir hatten hier einen Wetterumschwung und schlechte Platzverhältnisse. Unten rutschig, oben trocken. Da wusste man nicht, was auf einen zukommt."

Manuel Neuer (FC Schalke 04): "Wir haben keinen einfachen Weg vor uns. Da müssen wir gemeinsam durch, aber wir werden es schaffen. Wir haben in einem Auswärtsspiel der Champions League einen Punkt mitgenommen."

Eli Guttman (Hapoel Tel Aviv): "Wir haben sehr gut gespielt und hatten viele Chancen. Manuel Neuer ist ein unglaublicher Torhüter. Ihn zu überwinden, war nahezu unmöglich. Ich bin enttäuscht, dass wir den Ball kein Mal im Tor unterbringen konnten."

Nachbetrachtung:

Mut- und ratlos rannte Schalke 04 am letzten Samstag in die 0:1-Niederlage gegen Bayer Leverkusen und gab dabei ein in der zweiten Halbzeit erschreckendes Bild ab. 61.000 Zuschauern in der Arena stockte der Atem im Angesicht einer gelähmten Mannschaft.

In Tel Aviv war alles noch viel schlimmer. Schalke ist keine gelähmte, Schalke ist eine tote Mannschaft. Die Spieler sind derzeit nicht mal in der Lage, die einfachsten Dinge umzusetzen. Orientierungs- und konzeptlos stolperte sich Schalke ein äußerst schmeichelhaftes 0:0 zusammen. Trainer Felix Magath sprach von einer "überraschend starken" Hapoel-Mannschaft. Dem Coach scheint entgangen zu sein, dass Hapoel auf dem Weg in die Gruppenphase vor allem spielerisch überzeugte.

Magath wirkt zunehmend ratlos. Seine Mannschaft habe "kein gutes Spiel" gemacht, Gründe konnte er nicht nennen. Magath sucht fieberhaft nach den tiefer liegenden Problemen seiner Spieler und den dafür geeigneten Lösungen.

Schalke befindet sich im Teufelskreis: Die Mannschaft hat keine Form, eine psychische Blockade und muss alle drei Tage spielen. Am Freitag kommt der FC St. Pauli. Ein weiteres Negativerlebnis dürfte verheerende Folgen haben. Langfristig auch für Magath. Derzeit sieht es nicht danach aus, als könne der Trainer den Knoten lösen.

Analyse: Schalke holt unverdienten Punkt