Borowski rettet müden Bayern einen Punkt

SID
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© Getty

Tim Borowski hat Bayern München nach einer äußerst dürftigen Vorstellung vor der ersten Niederlage in der Champions League seit 19 Monaten bewahrt und dem Fußball-Rekordmeister die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse bewahrt. Der Nationalspieler rettete den vor allem in der Offensive enttäuschenden Münchnern beim 1:1 (0:1) beim AC Florenz mit seinem späten Tor zumindest einen Punkt.

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Mit einem Sieg in zwei Wochen gegen Steaua Bukarest können die Bayern die Fahrkarte in die K.o.-Runde endgültig lösen. Adrian Mutu hatte die Gastgeber nach elf Minuten in Führung gebracht und die Bayern sahen schon wie die sicheren Verlierer aus, ehe Borowski in der 79. Minute doch noch traf.

Podolski schwach

Vor 40.000 Zuschauern im ausverkauften Stadio Artemio Franchi war Florenz von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. An der Überlegenheit der Viola änderte sich auch nach der Pause nichts, die Bayern liefen oft nur hinterher und hatten in der Offensive zunächst nahezu nichts zu bieten.

Auch Lukas Podolski erlebte einen schwarzen Abend. Nach seiner recht ordentlichen zweiten Halbzeit gegen Arminia Bielefeld durfte er diesmal wieder von Anfang an für den verletzten Ex-Florentiner Luca Toni neben Miroslav Klose stürmen, blieb aber erneut blass.

Klinsmann setzt auf zwei Spitzen

"Gegen Bielefeld hat es sehr gut geklappt mit Lukas, er hat die richtige Reaktion gezeigt. Außerdem haben wir mit ihm vorne eine zweite Anspielstation", begründete Klinsmann bei Premiere seine Maßnahme.

Weil sich der Coach für zwei Spitzen entschieden hatte, fehlte ein Mann im Mittelfeld. Die AC-Angreifer ließen sich immer wieder fallen und schufen so ein Übergewicht zugunsten der Gastgeber.

Leichtes Spiel für Florenz

Dabei überzeugte vor allem die rechte Angriffsseite. Franck Ribery, der seine defensiven Pflichten vernachlässigte, und der allzu offensiv eingestellte Linksverteidiger Ze Roberto machten es ihren Gegnern aber auch leicht.

So fiel das 1:0 wenig überraschend über die linke Abwehrseite der Bayern: Luciano Zauri flankte mustergültig auf Mutu, der aus zehn Metern direkt und unhaltbar für Michael Rensing vollstreckte.

Rensing hält stark

Nur wenig später hatte Alberto Gilardino zweimal das 2:0 auf dem Kopf, doch Rensing bewahrte seine Mannschaft mit tollen Reflexen vor einem höheren Rückstand.

In der zuletzt so überzeugend auftretenden Münchner Offensive lief dagegen wenig zusammen. Ribery bemühte sich, kam mit seinen gefürchteten Dribblings aber zu selten durch.

FC Bayern überhastet

Wenn ein Münchner im Strafraum zum Abschluss kam, schoss er überhastet - wie Podolski, Klose oder Bastian Schweinsteiger in der ersten Halbzeit. Auch bei Standardsituationen strahlten die Bayern keine Gefahr aus.

Die Münchner legten ihre Schwächen in der Offensive auch nach der Pause nicht ab. Ungenaue Zuspiele und oft zu unkonzentriertes Verhalten bei Zweikämpfen spielte Florenz in die Karten.

Starker Gilardino

Der stets brandgefährliche Gilardino hätte unmittelbar nach dem Seitenwechsel erhöhen können, setzte zunächst aber einen Heber über das Tor und scheiterte kurz darauf erneut an Rensing.

Nach einer guten Stunde hatte Mutu mit einem Kopfball Pech, der knapp über die Latte flog. Die Bayern kämpften nun und versuchten, größeren Druck auf das Tor von Florenz auszuüben.

Klose verpasst Führung

Einzig Podolski hatte aber eine gute Torchance, scheiterte aber an Torhüter Sebastian Frey. Auf der Gegenseite verpasste Riccardo Montolivo wenig später die mögliche Vorentscheidung.

Am Ende hatte Klose (80.) sogar noch den Siegtreffer für die Münchner auf dem Fuß. Florenz hatte seine besten Spieler in Torjäger Mutu und dem unermüdlichen Zauri. Bei den Bayern vermochte allenfalls Rensing zu überzeugen.

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