Barca stoppt ManUtd

SID
Und da ist das Ding! Kapitän Carles Puyol stemmt den Ohren-Pokal in den Himmel von Rom
© Getty

Angeführt von Lionel Messi und Xavi haben die Ballkünstler des FC Barcelona Europas Thron erklommen und den Siegeszug von Manchester United gestoppt.

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Barca gewann das Endspiel der Champions League in Rom nach Toren von Samuel Eto'o (10.) und Messi (70.) hochverdient mit 2:0 (1:0).

Die Katalanen verhinderten damit die historische Titelverteidigung der Engländer, die gegen die phasenweise wie entfesselt spielenden Spanier auf verlorenem Posten standen.

Triple für Barca

ManUtd, das zuvor 25 Champions-League-Spiele in Folge nicht verloren hatte, hätte als erstes Team in der 17-jährigen Geschichte der Königsklasse zwei Triumphe in Folge feiern können.

Stattdessen krönte das Team des erst 38 Jahre alten Trainers Pep Guardiola eine perfekte Saison und holte als erste spanische Mannschaft das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League.

Messi überstrahlt Ronaldo

Es war Barcas dritter Titel im wichtigsten europäischen Klub-Wettbewerb nach 1992 und 2006. Nur in der Anfangsphase hatte ManUtd das Spiel vor 67.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion kontrolliert, danach drehte der Bayern-Bezwinger auf.

Das Duell der Superstars entschied Messi gegen Cristiano Ronaldo für sich, auch wenn der Weltfußballer aus Portugal in einer schwachen Elf von Teammanager Alex Ferguson noch zu den Besten gehörte.

Sir Alex verpasste seinen dritten Champions-League-Titel und konnte nicht mit dem alleinigen Rekordhalter Bob Paisley (FC Liverpool) gleichziehen.

Führung aus heiterem Himmel

Nach nur 90 Sekunden bereitete Ronaldo Barca-Torwart Victor Valdes mit einem Freistoß-Aufsetzer aus knapp 30 Metern große Probleme. Der Portugiese spielte zunächst wie aufgedreht und hatte in der 7. und 9. Minute zwei weitere Schuss-Chancen.

Die Führung für die Spanier fiel wie aus heiterem Himmel. Die Katalanen schlossen gleich ihren ersten Angriff erfolgreich ab, profitierten aber auch von Fehlern in der ManUtd-Abwehr. Eto'o lief aus halbrechter Angriffsseite in den Strafraum, umdribbelte den schlecht postierten Serben Nemanja Vidic und ließ auch Torwart Edwin van der Sar bei seinem Schuss in die kurze Ecke schlecht aussehen.

United kraftlos

Danach waren die Red Devils sichtlich verunsichert, Barca kam immer besser ins Spiel. Nur eine Minute nach der Führung verstolperte Messi in aussichtsreicher Position den Ball, in der 19. Minute schoss er knapp übers Tor.

Weitere acht Minuten später verfehlte Spielmacher Xavi bei einem Freistoß das Tor der Engländer nur knapp. United konnte die neu formierte Defensive der Spanier kaum noch unter Druck setzen, wirkte nervös und bei Temperaturen von knapp 25 Grad in vielen Situationen kraftlos.

Barca mit vielen Ausfällen

Guardiola, der als Spieler mit den Katalanen 1992 den Landesmeister-Cup gewonnen hatte, musste wegen der Sperren von Daniel Alves und Eric Abidal sowie der Verletzungen von Rafa Marquez und Gabriel Milito in der Abwehr improvisieren.

Kapitän Carles Puyol sprang auf der rechten Seite ein, Mittelfeld-Abräumer Yaya Toure rückte in die Innenverteidigung. Bei ManUtd fehlte nur der gesperrte Darren Fletcher.

Kapitän Ryan Giggs, zuletzt häufig nur Edeljoker, startete auf der linken Mittelfeldseite und kam zu seinem 805. Einsatz für die Red Devils. Der Waliser war bereits beim 2:1-Triumph im legendären Finale gegen Bayern München 1999 dabei gewesen.

Xavi trifft den Pfosten

Auch nach der Pause kontrollierte Barca das Spiel, obwohl Ferguson in Carlos Tevez einen weiteren Offensiv-Spieler brachte. In der 48. Minute hatte Thierry Henry das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an van der Sar.

In der 50. Minute kam Messi, der immer mehr die Fäden in die Hand nahm, um Zentimeter zu spät. Weitere drei Minuten später traf Spielmacher Xavi mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze nur den Pfosten.

Messi Top-Torschütze

Danach riss sich ManUtd etwas zusammen, erspielte sich aber nur wenige Torchancen. Ausgerechnet in einer kleinen Drangperiode der Engländer fiel das 2:0.

Xavis Flanke drückte der nur 1,70 m große Messi per Kopf über die Linie. Für den Argentinier war es das neunte Tor im laufenden Wettbewerb.

Damit sicherte er sich auch die Torjägerkrone. Messi und Xavi sowie Puyol waren die besten Spieler in einer durch die Bank starken Barca-Mannschaft. Bei ManU ragten Wayne Rooney und mit Abstrichen Ronaldo heraus.

Barca - ManUtd: Daten & Fakten