Fünf Fragen zum CL-Aus des FC Barcelona gegen Liverpool: Wenn Barca an den FC Bayern erinnert

Von Stefan Petri
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Ist der FC Barcelona zu abhängig von Lionel Messi?

48 Tore und 22 Vorlagen in bislang 47 Saisonspielen: Messi spielt mal wieder eine absolut überragende Saison und dürfte nach ein paar Jahren Flaute wieder ein ernstes Wörtchen um den Titel des Weltfußballers mitreden. Dass sich das Spiel eines Klubs auf den vielleicht besten Spieler aller Zeiten ausrichtet, ist weder überraschend noch verwerflich.

Allerdings hat die Abhängigkeit Barcas von seinem Superstar bedrohliche Züge angenommen, denn gerade aus dem Mittelfeld kommen in dieser Besetzung sehr wenige spielerische Impulse nach vorn. Busquets, Rakitic und Vidal sind allesamt 30 oder älter. Sie müssen eine ebenfalls alternde Viererkette absichern, können nicht mehr die Wege nach vorne und hinten gehen - und sind ganz einfach keine kreativen Genies wie früher Xavi oder Andres Iniesta.

Resultat: Messi ist nicht nur als Torjäger gefragt, sondern auch als Vorbereiter. Immer wieder holte er sich die Bälle gegen Liverpool aus dem Mittelfeld, um gegen mehrere Gegenspieler ins Dribbling zu gehen und den Abschluss zu suchen oder seine Teamkollegen einzusetzen. Auch er schien am Ende entkräftet zu sein.

Es half gegen Liverpool nicht, dass Coutinho und Suarez an alter Wirkungsstätte einen gebrauchten Abend erwischten. Coutinho war bis zu seiner Auswechslung ähnlich schlecht wie im Hinspiel - und Suarez hat in seinen letzten 30 Spielen in der Königsklasse gerade mal fünf Treffer erzielt.

Beide müssen viel nach hinten arbeiten, damit sich Messi seine Pausen nehmen kann, das macht es nicht einfacher. Von wahnsinnig viel Abwehrarbeit kann man beim Offensivtrio allerdings nicht sprechen. Insgesamt kamen Messi, Suarez und Coutinho auf stolze zwei Ballgewinne und keine einzige Grätsche. Gegen ein so starkes Kollektiv wie Liverpool viel zu wenig.