Kommentar zum Ellenbogenschlag von Sergio Ramos: Warum die UEFA ihn jetzt sperren muss

Von Andreas Königl
Steht öfter mal im Disput mit den Schiedsrichtern in Spanien und der Champions League: Real-Kapitän Sergio Ramos.
© getty

Er hat es schon wieder getan: Mit einem hässlichen Ellenbogenschlag gegen Pilsens Milan Havel sorgte Real-Kapitän Sergio Ramos erneut für Diskussionen. Schiedsrichter Deniz Aytekin übersah die Tätlichkeit und ließ weiterspielen. Die UEFA ist nun in der Pflicht, Ramos nachträglich zu sperren. Alles andere wäre einfach nur absurd, kommentiert Andreas Königl.

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Es ist heutzutage in der mitunter verweichlichten Fußballwelt gang und gäbe, dass große Spieler und Vereine das harte Einsteigen der Gegner beklagen und von Schiedsrichtern und Verantwortlichen geschützt werden wollen. Geschützt werden muss jedoch die Fußballwelt vor Sergio Ramos.

Der Rambo-Verteidiger von Real Madrid hat beim 5:0-Sieg in der Champions League gegen Viktoria Pilsen mal wieder zugeschlagen und seinem Gegenspieler Milan Havel mit einem gekonnten Ellbogenschlag die Nase verunstaltet. Der tschechische Abwehrspieler wurde stark blutend minutenlang behandelt und musste wenig später ausgewechselt werden.

Sergio Ramos: "Hatte nicht die Absicht, ihm Schaden zuzufügen"

Es war nicht die erste Unsportlichkeit des Weltklasseverteidigers, bereits in der Vergangenheit konnte Ramos seine Emotionen etliche Male nicht kontrollieren. Die Diskussion über Absicht oder Versehen ist in diesem Fall hinfällig, denn beim Betrachten der Bilder entspricht Ramos' Armbewegung definitiv nicht einer natürlichen Laufbewegung.

Nüchtern betrachtet ist das im rechtlichen Sinne schlichtweg Körperverletzung, die Schiedsrichter Deniz Aytekin im Spiel aber übersehen hatte. Somit ist es die Pflicht der UEFA, die Situation zu analysieren, erneut zu bewerten und Ramos nachträglich zu sperren. Eine wiederholte und vorsätzliche Unsportlichkeit muss härter bestraft werden.

"Ich hatte nicht die Absicht, ihm Schaden zuzufügen. Ich habe bereits mit Havel Kontakt aufgenommen. Es gibt Aktionen, die man mehr durchdenkt, weil man die Konsequenzen kennt. Aber ich werde nicht meinen Spielstil ändern", hatte der 32-Jährige nach dem Spiel erklärt.

Eine Aussage, die Ramos dahingehend ehrt, dass er seiner Linie treu bleibt und vielleicht einer der letzten vielzitierten "echten Typen mit Ecken und Kanten" ist. Aber gleichzeitig muss die Frage erlaubt sein, ob eine derart überzogene Linie im Fußball gewünscht ist.

Sergio Ramos entschuldigt sich via Twitter bei Milan Havel

Da hilft es auch nicht, dass Ramos sich anschließend via Twitter bei Opfer Havel entschuldigte und ihm eine schnelle Genesung wünschte.

Um das immer wieder geforderte Fair Play nicht ad absurdum zu führen, muss von Verbandsseite in diesem Fall eine möglicherweise unpopuläre, aber richtige Entscheidung getroffen werden. Und das kann nur bedeuten, Ramos eine saftige Sperre aufzudrücken.

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