Willy Sagnol über Paris Saint-Germain: "Nur eine Ansammlung von Individualisten"

Von SPOX
Willy Sagnol analysiert die Situation von PSG nach dem Aus in der Champions League.
© getty

Das Aus von Paris Saint-Germain im Achtelfinale der Champions League gegen Real Madrid hat den Klub hart getroffen. Willy Sagnol analysiert die Situation beim ambitionierten Hauptstadt-Klub.

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"Real hat sich im Rückspiel als Mannschaft präsentiert, Paris nicht. PSG war nur eine Ansammlung von Individualisten, während Real als absolut diszipliniertes Team auftrat", stellt Sagnol im kicker fest.

PSG hatte nach dem Hinspiel einen 1:3-Rückstand wettzumachen, lieferte dafür allerdings nie genug Argumente und verlor letztlich auch das Rückspiel mit 1:2 gegen das Team von Zinedine Zidane.

Schiedsrichter und Neymar-Verletzung entscheidend

Sagnol merkt beschwichtigend an: "Allerdings ist dieses Aus kein Drama, denn Real ist nicht irgendein Gegner." Obendrein sieht der ehemalige Interimstrainer des FC Bayern München auch den Schiedsrichter in der Schuld für das PSG-Aus.

Dieser habe sich von der Stimmung im Santiago Bernabeu beeinflussen lassen und für die Königlichen gepfiffen. Dazu fehlte der verletzte Neymar im entscheidenden Rückspiel: "In gewisser Weise ist eine Mannschaft natürlich abhängig von einem solchen Ausnahmespieler."

Sagnol fehlt die Hierarchie im Team

Die Situation in der Mannschaft sieht der Coach als nicht optimal an. "Wenn Dani Alves schon nach drei Wochen dem Spielerrat angehört, ist das für ihn zu viel Verantwortung, nicht auf dem Platz, sondern in der Gruppe. Es bedeutet, dass da etwas fehlt, eine gewachsene Hierarchie, Kontinuität", sagt Sagnol.

Noch sei der Verein schlichtweg zu jung für internationale Erfolge. Sagnol sieht Fans, die erst seit kurzem dabei sind, sowie einen recht ungeduldigen Investor: "Dieser Verein ist jung und hat plötzlich viel Geld, und da will er eben keine Zeit verlieren, sondern ein paar Stufen auf dem Weg nach oben überspringen."

"Finde das Projekt super"

Dass PSG im Sommer mehr als 400 Millionen Euro investiert hat, sieht Sagnol nicht als entscheidend an: "Geld macht sicher nicht alles aus, Chelsea brauchte zehn Jahre, ehe die vielen Abramowitsch-Millionen 2012 den großen Erfolg in Europa brachten."

Er rechnet damit, dass das Vorhaben PSG früher oder später Erfolg haben wird. "Als Fan finde ich das Projekt super", sagt er und führt aus: "50 Prozent lieben, 50 Prozent hassen PSG. Wenn du solche Topspieler hast, erfährst du immer ein Pro und Kontra, oft aus Eifersucht".

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