Atletico am Scheideweg

Von SPOX
Atletico hat das Hinspiel des CL-Halbfinals gegen Real mit 0:3 verloren
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Ist ein Umdenken hinsichtlich der Spielidee nötig?

Direkt nachdem Diego Simeone im Dezember 2011 das Traineramt bei Atletico übernommen hat, begann er der Mannschaft seine sehr spezielle Spielidee einzuimpfen. Bissig, intensiv, konterstark agierte Atletico fortan und entnervte damit etlich Gegner. Simeone holte mit dieser Ausrichtung einmal den Pokal (2012), einmal die Europa League (2012) und einen Meistertitel (2014). Darüber hinaus qualifizierte er sich zweimal fürs Champions-League-Finale (2014 und 2016).

Mit einer Mannschaft, die deutlich kostengünstiger und fußballerisch weniger talentiert ist, als die der Rivalen von Real und Barcelona ist das eine mehr als beachtliche Leistung. Simeones Elf glaubt an diese Spielidee und setzt sie annähernd perfekt um - das es nicht zum ganz großen Triumph in der Königsklasse reichte, ist einzig fehlendem Glück zuzuschreiben.

Sollte Simeone im Amt bleiben, wäre es fatal, wenn er die Ausrichtung seiner Mannschaft ändern würde. Das Team bräuchte Zeit, um sich an neue Ideen zu gewöhnen und es könnte schnell passieren, dass Atletico national hinter das aufstrebende FC Sevilla, womöglich sogar hinter die baskischen Vereine aus Bilbao und San Sebastian oder Villarreal zurückfällt.

Falls Simeone den Klub im Sommer aber verlassen sollte, hängt alles vom neuen Trainer und seinen Vorstellungen ab. Es wäre sicherlich ein schwieriges Unterfangen, die aktuelle Mannschaft von einer gänzlich neuen Ausrichtung zu überzeugen.