Volle Breitseite

Von SPOX
Wer coacht hier wen aus? Carlo Ancelotti trifft mit dem FC Bayern auf Arsene Wengers FC Arsenal
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Bayerns Optionen bei Ballbesitz: Breite schafft Tiefe

Breite ist hier das Zauberwort. "Die Londoner verteidigen sehr kompakt das Zentrum und lassen den Flügel erstmal frei. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn die Außenspieler zunächst ihre Position hoch am Flügel halten und im Spielaufbau davon absehen, in den engen Halbraum zu schieben", sagt Dr. Alexander Schmalhofer, Leiter des Fachbereichs Spiel- und Taktikanalyse des Instituts für Fußballmanagement.

Ancelotti ist in den letzten Wochen von seiner ursprünglichen Idee abgerückt, die Außenspieler in Ballbesitz in die Mitte zu ziehen, weil er gemerkt hat, dass sich Robben und Co. an der Linie wohler fühlen. Das wird er auch gegen Arsenal beibehalten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Schmalhofer die Anordnung der Außenverteidiger. Lahm und Alaba könnten dabei zunächst etwas tiefer, aber ebenfalls komplett breit bleiben, um nach einer schnellen Seitenverlagerung das Spiel über den Flügel zu forcieren.

"Erst wenn einer der Außenspieler angespielt wurde, schaltet sich der ballnahe Außenverteidiger mit ins Angriffsspiel ein, indem er zum Beispiel hinter- oder vorderläuft. Das sieht man vor allem bei Lahm häufig. Das Angriffsspiel bleibt somit breit und bietet als Anschlussaktion die Möglichkeit, sich auf dem Flügel durchzuspielen oder den Pass in die Tiefe zu suchen", sagt Schmalhofer.

Ein weiterer Aspekt der breiten Außenspieler ist die Rolle des Zehners im 4-2-3-1 der Bayern. Thiago bzw. Müller und der Stürmer Lewandowski ließen sich zuletzt sehr weit nach hinten in den Zwischenraum fallen, um dort das tiefe Anspiel zu fordern. Denn: "Durch die Bewegung von Lewandowski und Müller oder Thiago ergibt sich nicht nur die Option des vertikalen Passes durchs Zentrum, sondern die beiden Zentralen binden auch die Gegenspieler im Zentrum."