Reifeprüfung im "Paradies"

SID
Christoph Kramer und sein Team sind gegen Celtic gefordert
© getty

Verlieren ist verboten. Wenn Borussia Mönchengladbach am Mittwoch zur Reifeprüfung im "Paradies" antritt, könnte die Marschroute klarer nicht sein. Mindestens einen Punkt müssen die Fohlen aus dem Hexenkessel des schottischen Meisters Celtic Glasgow entführen, eine Pleite würde wohl das vorzeitige Ende des Abenteuers Champions League bedeuten.

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"Wir wissen, dass uns eine große Aufgabe bevorsteht. Wir treten in Glasgow an, um zu punkten, sonst bräuchten wir gar nicht erst hinfahren", sagt Trainer Andre Schubert vor der Begegnung im stimmungsvollen Celtic Park (Mi., 20.45 im LIVETICKER), der von den Fans liebevoll nur "Paradise" genannt wird. "Wir kennen die Tabelle, daher wollen wir unbedingt etwas mitnehmen", sagt Schubert.

Doch so einfach wird das nicht werden: Schubert muss auf eine ganze Achse verzichten. Die offensiven Schlüsselfiguren Raffael (Muskelfaserriss) und Thorgan Hazard (Knieprobleme) werden nicht rechtzeitig fit, Innenverteidiger Andreas Christensen fehlt wegen einer Muskelverletzung am Gesäß. Am Dienstag meldete sich auch noch Mittelfeldspieler Fabian Johnson mit einer Erkältung ab.

Null Punkte hat Gladbach nach den Niederlagen bei Manchester City (0:4) und gegen den FC Barcelona (1:2) auf dem Konto, Celtic immerhin einen. Das Problem: Bei einer weiteren Pleite müsste die Borussia nicht nur das Rückspiel gegen die Hoops gewinnen, sondern anschließend auch noch gegen Manchester oder Barca punkten, um zumindest Dritter zu werden. Ein schwieriges Unterfangen.

Einfach wird indes auch die Partie vor 60.000 sangesfreudigen Schotten nicht, zumal Gladbach auswärts zuletzt regelmäßig enttäuschte. "Uns erwartet eine ganz besondere Atmosphäre. Aber wir haben schon gezeigt, dass wir Ruhe bewahren können", sagt Max Eberl.

Celtic zuletzt heimstark

Celtic geht mit breiter Brust in die Partie. Nach acht Spielen ist der Meister ungeschlagener Tabellenführer, daheim gab es in zehn Pflichtspielen neun Siege und ein Unentschieden. Letzteres war das starke 3:3 gegen Manchester City, bei dem der Franzose Moussa Dembelé doppelt traf. Längst vergessen ist das peinliche 0:1 bei den Halbprofis des Lincoln Red Imps FC aus Gibraltar in der ersten von drei Qualifikations-Runden, durch die sich das Team quälen musste.

Quälen müssen wird sich laut Schubert auch die Borussia. "Celtic kommt mit viel Wucht, viel Power und einer gewissen Härte - das ist auf der Insel so. Das müssen wir annehmen und zudem offensiv unsere Qualitäten nutzen, um torgefährlich zu werden", sagt der Coach. Gegen die Kellerkinder Schalke (0:4) und Hamburg waren die Fohlen zuletzt ohne Treffer geblieben, gegen den HSV verschoss die Borussia sogar zwei Elfmeter.

Zumindest Andre Hahn, gegen den HSV noch mit blutender Platzwunde auf dem Rasen unterwegs, ist bereits heiß auf den Hexenkessel. "Wir erwarten einen ganz großen Kampf", sagte der Angreifer und fügte an: "Ich bin bereit." Bereit für Celtic - und die Punkte-Entführung aus dem Paradies.

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