Jung, unerfahren, Königsklasse

Von SPOX
Benfica, Celtic und Olympique Lyon haben heiße Talente im Team
© spox
Cookie-Einstellungen

Amadou Diawara (SSC Neapel, Def. Mittelfeld, Guinea, Jahrgang 1997)

Keine 20 Jahre alt und schon 15 Millionen Euro wert. Amadou Diawara lernte, etwas untypisch, in San Marino das Kicken, ehe es ihn nach Bologna zog. Dort überzeugte der defensive Mittelfeldspieler und wurde trotz junger Jahre zum Stammspieler in der Serie A.

34 Einsätze in der Saison 15/16 reichten Neapel als Bewerbungsschreiben aus, um 14,5 Millionen Euro zu bieten und damit den Zuschlag zu erhalten. Der fünfte U20-Spieler, der im Transfersommer 2016 die 10-Millionen-Marke sprengte und das völlig zurecht, wie Ex-Trainer Roberto Donadoni meint: "Wenn man so gut ist, dann ist das Alter nicht wichtig."

Man denkt unweigerlich an Julian Weigl, wenn man Diawara spielen sieht. Er hält sich zentral vor der Abwehr, hilft dabei, das Spiel zu verlagern, ist nahezu immer anspielbar und kann dem Mittelfeld im Alleingang zu einer brauchbaren Struktur verhelfen.

Die Qualität als Balleroberer kommt dabei dank starker Physis und Spielintelligenz nicht zu kurz, womit er trotz wechselnder Trainern immer einen Platz in der ersten Elf fand.

Was dann aber so gar nicht zum Vergleich mit Dortmunds Weigl passt, sind die doch recht häufigen technischen Unsauberkeiten - und dass er seinen Wechsel erzwang, indem er das Training in Bologna ausfallen ließ.

Goncalo Guedes (SL Benfica, Stürmer, Portugal, Jahrgang 1996)

Einen Wechsel erzwingen? Nichts würde Goncalo Guedes wohl weniger liegen als das. Noch nie hat der 19-Jährige für ein anderes Team als Benfica seine Schuhe geschnürt, seit er sich dazu entschied, es als Profi zu versuchen. Sein Weg führte ihn von der Jugend in die U17, in die U19, in das B-Team und 2015 schließlich in die erste Mannschaft der Portugiesen.

Der unterschriebene Profivertrag definierte direkt die Wertschätzung, die er sich verdient hat. 60 Millionen Euro und keinen Cent weniger will Benfica sehen, wenn ein Verein in Verhandlungen mit Guedes treten will. Vertrauen, das er in 36 Spielen der vergangenen Saison zurückzahlen konnte.

Guedes agiert als Stürmer sehr beweglich, sucht stets nach freien Räumen und ist so weniger vor dem Tor zu finden als manch anderer Spieler auf seiner Position. Durch Schnelligkeit und Fertigkeit am Ball wurden schnell Vergleiche zu CR7 laut, die aber nur bedingt zutreffen.

Definitv vergleichbar ist allerdings der große Ehrgeiz. Guedes ließ sich in Jugendzeiten jeden Tag von seinen Eltern 200 Kilometer zum Training und zurück fahren. Sein Vater scherzt: "Wir haben drei oder vier Autos in dieser Zeit gehabt. Wir sind fast 60.000 Kilometer im Jahr gefahren. Dafür wollte er aber sonst immer nur einen Ball zum Spielen."