Wie spielt man gegen eine Alte Dame?

Bereit für Juventus?! Die Bayern-Spieler Kimmich, Lewandowski, Thiago und Costa (v.l.)
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Von Fatih Demireli

Ich habe Juventus zuletzt ein paar Mal spielen sehen. Es ist definitiv kein Gegner, um irgendwelchen Experimenten nachzugehen oder in Abenteuer zu flüchten. Dafür ist Juventus individuell, aber auch vor allem auch in der Gesamtheit viel zu stark. Aber das wird jetzt die wenigsten überraschen.

Daher bin ich dafür, möglichst jeden Akteur auf seiner Stammposition spielen zu lassen. Das gilt vor allem für die Abwehrreihe, bei der ich mich für eine Viererkette mit zwei gelernten Innenverteidigern entscheiden würde. Natürlich muss abgewartet werden, inwiefern der Fitnesszustand von Medhi Benatia und Serdar Tasci ausreicht, um auf Champions-League-Niveau - und gerade gegen eine intakte Mannschaft wie Juventus - zu bestehen.

Aber Pep war noch nie ein Verfechter langer Anläufe für seine Rückkehrer. Warum also jetzt anders agieren? Zudem sind beide Spieler im Kopfballspiel außerordentlich wichtig, was gegen Juventus das Zünglein an der Waage sein könnte. Das spricht dann auch gegen Joshua Kimmich.

Im Mittelfeld gibt es für mich zwei Figuren, die auf jeden Fall nicht fehlen dürfen. Das ist zum einen Xabi Alonso, den Pep als Dreh- und Angelpunkt gegen das Prunkstück des Gegners braucht. Juventus hat massive Qualität im Zentrum. Um dagegenhalten zu können, ist die Übersicht, die Gabe, wichtige Entscheidungen zu treffen und den Takt vorzugeben, eines Xabi Alonso unabdingbar. Deshalb ist auch Thiago gesetzt. Mit seiner Ball- und Passsicherheit wird er eine wichtige Rolle einnehmen, um in Personalunion mit seinen Kollegen Juventus im Zentrum zu dechiffrieren.

Es mag überraschend sein, dass ich daneben Thomas Müller nominiert habe. Aber Müller ist bekanntermaßen der Raumdeuter, er versteht es wie kein anderer sich im offensiven Raum zu bewegen und in Gefahrensituationen zu gelangen. Müller kennt die Position, hat sie in dieser Saison schon ein paar Mal gespielt. Auf den Außenpositionen sowie im Sturm dürfte es keine Überraschungen geben, auch wenn Franck Ribery und Mario Götze wieder im Kader stehen werden.

Ich sehe die Bayern gerne im 4-1-4-1 und für mich ist es die ideale Formation, um gegen Juventus zu bestehen. Der Italiener sind zu schlagen, wenn man sie im Zentrum erwischt. Gelingt dies nicht, könnte den Bayern eine böse Überraschung drohen.