Lasst uns beten

März 2011: Puyol fliegt vom Platz, und Fabregas tritt zu einem folgenschweren Elfer an
© getty

In der Champions League bekommt es der FC Arsenal wieder einmal mit dem FC Barcelona zu tun (20.45 Uhr im LIVETICKER). Die Erfahrung der letzten zehn Jahre lehrt: Da gibt es für die Gunners nichts zu lachen. Ein Rückblick auf legendäre Spiele und Geschichten von gebrochenen Knochen und richtungsweisenden Tacklings. Doch zunächst - soviel Zeit muss sein - ein Gebet.

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Lasst uns beten: Fünf Spiele zwischen Barcelona und dem FC Arsenal gab es in den vergangenen zehn Jahren. Einmal traf man sich im Endspiel, einmal im Achtel- und einmal im Viertelfinale der Champions League. Immer hieß der Sieger FC Barcelona.

Auch diesmal scheinen die Rollen eindeutig verteilt zu sein. Arsenal spielt in der heimischen Premier League zwar vorne mit und blickt auf zwei Titel im FA Cup in Folge zurück, doch die Lücke zwischen den Gunners und den absoluten Topteams in Europa scheint nicht kleiner geworden zu sein. Und dann ist da ja noch so eine Kleinigkeit: der Barca-Sturm. Der, also Luis Suarez, Neymar und Lionel Messi, hat 91 Tore Pflichtspieltore in dieser Saison geschossen.

"Arsenal kann nur beten", sagt Matt Law vom Telegraph stellvertretend für die Erwartungshaltung auf der Insel. "Barca ist seit 32 Spielen ungeschlagen und spielt seit Wochen Harlem-Globetrotters-Fußball. Die drei da vorne gegen Per Mertesacker? Ich sehe keine Chance, schon gar nicht über zwei Spiele."

Suarez vs. Arsenal 41:41

Der Mirror reibt den Gunners noch unter die Nase, dass ja Suarez alleine so viele Tore in dieser Saison geschossen habe wie Arsenal. Der Vergleich ist allerdings unfair: Bei Suarez wurden alle Wettbewerbe gezählt, bei Arsenal nur die Liga. 41 ist übrigens die fragliche Nummer.

Thierry Henry, der mit beiden Klubs reichlich Titel sammelte, will keinen Tipp abgeben, scheint sich aber doch große Sorgen um seine alte Liebe Arsenal zu machen. "Sie müssen damit klarkommen, nur 30 Prozent Ballbesitz zu haben und ihr gewohntes Angriffsspiel zu großen Teilen zu opfern", schreibt Titi in der Sun.

Außerdem empfiehlt er, die Konter konsequent zu Ende zu spielen und mit großer Effizienz abzuschließen. Gute Tipps, keine Frage. Allerdings war das zuletzt so eine Sache mit der Effizienz bei den Gunners.

Abwehrchef Mertesacker beklagte nach dem mageren 0:0 im FA Cup gegen Zweitligist Hull am Samstag völlig zu Recht das fehlende Etwas im Spiel der Londoner. "Im letzten Drittel des Spielfelds hat uns die Klarheit gefehlt, der letzte Pass hat nicht gepasst", moserte der deutsche Weltmeister.

Sanchez schwächelt

Relativ entspannt geht Alexis Sanchez in das Duell mit seinem Ex-Klub. Er bereue es nicht, Barcelona verlassen zu haben. Arsenal sei eine gute Wahl gewesen und - ja klar - ein Spiel gegen Barca immer was Besonderes. Und, nein nein, er habe sich nichts für den Fall überlegt, dass er ein Tor gegen seinen früheren Traumverein erzielen sollte.

Da sind wir gleich beim nächsten Arsenal-Problem. Während Suarez, Messi und Neymar alles kurz und klein schießen, ist bei den Gunners nicht einmal auf den chilenischen Stürmerstar Verlass.

Sanchez hat in der Liga (gut, er war auch ein Weilchen verletzt) seit Oktober nicht mehr getroffen. Gegen Hull kam er als Joker auf den Platz - und zog sich mit zwei eigensinnigen Aktionen nebst Ballverlust sofort den unüberhörbaren Unmut des eigenen Publikums zu. Die Hoffnungsträger heißen wohl eher Giroud, Özil und Welbeck. Noch ein Grund mehr zu beten.