Wölfe wollen neue Ära starten

SID
Julian Draxler muss sich bei den Wölfen erst noch zurechtfinden
© getty

Mit großer Vorfreude, aber auch mit einigen Sorgen um Rekord-Transfer Julian Draxler startet der VfL Wolfsburg am Dienstag gegen ZSKA Moskau (20.45 Uhr im LIVETICKER) in die Champions League. Nach sechs Jahren Pause will der Pokalsieger eine neue Ära begründen, auch wenn der Respekt vor dem Gegner groß ist. "Wir brauchen einen guten Tag, aber wir wollen es auch genießen", sagte Manager Klaus Allofs.

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Das Ziel des deutschen Vizemeisters ist klar. "Wir wollen die Gruppenphase überstehen", sagte Allofs der Sonntags-FAZ. Der Favorit in der Gruppe B ist Manchester United mit Bastian Schweinsteiger. Dahinter soll es ein offenes Rennen mit Moskau und der PSV Eindhoven geben. Deshalb auch ist ein Heimsieg am Dienstag so wichtig.

Doch ausgerechnet vor der Rückkehr in der Königsklasse läuft es auf dem Spielfeld nicht rund. Beim mäßigen 0:0 am Wochenende bei Aufsteiger FC Ingolstadt wurde das Fehler von Kevin De Bruyne und Ivan Perisic deutlich. Die Weltmeister Julian Draxler und André Schürrle konnten die Lücken noch nicht schließen.

Draxler gab sich nach seinem blassen Debüt auf der Zehner-Position selbstkritisch. "Das wirklich Zwingende hat gefehlt", räumte der 21-Jährige ein. Dennoch versuchte der 35-Millionen-Euro-Neuzugang die Aufgabe gegen Moskau positiv anzugehen: "Das wird ein Highlight, die Vorfreude ist riesengroß."

"Draxler hat eine gute Rolle gespielt"

Sein "Entdecker" Felix Magath forderte bei der Bewertung des Jung-Stars Geduld. "Julian war sehr engagiert. Ich denke, er hat gezeigt, dass er beim VfL eine gute Rolle spielen wird", sagte Magath nach Draxlers Debüt dem SID. Der 62-Jährige hatte den Hochbegabten bei Schalke mit 17 Jahren in die Bundesliga gebracht. "Es wird allerdings noch eine Zeit lang dauern, bis sich das alles einspielt", so Magath.

Noch schlechtere Noten hagelte es für Wolfsburgs zweiten Weltmeister André Schürrle. Dem 32-Millionen-Mann gelang so gut wie nichts, obwohl er mittlerweile alle Verletzungen auskuriert hat. Gegen ZSKA könnte er seinen Platz im linken, offensiven Mittelfeld an Nationalspieler Max Kruse verlieren.

Wiedersehen mit ZSKA

Auf dem Tag genau vor sechs Jahren startete Wolfsburg seine letzte Champions-League-Mission - auch damals hieß der Gegner kurioserweise ZSKA. Mit 3:1 legten die Schützlinge von Trainer Armin Veh damals einen guten Start hin, der Brasilianer Grafite erzielte alle Treffer. "Der ist leider nicht bei uns", sagte der damalige und heutige Schlussmann Diego Benaglio: "Aber wir werden jemand anderes finden, der die Tore macht."

Die Russen mit dem Ex-Kölner Zoran Tosic in ihren Reihen sind laut Allofs "erfahren und körperlich robust". Der fünfmalige Meister führt die russische Liga nach acht Spieltagen mit fünf Punkten Vorsprung an. "Sie sind mannschaftlich geschlossen, körperlich robust und haben zwei, drei herausragende Offensivspieler", lobte VfL-Coach Dieter Hecking, der weiter auf Vieirinha (Oberschenkelzerrung) verzichten muss, den Gegner.

Am Wochenende ließ ZSKA beim 2:2 gegen Zenit St. Petersburg erstmals Punkte liegen. In der Qualifikation hatte sich der UEFA-Cup-Sieger von 2005 gegen Sporting Lissabon durchgesetzt

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

VfL Wolfsburg: Benaglio - Träsch, Naldo, Dante, Rodriguez - Guilavogui, Luiz Gustavo - Caligiuri, Draxler, Schürrle - Dost. - Trainer: Hecking

ZSKA Moskau: Akinfejew - Mario Fernandes, Beresuzki, Ignaschewitsch, Schtschennikow - Wernbloom, Dsahojew - Tosic, Eremenko, Musa - Doumbia. - Trainer: Sluzki

Schiedsrichter: Svein Moen (Norwegen).

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