Die "Schlacht", Runde zwei

SID
Mario Mandzukic (l.) ging gegen Real immer dahin, wo es weh tut
© getty

Mario Mandzukic schleppte sich mit einer klaffenden Platzwunde vom Feld, Daniel Carvajal wandelte auf den Spuren von "Beißer" Luis Suarez, und an der Seitenlinie tobten die Trainer Carlo Ancelotti und Diego Simeone: Die "Schlacht" (Mandzukic) zwischen den beiden Madrider Stadtrivalen Real und Atletico im Viertelfinale der Champions League geht mit dem Rückspiel am Mittwoch (20.45 Uhr im LIVE-TICKER) in die nächste Runde.

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Die Gazetten in der spanischen Hauptstadt spielen vor dem erneuten Derby der Rivalen verrückt. Im Estadio Santiago Bernabeu wird erwartet, dass wieder die Fetzen fliegen und um jeden Zentimeter gefightet wird. Keine leichte Aufgabe für FIFA-Schiedsrichter Felix Brych (München), der mit der Leitung des brisanten Vergleichs betraut wurde.

Nach dem heftig umkämpften 0:0 im Hinspiel am vergangenen Dienstag lastet der Druck in der Neuauflage des vergangenen Endspiels in der Königsklasse schwer auf den Schultern des Titelverteidigers Real. Denn für die Königlichen zählt nichts anderes als ein Sieg, jedes andere Ergebnis würde nicht reichen, um erneut ins Halbfinale einzuziehen. Ein Tanz auf der Rasierklinge!

Und ausgerechnet jetzt wird der spanische Rekordmeister von immensen Verletzungssorgen geplagt. Flügelstürmer Gareth Bale, Angreifer Karim Benzema und Mittelfeldstratege Luka Modric fallen verletzt aus, Linksverteidiger Marcelo fehlt gesperrt. Die Hoffnungen der Königlichen ruhen daher wieder einmal auf Weltfußballer Cristiano Ronaldo sowie Regisseur und Weltmeister Toni Kroos - und auch WM-Champion Sami Khedira kann auf einen Einsatz hoffen.

Real-Coach Ancelotti wollte sich personell noch nicht festlegen. "Wir müssen auf unsere Ausfälle reagieren und Lösungen finden", sagte er schlicht. Er sei "optimistisch, das Bernabeu wird uns nur noch zusätzlich beflügeln", sagte der Italiener.

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Das eigentliche Finale?

Für die beiden Klubs ist es ein vorweggenommenes Finale, und im ganzen Land gibt es in diesen Tagen nur dieses eine Thema. Seit dem gewonnenen Finale der Königsklasse Ende Mai 2014 in Lissabon gab es für Real in den folgenden sieben Spielen keinen Sieg. Die aggressive und kompakte Spielweise des Erzrivalen liegt den Königlichen so gar nicht.

"Atletico hat eine starke Defensive, aber ich bin davon überzeugt, dass wir sie schlagen können", sagte Ancelotti. Kroos führte aus, man habe sich in "den letzten Spielen gegen Atletico zwar schwer getan. Aber jetzt haben wir die Möglichkeit, die Ergebnisse wettzumachen. Die Verletzten zu beklagen, bringt nichts. Ich erwarte, dass wir weiterkommen."

Reals Hoffnungsträger sind vor allem Ronaldo und James Rodriguez. Der portugiesische Superstar erzielte jüngst wettbewerbsübergreifend seinen 50. Saisontreffer, und auch die Formkurve des kolumbianischen WM-Torschützenkönigs zeigt deutlich nach oben. "Wenn ich mit meinen Toren helfen könnte, wäre das großartig", sagte Rodriguez.

"Lissabon ist vergessen"

Gegen die beste Defensive der Champions League wird das aber schwierig, in den vergangenen acht Partien kassierte Atletico nur ein Gegentor (beim 0:1 im Achtelfinale bei Bayer Leverkusen). Dennoch glaubt Mittelfeldspieler Raul Garcia nicht, "dass wir weniger Druck haben. Es ist das Viertelfinale, und beide Teams wollen weiterkommen. Lissabon ist vergessen, wir leben nicht in der Vergangenheit."

An seine eigene goldene Vergangenheit will auch Dortmund-Bezwinger Juventus Turin anknüpfen. Der italienische Rekordmeister hat nach dem 1:0 im Hinspiel gegen den AS Monaco die Trümpfe in der Hand - und träumt schon längst von der ersten Halbfinal-Teilnahme seit 2003.

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