Wunschgegner nicht in Sicht

Pep Guardiola könnte mit dem FC Bayern im Halbfinale auf Juventus, Barca oder Real Madrid treffen
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Real Madrid

Das geschah bisher: Irgendwann in dieser Saison - so richtig weiß man es nicht - gab es einen ganz kleinen Bruch in der heilen Welt Real Madrids. In dieser heilen Welt gewannen die Königlichen jedes Spiel. Also jedes Spiel. Die Gruppenphase der Champions League absolvierte man ohne Punktverlust, in der Liga setzte man sich zwischenzeitlich ordentlich ab, auch wenn es zu Beginn der Saison noch den einen oder anderen Unfall gab. Als man aus der heilen Welt austrat, verlor man die Tabellenführung in Spanien und in der bisherigen K.o.-Phase spielt Real nicht überragend, aber zweckmäßig. Schalke 04 brachte die Königlichen an den Rand eines blamablen Ausscheidens. Das Weiterkommen gegen Atletico war verdient, aber auch nicht ansehnlich, was aber vermehrt am Gegner lag. Trainer Carlo Ancelotti steht nicht vor dem Rauswurf, aber er sitzt auch nicht mehr so fest im Sattel wie nach dem umjubelten Champions-League-Titel 2014. Um seine Position zu festigen, wäre die Titelverteidigung willkommen.

Er ist besonders heiß: Der Mann liebt die Königsklasse so sehr, dass er inzwischen sogar die Champions-League-Hymne mitsingt. Cristiano Ronaldo ist mit acht Treffern wieder Reals bester Torjäger in der Königsklasse. In der Liga traf er schon 39 Mal. Real hat viele Stars, aber Ronaldo ist das Herz, das Gehirn, die Lunge dieser Mannschaft.

Wunschgegnerfaktor: Die Bayern haben mit Real noch eine Rechnung offen, sodass sich viele Spieler und wohl auch der Trainer die Madrilenen als Gegner wünschen. Real ist verwundbar, mit Luca Modric fällt ein wichtiger Spieler bis Saisonende aus. Gareth Bale und Karim Benzema sind ebenfalls verletzt - bei ihnen muss man abwarten, wie schnell sie wieder fit werden. Real als Wunschgegner zu bezeichnen, wäre wohl dennoch zu vermessen.

Juventus Turin

Das geschah bisher: In Italien ist Juventus längst schon konkurrenzlos. Die Truppe von Max Allegri marschiert seit Monaten vorneweg und wird wieder Meister. Aber Juve hat es geschafft, dieses Jahr auch international den Ansprüchen zu genügen. Zwar tat man sich in der Gruppenphase äußert schwer und setzte sich im Kampf um Platz zwei nur knapp gegen Olympiakos durch, zeigte aber ab dem Achtelfinale die ganze Klasse und vor allem Reife, die diese Truppe besitzt. Borussia Dortmund musste es zwei Mal am eigenen Leib erfahren, vor allem das Rückspiel war eine Vorführung der Italiener. Gegen das ungemütliche Monaco ließen sich die Italiener nicht aus der Reserve locken und fuhren das Ticket ins Halbfinale clever ein. Die Klubführung hat im Sommer auf dem Transfermarkt viel richtig gemacht - das zahlt sich bisher aus.

Er ist besonders heiß: Man muss Arturo Vidal nicht mögen. Und viele, die es nicht mit Juventus halten, tun es auch nicht. Aber der Chilene ist der Motor dieser Mannschaft und vor allem in der Abwesenheit des verletzten Paul Pogbas eine wichtige Figur innerhalb des Teams. Vidal ist kein Treter, wie er oft gebrandmarkt wird. Er hat viel Einfluss auf das taktische Gesamtgebilde Juventus.

Wunschgegnerfaktor: Die Italiener scheinen als Wunschlos Vieler zu gelten. Aber Jürgen Klopp und Co. können sicher bezeugen, dass Juventus alles andere als ein Gegner ist, gegen den man gerne spielt. Die Mannschaft verhält sich taktisch nahezu perfekt, sie hat mit Carlos Tevez und Alvaro Morata zwei Spieler in der Offensive, die gut harmonieren und Tore schießen. Im Falle des FC Bayern muss man festhalten, dass sich die Münchener gerade gegen Mannschaften mit diesem Spielcharakter besonders schwer tun: Frag' nach bei Borussia Mönchengladbach und Co.

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