"Die Bayern brauchen mehr Anarchie"

Thomas Müller (r.) wurde im Hinspiel in Madrid in der zweiten Halbzeit eingewechselt
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Muss Franck Ribery trotz Leistungssteigerung auf die Bank?

Fatih Demireli (SPOX): Ich sehe bei Ribery noch keine Leistungssteigerung. Die 45 Minuten gegen Bremen waren okay, aber der Gegner war - seid mir nicht böse - immer noch Werder, ausgestattet mit der anfälligsten Abwehr der Bundesliga. Ich würde Ribery aber dennoch nicht rausnehmen, auch wenn man das in einer Leistungsgesellschaft kaum erklären kann, wenn man Götze, Müller und Co. noch als Backup in der Hinterhand hat. Es wäre aber das falsche Signal und außerdem hat Ribery die Gabe, mit einer brillanten Szene sich für ein Spiel zu begeistern und dann zu zaubern. Zu hoffen ist, dass ihm diese Aktion früh genug gelingt.

Thomas Gaber (SPOX): Alleine die Diskussion, ob Europas Fußballer des Jahres bzw. der Dritte der Weltfußballerwahl für ein CL-Halbfinale überhaupt gut genug ist, ist eigentlich Wahnsinn. Allerdings hat sich Ribery mit seinen lustlosen Auftritten selbst in diese Situation gebracht. Sein mitunter divenhaftes Verhalten auf dem Platz ist kein neues Phänomen; hier sei vor allem an die Bayern-Zeit unter Louis van Gaal erinnert. Auf der anderen Seite kann auch der FC Bayern nicht auf die Begabung seiner kreativen Einzelkönner verzichten. Ribery hat ja das Fußballspielen nicht verlernt. Er wird sich zerreißen gegen Real, weil er auch etwas gutzumachen hat. Ribery muss spielen und er wird die Bayern nicht enttäuschen.

Andreas Lehner (SPOX): Ribery hat die Kritik der letzten Tage mitbekommen, er ist heiß und angestachelt. Es ist aber auch seine letzte Chance in dieser Saison. Er muss spielen - und liefern. Sonst haben Müller und Götze das Recht, richtig sauer zu sein und Guardiola hätte ein Problem.

mySPOX-User RoyRudolphusAnton: Ribery durchlebt zweifellos eine schwierige Phase. Ich persönlich fand allerdings nicht, dass er im Hinspiel erschreckend abgefallen wäre. Da waren andere nicht viel besser. Überhaupt ist eine Tendenz auffällig: Ribery hat großen Spielen höchst selten seinen Stempel aufdrücken können. In den Dortmunder Meisterjahren setzte er gegen den BVB regelmäßig keinen Stich, international entpuppte er sich in den entscheidenden Momenten eher als Mitläufer denn als Führungsfigur - ohne jetzt überkritisch sein zu wollen. Ribery ist inzwischen 31, lebt als Sprinter von seinem Antritt. Schneller wird er nicht mehr, deshalb sollte er zusehen, sein Leistungsniveau noch möglichst lange zu konservieren. Am Besten schon gegen Real.

Frage 1: Muss der FC Bayern seine Spielweise ändern?

Frage 2: Muss Franck Ribery trotz Leistungssteigerung auf die Bank?

Frage 3: Auf welcher Position sollte Philipp Lahm spielen?

Frage 4: Braucht der FC Bayern die falsche Neun?

Frage 5: Wäre Bales Einsatz ein Risiko für Real Madrid?