Für Keller zählt nur ein Sieg

SID
Jens Keller steht vor dem Spiel in Basel gehörig unter Druck
© getty

Der Trainer wackelt, das Saisonziel ist in Gefahr. Für Schalke 04 zählt im Gruppenfinale gegen den FC Basel nur ein Sieg. Auch Jens Keller hat keine Antwort auf die Frage, die Schalke 04 vor dem Champions-League-Showdown bewegt.

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"Da müssen Sie die Verantwortlichen fragen", sagte der umstrittene Trainer zuletzt immer wieder, als er nach seiner Zukunft bei den Königsblauen gefragt wurde. Ob der 43-Jährige auf Schalke noch sein "Einjähriges" als Chefcoach erlebt, entscheidet sich wohl am Mittwoch (20.45 Uhr) im Vorrundenfinale gegen den FC Basel - 360 Tage nach seinem Amtsantritt.

Nach dem peinlichen Aus im DFB-Pokal und angesichts von sieben Punkten Rückstand in der Bundesliga auf die Champions-League-Plätze deutet alles darauf hin, dass Keller spätestens in der Winterpause gehen muss. Verpasst er gegen den Schweizer Meister auch noch das dritte Saisonziel, das Überwintern in der Königsklasse, könnte schon am Donnerstag Schluss sein.

Es geht auch um viel Geld

Nur ein Sieg gegen Basel hielte Schalke in der Champions League und brächte weitere Millionen in die Klubkasse. Zu den bislang eingespielten 15 Millionen Euro kämen bei einem Erfolg noch einmal 4,5 Millionen: 3,5 für den Achtelfinaleinzug, 1,0 für den Sieg - plus Zuschauereinnahmen und mehr Geld aus dem Marktpool. Scheitern die Königsblauen, die das Hinspiel durch ein Tor von Julian Draxler 1:0 gewannen, müssen sie in der Europa League versuchen, den finanziellen Verlust so gering wie möglich zu halten.

Dafür wäre dann Kellers Nachfolger zuständig. Thomas Schaaf, der langjährige Bremer Coach, wird als heißester Kandidat gehandelt. Sein Ex-Klub soll bereit sein, ihn aus dem noch laufenden Vertrag zu entlassen.

Ein Aus in der Champions League wäre aber nicht nur für Keller schmerzhaft. Auch der eine oder andere Spieler, der sich im hellsten Scheinwerferlicht des Klubfußballs zeigen will, hätte dann keine Chance mehr dazu. Für den Verein gehe es um viel Geld, sagte Jungstar Draxler, "und für uns Spieler um die große Bühne, auf der wir uns alle unbedingt präsentieren wollen".

Draxler unzufrieden

Ohne Königsklasse droht der Abschied des 20-Jährigen, der für die festgeschriebene Ablösesumme von 45,5 Millionen Euro wechseln darf. Interesse aus Spanien und England gab es bereits im vergangenen Sommer.

Wirklich zufrieden ist Draxler derzeit nicht auf Schalke. Im kicker-Interview beklagte er sich wieder einmal darüber, dass er nicht auf seiner Lieblingsposition zentral hinter der Sturmspitze spielen darf: "Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, dass ich auf der Zehner-Position hier auf Schalke nicht gern gesehen bin."

Auch die unerklärlichen Leistungsschwankungen nerven ihn: "Im Prinzip kriegen wir das hier ja schon seit Jahren nicht in den Griff."

Fährmann überzeugt

Nach dem 1:3 gegen Hoffenheim und dem 1:2 in Mönchengladbach setzen Draxler und Co. darauf, dass die Kurve zur Abwechslung mal wieder nach oben ausschlägt. "Wir haben in der bisherigen Saison gerade dann, wenn wir unter Druck standen, gute Leistungen gezeigt", sagte Torwart Ralf Fährmann und forderte: "Jetzt müssen wir eine Reaktion zeigen."

Verzichten muss Keller in seinem Endspiel auf Mittelfeld-Abräumer Jermaine Jones. Der US-Nationalspieler ist nach drei Gelben Karten gesperrt. Die Alternativen sind angesichts der zahlreichen Verletzten rar. Gegenüber dem Gladbach-Spiel, in dem sein Team nach der Gelb-Roten Karte gegen Kapitän Benedikt Höwedes immerhin Moral bewies, dürfte es deshalb kaum Veränderungen geben.

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