Sammer: "Ich hoffe, Barcelona war Vorbild"

Von Von der Säbener Straße berichtet: Fatih Demireli
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Die Spannung vor dem Hit gegen den FC Barcelona steigt beim FC Bayern. Beim "Open Media Day" an der Säbener Straße sprach Sportvorstand Matthias Sammer über das Vorbild Barca, die vier Trumpfkarten der Katalanen und die Chancen der Bayern.

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Matthias Sammer über...

...Eric Abidal und Tito Vilanova: "Trotz der Konkurrenz in beiden Spielen nehmen wir als Klub sehr erfreut zur Kenntnis, dass Eric Abidal wieder zum Kader gehört und Tito Vilanova Barcelona wieder als Trainer zur Verfügung steht. Wir wünschen beiden alles Gute und hoffen, dass sie wieder bei voller Gesundheit sind."

...die "Marke" FC Barcelona: "Das ist ein Klub, der sportlich sehr gut durchstrukturiert ist: vom Profibereich bis hin zur Nachwuchsförderung. Sie haben viele Jahre den europäischen Klub-Fußball geprägt. In der Zeit, in der ich beim Deutschen Fußball-Bund gearbeitet habe, war Barcelona in vielen Sequenzen des Fußballs auch Vorbild. Aber ich hoffe: war."

...die Möglichkeit einer Wachablösung: "Die Art und Weise der Entwicklung und die Art, wie sie Fußball gespielt haben und wie erfolgreich sie waren, ist in zwei Spielen nicht wegzuwischen. Wir sind auf einem guten Weg. Wir sind immer besser geworden und wollen uns in diesen beiden Spielen durchsetzen, aber das hat nichts damit zu tun, dass die jüngste Geschichte des FC Barcelona vorbildhaft bleibt. Wir wollen etwas werden, aber wir sind noch nicht etwas."

...Barcelonas Einfluss auf den FC Bayern: "Der FC Barcelona hat bewiesen, im Nachwuchsbereich mit einer Idee, Fußball und Leistung organisieren zu können. Eins zu eins kann man so etwas nicht übertragen, weil dazu auch Menschen gehören. Man kann sich an einer Idee und an einer Philosophie orientieren, muss dabei aber immer seinen eigenen Weg finden."

...über Jupp Heynckes und Pep Guardiola: "Diese Konstellation erinnert uns auch daran, dass es beim Fußball um Respekt geht. Respekt zum einen gegenüber Jupp Heynckes: Er ist unser Trainer. Auch wenn es ein paar Jahre her ist, dass er dort gearbeitet hat, kennt er den europäischen und spanischen Fußball exzellent. Respekt aber auch gegenüber Pep Guardiola. Er hat den FC Barcelona sehr stark geprägt, er hat Barcelona in seinem Herzen. Ihn zu fragen, wäre schon ein Problem. Wir werden ihn nicht in moralische Zwänge bringen, über seine große Liebe Informationen preiszugeben."

...die Freude über eine ernstzunehmende Herausforderung: "Wir nehmen jeden Gegner sehr ernst und begegnen ihm mit Respekt. Was immer so einfach aussieht, ist das Produkt unglaublich harter Arbeit. Wir haben immer wieder aufzuarbeiten, was gegen jeden Gegner getan werden muss, um das Spiel zu gewinnen. Das wird gegen Barcelona genauso sein wie gegen Wolfsburg oder Hamburg."

...Barcelonas Trümpfe: "Messi ist ein Genius. Er ist ein fantastischer Spieler. Barcelona lebt sehr stark von ihm, aber nicht alleine. Xavi sagt, er mache Weltfußballer, also scheint er auch nicht so schlecht zu sein. Iniesta ist unglaublich intelligent. Für mich war der Leader des Teams aber immer Carles Puyol. Er hat immer für die Ordnung gesorgt. Wenn man es personifiziert, sind diese vier Spieler die wichtigen Bestandteile des FC Barcelona."

...Barcelonas Abwehrprobleme: "Carles Puyols Wirken ist sehr stark bei diesem Klub. Sportlich kann der Klub das auffangen, seine Führungskraft könnte fehlen. Dass auch mit Mascherano ein dynamischer, guter, aggressiver, technisch feiner Spieler fehlt, wissen wir. Das könnte ein kleiner Baustein für uns sein."

...die Möglichkeit, Barca zu stoppen: "Wir müssen vom Enthusiasmus her in beiden Spielen alles geben, aber ohne Taktik, Plan und Klugheit wird es nicht klappen."

...über Javi Martinez: "Er wird immer besser und immer stabiler. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Wenn Vicente Del Bosque ihn wegen des Termins auch nicht für den Confed-Cup nominieren würde, wären wir nicht böse. Javi wäre vielleicht traurig, aber wir nicht böse."

...Mario Gomez' Dreierpack gegen Wolfsburg: "Mich haben seine drei Tore gefreut, es hat mich gefreut, wie er sie erzielt hat und mit welchem Tempo er agiert hat. Dass er mit der Presse nicht gesprochen hat, ist kein Problem. Es war seine Entscheidung, nicht unsere."

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