"Ich bin sehr optimistisch"

Von Aufgezeichnet von Jochen Tittmar
Sebastian Kehl stand gegen Malaga für den leicht angeschlagenen Sven Bender in der Startelf
© getty

Borussia Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl gab nach dem 0:0 beim FC Malaga im Interview Einblicke in das Seelenleben des BVB nach den vergebenen Großchancen und sprach über seine Erwartungen an das Rückspiel.

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Frage: Herr Kehl, gut gespielt, aber viele Chancen liegen lassen. Wie fällt Ihr Fazit nach dem 0:0 in Malaga aus?

Sebastian Kehl: Es war mehr drin als ein Unentschieden. Wir hatten wahnsinnig viele Möglichkeiten und hätten mindestens ein Tor machen müssen. Das 0:0 ist okay, wir können es zu Hause richten. Dazu sind wir absolut in der Lage.

Frage: Wie sehr ärgert das Ergebnis dennoch?

Kehl: Es ärgert nicht, aber wir waren kurz nach Abpfiff schon erst einmal ein wenig enttäuscht, hier kein Tor geschossen zu haben. Dieses Gefühl wird sich legen, spätestens mit der ersten richtigen Analyse des Spiels. Das 0:0 ist natürlich ein gefährliches Ergebnis, denn ein Auswärtstor für Malaga bedeutet schon, dass wir zwei Tore machen müssen. Es wäre uns natürlich lieber gewesen, wir hätten ein Tor gemacht.

Frage: Mario Götze wahrscheinlich auch...

Kehl: Natürlich haben wir in der Kabine kurz geflachst. Auch er war wie gesagt schon etwas enttäuscht. Das Positive ist jedoch, dass wir uns diese Chance überhaupt erst herausgespielt haben. Das wird Mario mit ein wenig Abstand auch so sehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns im Rückspiel vor dem Tor besser anstellen werden.

Frage: Sie haben erstmals nach vier Wochen wieder gespielt. Ein Wort zu Ihrer eigenen Vorstellung?

Kehl: Ich bewerte meine Leistungen grundsätzlich nicht. Wir haben auf der Sechs eben diese vielen Optionen. Jetzt hat der Trainer mal wieder gewechselt, am Wochenende kann das schon wieder ganz anders aussehen. Ich finde, wir haben es einfach als Mannschaft gut gemacht. Wir haben wenig zugelassen, auch die Spieleröffnung war in meinen Augen hervorragend.

Frage: Wie beeindruckt waren Sie vom Gegner?

Kehl: Malaga ist eine gefährliche Mannschaft. Wir haben sie aber trotzdem das eine oder andere Mal geknackt. Das sollte uns Auftrieb geben. Es hat gezeigt, dass wir in der Lage sind, Malaga zu schlagen. Wir haben zu Hause nun alle Möglichkeiten, in die nächste Runde einzuziehen. Diesbezüglich bin ich sehr optimistisch.

Frage: Wie erwarten Sie Malaga im Rückspiel?

Kehl: Ähnlich wie heute. Sie werden natürlich versuchen, kompakt in der Defensive zu stehen und so auf ihre Chance oder den einen vernünftigen Konter zu lauern. Das war ja heute auch schon so. Das wird kein großartig anderes Spiel werden. Außer, dass wir dann hoffentlich einen Treffer erzielen werden.

Frage: Isco, Saviola, Baptista - wie schätzen Sie die individuelle Klasse der Malaga-Offensive ein?

Kehl: Das sind schon sehr gute Kicker. Das wussten wir aber schon vorher, wir haben sie ja intensiv beobachtet. Wir haben sie kein bisschen unterschätzt, auch wenn es nach der Auslosung sofort hieß, dass Malaga nur eine Durchgangsstation auf dem Weg ins Halbfinale sein wird. Ich finde, wir hatten Malagas Offensive gut im Griff.

Frage: Am Wochenende wartet das Spiel gegen den FC Augsburg, am Dienstag folgt sofort das Rückspiel. Wie schwer wird es sein, die Champions League beiseite zu schieben?

Kehl: Das müssen und werden wir tun. Wir haben diesen Spagat in der Vergangenheit ja bereits öfter schon gemeistert. Wir brauchen gegen Augsburg unbedingt den Dreier, um Selbstvertrauen für das Rückspiel am Dienstag zu tanken. Und natürlich, um weiter den zweiten Platz abzusichern.

FC Malaga - Borussia Dortmund: Daten zum Spiel