"Barca weiß: Es wird schwieriger als 2009"

Von Von der Säbener Straße berichtet: Fatih Demireli
Franck Ribery denkt nicht an eine Revanche für 2009
© getty

Franck Ribery spielt eine herausragende Saison beim FC Bayern und will sie nun mit dem Champions-League-Titel krönen. Für den Franzosen stehen die Chancen so gut wie nie. Im Interview spricht er über die Gründe, über Daniel van Buytens Duell mit Lionel Messi und die Rückkehr von Eric Abidal.

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Frage: Franck Ribery, Bayern gegen Barcelona wird ein Duell der Giganten. Was erwarten Sie von diesen beiden Spielen?

Franck Ribery: Das ist ein großes Duell zwei der größten Mannschaften Europas. Darüber wird mehr geredet als über Real Madrid gegen Borussia Dortmund. Wir müssen zwei gute Spiele abliefern, dann haben wir eine große Chance, gegen Barca zu bestehen.

Frage: Ist Barcelona die größte Mannschaft Europas?

Ribery: Jeder kennt Barcelona. Drei, vier Jahre lang haben sie es sehr gut gemacht. Aber auch wir haben uns weiterentwickelt - sowohl als Mannschaft, als auch individuell. Das gilt nicht nur für die Stammelf, sondern auch für die Bank. Viele gute Spieler kommen zu uns. Bayern und Barcelona sind auf einem Niveau.

Frage: Sie waren 2009 dabei, als Bayern im Camp Nou 0:4 verloren hat und später ausgeschieden ist. Gilt es jetzt, für damals Revanche zu nehmen?

Ribery: Nein. 2009 war 2009. Barcelona war damals besser als wir, aber wie gesagt: Jetzt sind wir eine andere Mannschaft mit anderen Spielern. Wir können Barcelona schlagen und auch Barca weiß, dass es diesmal schwieriger wird. Das ist super.

Frage: Sie haben einen großen Anteil an den Erfolgen des FC Bayern in den letzten Jahren. Fehlt jetzt noch die Krönung, fehlt der Champions-League-Titel?

Ribery: Ich bin fast sechs Jahre beim FC Bayern. Ich habe die Bundesliga und den Pokal gewonnen. Ich war in zwei Champions-League-Endspielen, auch wenn ich damals in Madrid gesperrt war. Es war immer knapp. Aber ich bin erst 30 Jahre alt, ich bin noch fit und habe viel Power. Wir dürfen uns nicht stressen, müssen ruhig bleiben, dann haben wir in dieser Saison eine große Chance.

Frage: Wie oft standen Sie eigentlich vor einem Wechsel zu Real oder Barcelona?

Ribery: Vor zwei, drei Jahren gab es Interesse von Barcelona, Real und anderen Klubs, aber ich bin zufrieden und sehr glücklich in München.

Frage: Jupp Heynckes hat Sie gegen Nürnberg zum Kapitän gemacht. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Ribery: Ich bin zum ersten Mal Kapitän gewesen. Es hat mich sehr gefreut. Das zeigt, dass der Trainer mir vertraut, aber auch wie gut unser Verhältnis zueinander ist. Ich bin sechs Jahre hier, fühle mich wie Zuhause. Das tut dem Selbstvertrauen richtig gut. Ich habe aber auch großen Respekt vor Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger. Das sind die besten Kapitäne.

Frage: Daniel van Buyten ist ein guter Freund von Ihnen. Er war fast weg vom Fenster, jetzt ist er ein wichtiger Spieler. Wie beurteilen Sie seine Entwicklung?

Ribery: Ich habe in meiner Karriere noch nie einen so professionellen Spieler wie Daniel gesehen. Er arbeitet jeden Tag hart. Er kommt auch mal an die Säbener Straße, wenn er frei hat, um für sich selbst zu trainieren. Ich freue mich, dass er so zurückgekommen ist und hoffe, es wird nicht sein letztes Jahr beim FC Bayern. Warum sollt er nicht bleiben? Er ist ein toller Mensch und Spieler.

Frage: Wie sehen Sie sein Duell gegen den kleinen und schnellen Lionel Messi?

Ribery: Es ist sicher nicht seine beste Disziplin, wenn er gegen kleine und schnelle Spieler spielt, aber er ist fit und kann auch viel laufen. Das wird ein gutes Duell.

Frage: Als Barcelonas Eric Abidal vor einiger Zeit erkrankt ist, hätten Sie gedacht, dass Sie je wieder gegen Ihn spielen können?

Ribery: Ich bin so glücklich, dass er zurück ist. Ich habe viel Kontakt zu ihm, wir reden sehr oft. Es ist sehr schwierig, wenn du als Fußballer in so eine Situation kommst. Es war schwer für Eric und seine Familie, aber er ist ein starker Typ, hat gekämpft. Er findet langsam zurück. Ich habe ihn beim letzten Spiel Barcelonas spielen sehen. Das ist Wahnsinn.

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