Die Leere ohne Zlatan Ibrahimovic

Von Adrian Bohrdt
Paris Saint-Germain steht erstmals nach 18 Jahren wieder im Viertelfinale der Champions League
© getty

Ein glanzloses 1:1 reichte Paris Saint-Germain im heimischen Parc du Princes letztlich gegen den FC Valencia zum Erreichen des Viertelfinals in der Champions League. Die Worte ihres Sportdirektors konnte die Millionentruppe dabei aber nicht bestätigen.

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"Vielleicht haben wir ein Team, das aufgrund seines Talentes und seiner Pass-Qualität für Europa gemacht wurde, nicht für solche Spiele", hatte PSG-Sportdirektor Leonardo nach der Niederlage gegen Aufsteiger Stade Reims verkündet. Den Beweis dafür blieb das Team am Mittwochabend aber schuldig, zu uninspiriert und phasenweise unorganisiert wirkte der Auftritt.

Nach dem 2:1 im Hinspiel in Valencia reichte das Unentschieden allerdings für die nächste Runde. "Es war ein schwieriges Spiel für uns, aber jetzt sind wir unter den acht besten Klubs Europas und das ist fantastisch. Es war schwierig heute zu treffen, aber jeder vom Trainer bis zu den Spielern hat hart gearbeitet", lobte Klubpräsident Nasser Al-Khelaifi.

Ohne Ibrahimovic geht wenig

Realistischer klang da die Analyse von Trainer Carlo Ancelotti: "Heute war es schwieriger als im ersten Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir zu ängstlich gespielt. Ironischerweise wurden wir nach dem Tor von Jonas besser. Ich denke, wenn man beide Spiele betrachtet, sind wir verdient eine Runde weiter."

Nach einem guten Auftritt im Hinspiel wirkte Paris vor heimischem Publikum aber über weite Strecken viel zu passiv. Lediglich 36 Prozent Ballbesitz hatte PSG, das sich eine Fehlpassquote von fast 30 Prozent erlaubte und nur elf Torschüsse abgab. Das Fehlen des gesperrten Superstars Zlatan Ibrahimovic war an allen Ecken und Enden spürbar.

Es bleibt die Erkenntnis, dass der Schwede, der in der Champions League bereits sieben Scorerpunkte auf dem Konto hat, unverzichtbar ist.

Vier Mal trat PSG in dieser Saison in Liga oder Champions League ohne den 31-Jährigen an, einen Sieg gab es nie (drei Remis, eine Niederlage). Sollte die UEFA dem Einspruch von PSG nicht stattgeben, würde der Stürmer auch im Viertelfinal-Hinspiel gesperrt fehlen.

Valencia geht erhobenen Hauptes

Valencia schnupperte nach dem Führungstreffer durch Jonas in der 55. Minute am Viertelfinale, der Ausgleich von Ezequiel Lavezzi nur zehn Minuten später sorgte dann für Ernüchterung. "Wir hatten gehofft, zu treffen und es für sie komplizierter zu machen. Das haben wir zwar geschafft, aber leider konnten wir unsere Führung nicht lange halten, das hätte es für sie schwieriger gemacht", analysierte Valencias Trainer Ernesto Valverde.

Was bleibt nach der Partie für die Spanier? Man wartet weiterhin seit 2007 auf einen Einzug ins Viertelfinale der Champions League, die Hypothek der Heimniederlage war zu hoch.

Dennoch betonte Valverde: "Wir sind traurig, aber mein Team hat seinen Charakter gezeigt. Wir gehen erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb."

Für Paris steht am Ende der erste Viertelfinal-Einzug in der Königsklasse seit 1995, ohne im Rückspiel einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.

Bevor man am 15. März nach Nyon zur Auslosung schaut, dürften die Verantwortlichen von PSG ihre volle Konzentration auf die UEFA richten. Im Viertelfinale droht sonst ohne Ibrahimovic ein böses Erwachen.

Paris Saint-Germain - Valencia CF: Daten zum Spiel