Trainer: Jose Mourinho
Man hasst ihn oder man liebt ihn. Jose Mourinho polarisiert wie kein Zweiter. Damals, zu Chelsea-Zeiten, tauften sie ihn "The Special One". Wie speziell er ist, verrät seine Vita. Liga, Pokal und Supercup in vier verschiedenen Ländern hat er gewonnen.
Speziell ist auch die Außendarstellung. Anfang Dezember stellte er sich beispielsweise alleine im Bernabeu-Oval den Anfeindungen der Fans. Geliebt wurde Mou in Madrid nie. Zu machtbesessen und arrogant sei er. Eine Trennung im Sommer scheint realistisch, auch wenn Real-Boss Florentino Perez zuletzt ausschloss, Mourinho vor Ablauf seines Vertrags 2016 gehen zu lassen.
Mourinho hofft so oder so auf den erneuten Gewinn der Champions League. Der dritte Triumph mit dem dritten Arbeitgeber würde ihn wirklich zu "The Only One" machen, als den er sich schon nach dem Meistertitel mit Real bezeichnet hatte.
Star: Cristiano Ronaldo
Seit nunmehr vier Jahren reduziert sich die Weltfußballer-Wahl auf zwei Namen. Lionel Messi, dreifach Ausgezeichneter vom FC Barcelona, und Cristiano Ronaldo, dem Gewinner von 2008. Es ist ein Zweikampf, der am Ego des Real-Ausnahmekönners kratzt.
Im September verkündete der 27-Jährige: "Ich bin traurig." Im Wettstreit um den Ballon d'Or fühlte er sich nicht genug unterstützt. Für die Vereinsführung ein Alarmsignal. Auf dem Platz dreht sich alles um Ronaldo. Er verleiht dem Spiel die nötige Zielstrebigkeit, sucht häufig den Abschluss. Abseits wird er umsorgt.
Der 60-Tore-Mann der Vorsaison braucht eine Wohlfühloase, um zu funktionieren. In der Todesgruppe tat er dies, jubelte sechs Mal. Trotzdem musste man sich hinter Dortmund anstellen.
Player to watch: Mesut Özil
Er trägt die Zehn, wird häufig im selben Atemzug mit Zinedine Zidane genannt. An guten Tagen brilliert Mesut Özil mit Genieblitzen, an schlechten wirkt er phlegmatisch, nicht präsent. Dann prasselt Kritik auf ihn ein. Ende September brüllte ihn Mourinho, sein größter Kritiker, an: "Du bist nutzlos für Real!"
Özil demonstrierte zuletzt dank ansteigender Formkurve das Gegenteil. Er weiß: "Normale Leistungen reichen nicht." Die schier übermenschlichen Ansprüche berühren ihn nicht, genauso wie der Transfer von Luca Modric', dem neuen Liebling des Trainers. Längst ist Özil ein Großer, aber nach wie vor ein Player to watch.
Der Kader von Real Madrid in der Übersicht