Di Matteos Schicksalsspiel in der Heimat

SID
Roberto Di Matteo steht beim FC Chelsea vor dem Aus
© Getty

Titelverteidiger Chelsea steht am 5. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase gegen Juventus bereits mit dem Rücken zur Wand. Die Krise der Londoner könnte dem Trainer den Job kosten.

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Es ist auf den Tag genau ein halbes Jahr her, da war die europäische Fußballwelt blau und Roberto Di Matteo der gefeierte Held des erstmaligen Champions-League-Siegers FC Chelsea. Heute haben die Londoner den Blues, stecken in einer tiefen Krise und der Trainer steht vor dem Aus.

Am fünften Spieltag der Königsklasse darf Chelsea am Dienstagabend beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin auf keinen Fall verlieren. Ansonsten ist es gut möglich, dass die Engländer als erster Titelverteidiger in der Geschichte der Champions League bereits in der Vorrunde ausscheiden.

"In Turin wird es natürlich keine leichte Aufgabe, weil wir zuletzt nicht die Ergebnisse erzielt haben, die wir uns vorgestellt hatten", sagt Di Matteo vor der Partie in seinem Heimatland. Tatsächlich läuft bei seinem Team derzeit fast alles schief: Die 1:2-Pleite bei West Bromwich Albion am vergangenen Samstag war bereits das vierte sieglose Ligaspiel hintereinander. Die einstige Tabellenführung ist nun bereits vier Punkte entfernt. Als sei dies nicht genug Grund zur Sorge, kam es nach der Partie auch noch zum Eklat.

Heftige Streitereien in der Chelsea-Kabine

In der Kabine gab es heftige Streitereien zwischen den Spielern, die sich gegenseitig die Schuld an der Misere zuschoben. "Wir waren alle sauer, da kommt so was schon mal vor", versuchte Abwehrspieler David Luiz die lauten Auseinandersetzungen später herunter zu spielen. "Wir sind alle enttäuscht, dass wir momentan nicht gewinnen."

Das sollte sich in Turin schleunigst wieder ändern, sonst ist nicht nur der Traum von der Titelverteidigung in Gefahr, sondern auch der Job von Di Matteo. Juve könnte durch einen Sieg mit zwei Zählern Vorsprung an Chelsea vorbeiziehen. Gewinnt Schachtjor Donezk parallel bei den dänischen Außenseitern vom FC Nordsjälland, wären sie bereits durch und Juve würde am letzten Spieltag ein Remis bei den bereits qualifizierten Ukrainern reichen - Chelsea wäre raus.

Guardiola auf dem Sprung?

"Daran denken wir gar nicht erst", sagt Di Matteo, der aber auch gesteht: "Es ist derzeit eine große Herausforderung für die Mannschaft und für mich. Es ist ein harter Job, die Spieler aufzubauen, wenn man plötzlich nicht mehr gewinnt."

Und für Klubbesitzer Roman Abramowitsch ist es hart, das mit anzusehen - erfahrungsgemäß tut er das aber nicht sehr lange, ohne einzugreifen.

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Acht verschiedene Trainer versuchten in der neunjährigen Abramowitsch-Regentschaft bereits ihr Glück. Nummer neun steht schon in den Startlöchern und soll spätestens ab kommenden Sommer Pep Guardiola heißen, da sind sich britische Medien inzwischen einig.

Vielleicht wird der Posten aber auch schon früher frei: Sollte die Reise nach Turin erfolglos enden und am kommenden Sonntag in der Premier League an der heimischen Stamford Bridge auch gegen Meister Manchester City kein Sieg gelingen, könnte Di Matteo seinen Job bereits vorzeitig los werden - nur sechs Monate nach dem größten sportlichen Triumph seines Lebens.

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