Dortmund reicht ein Unentschieden

SID
Jakub Blaszczykowski gab gegen Fürth ein starkes Comeback und ist auch in Amsterdam dabei
© Getty

Rechnerisch ist es für Borussia Dortmund ein kleiner Schritt. Ein Punkt reicht dem deutschen Meister und Pokalsieger am Mittwoch in Amsterdam, um vorzeitig das Achtelfinale der Champions League zu erreichen.

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Doch der kurze Weg für die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp zum erstmaligen Sprung in die Runde der letzten 16 Mannschaften seit 2003 wird nach Meinung aller Beteiligten steinig. "Ich empfinde den Schritt als relativ groß. Wenn man gegen den englischen Meister vier Punkte holt, dann hat das eine gewisse Aussagekraft", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der dapd mit Blick auf den 3:1-Heimsieg und das 2:2 Amsterdams gegen Manchester City.

Sportdirektor Michael Zorc pflichtete Watzke bei. Der Ex-Profi, der 1996 mit Borussia im Viertelfinale am damaligen Titelverteidiger scheiterte, sieht in der Gruppe der Meister drei gleichwertige Gegner. "Wir müssen nicht glauben, dass es einfacher wird als in Madrid oder Manchester", sagte Zorc der dapd. "Es wäre ein fataler Fehler, wenn man meint, in der Champions League den niederländischen Meister unterschätzen zu können."

Ryan Babel fehlt

Bei Manchester City (1:1) und Real Madrid (2:2) lieferte Dortmund zum Teil brillante Leistungen ab, verpasste aber durch späte Gegentore mögliche Siege. Den hatte man durch den späten Treffer von Robert Lewandowski im Auftaktspiel gegen Ajax (1:0) gefeiert. Doch die Begegnung hätte man auch durchaus verlieren können. "Ich hatte schon vor dem Hinspiel mächtig Respekt vor Ajax. Die lassen sich nicht einschüchtern", sagte BVB-Innenverteidiger Neven Subotic zum niederländischen Rekordmeister, der sich von den ersten beiden Pleiten gegen Dortmund und Real (1:4) nicht beirren ließ. Mario Götze hatte wie Marco Reus, Mats Hummels, Marcel Schmelzer und Ilkay Gündogan vergangene Woche beim 0:0 mit der deutschen Nationalelf gegen die Niederlande ein Warmup in der Amsterdam Arena.

"Ich denke, dass es auswärts nochmal schwieriger wird", sagte der 20-jährige Götze, der gegen die SpVgg Greuther Fürth mit seinem Traumtor begeisterte. "Wir sind alle sehr, sehr motiviert."

Das Team von Trainer Frank de Boer liegt derzeit als Titelverteidiger zwar nur auf dem vierten Rang der Eredivisie. Doch das wahre Potenzial zeigte der 31-malige niederländische Meister bislang auf internationalem Niveau. Stürmer Siem de Jong, der Finne Niklas Moisander, National-Torwart Kenneth Vermeer oder Christian Eriksen sind einige der Schlüsselspieler. Stürmerstar Ryan Babel kann nicht dabei sein, nachdem sich der ehemalige Profi von 1899 Hoffenheim eine Schulter ausgekugelt hatte.

Zwölf Siege gegen deutsche Klubs

Auf die große Historie, vor allem gegen deutsche Klubs, kann sich Ajax natürlich auch berufen. In Amsterdam gab es in 13 Spielen zwölf Niederlagen für deutsche Teams, der BVB unterlag 1996 mit 0:1. Lediglich Bayern München schaffte 2004 ein 2:2. "Was vor 20 Jahren war, hat für heute keine Bedeutung mehr. Wir haben Respekt, aber überhaupt keine Angst", sagte Watzke dazu. Die braucht der BVB auch nicht zu haben. Personell kann Jürgen Klopp aus dem Vollen schöpfen. Vor allem die Rückkehr von Jakub Blaszczykowski erweitert das Spektrum in der Offensive. Wie es mit Kapitän Sebastian Kehl aussieht, ist noch unklar. Der defensive Mittelfeldspieler wurde gegen Fürth wegen einer Kniereizung geschont und von Sven Bender sehr gut vertreten.

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Offenbar sind aber alle im Verein aber optimistisch, dass die Borussia den rechnerisch kleinen Schritt in die K.o.-Runde schafft und damit den schwachen Champions-League-Auftritt in der vergangenen Saison endgültig vergessen macht. Auch Berufspessimist Watzke kann sich wohl nichts anderes vorstellen. Der hatte nach der Auslosung gesagt, dass in einer solchen Gruppe "Helden" geboren werden. "Wir haben zwei Matchbälle, einen davon sollten wir verwandeln", sagte er auch mit Blick auf das letzte Spiel gegen ManCity. "Dann wäre das eine grandiose Leistung."

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