Gladbach vor dem 15-Millionen-Spiel

SID
Im Vorfeld der Partie gegen Dynamo Kiew übt sich Max Eberl in Zurückhaltung
© Getty

Borussia Mönchengladbach winkt in der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Kiew das große Geld. Die Europa League wäre lediglich ein finanzielles Trostpflaster.

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Trotz aller Dementis dürfte in Mönchengladbach bereits fleißig gerechnet werden. Der finanzielle Unterschied zwischen Champions und Europa League ist zukunftsweisend für den Verein, der nach 16 Jahren Europapokal-Abstinenz gerade dabei ist, seinen Namen international aufzupolieren.

Doch Eberl lässt sich offiziell nicht in die Karten schauen. "Ich habe mir gar nicht so viele Gedanken gemacht. Wenn wir es schaffen, ist immer noch genug Zeit zu überlegen, was in die Kassen käme", sagt er.

Unterschied ist riesig

Für die Finanzen ist bei der Borussia Geschäftsführer Stephan Schippers zuständig. Und der wird den Unterschied bereits in Zahlen ausgemacht haben. Denn der ist riesig.

Alleine das Qualifikationsspiel spült 2,1 Millionen Euro garantiert in die Kassen, die Zuschauereinnahmen nicht mit eingerechnet.

Sollte die Borussia die Gruppenphase erreichen, rollt der Rubel. 8,6 Millionen Euro gibt es alleine als feste Prämie. Zum Vergleich: Hannover 96 erhielt in der vergangenen Saison in der Europa League nahezu die gleiche Summe, wohlgemerkt für den Viertelfinal-Einzug.

In der Champions League gibt es zusätzlich eine Million Euro pro Sieg und 500.000 Euro für ein Unentschieden. Neben den Zuschauereinnahmen für die drei Heimspiele erhält allerdings jeder Klub noch eine Beteiligung aus dem so genannten Marktpool, der sich aus den Medieneinnahmen des jeweiligen Landes zusammensetzt.

Europa League wie ein Trostpflaster

Im vergangenen Jahr wären das für die Borussia mindestens weitere 2,5 Millionen Euro gewesen. Meister Borussia Dortmund strich in der vergangenen Saison rund 25 Millionen Euro ein. Und das trotz des Aus in der Gruppenphase.

Die Zahlen für die Europa League lesen sich im Vergleich dazu wie ein Trostpflaster. Für die Gruppenphase, die Gladbach bei einem Ausscheiden gegen Kiew automatisch erreichen würde, gäbe es einen Grundbetrag von 1,3 Millionen Euro. Ein Sieg ist 200.000 Euro wert, ein Remis 100.000 Euro.

Für den Gruppensieg gibt es noch einmal 400.000 Euro, jeder Gruppenzweite bekommt 200.000 Euro. Ob das Stadion bei Heimspielen gegen Rubin Kasan oder Academica Coimbra ausverkauft wäre, ist fraglich.

Die nächste Stufe

Nach dem Fast-Abstieg 2011 hat die Borussia sich die nächste Stufe selbst erarbeitet, die Transferausgaben aber vor allem durch die Abgänge der Leistungsträger Marco Reus und Dante stemmen können. Es sei eine besondere Situation gewesen, so viel Geld zur Verfügung zu haben, gab Eberl zu.

"Jeder Transfer bedeutet Chance und Risiko. Das Ziel ist es, Risiko zu minimieren und die Chancen steigen zu lassen." Die Chance gegen Kiew ist zumindest schon einmal Gold wert.

Die Champions-League-Qualifikation im Überblick

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