Time to say Good-bye?

Von SPOX
Andre Villas-Boas steht mit dem FC Chelsea vor einem Endspiel gegen den FC Valencia
© Getty

England erstarrt vor der "Katastrophe", gleich drei Teams könnten frühzeitig ausscheiden. Das erste: Der FC Chelsea. Die Blues und Trainer Andre Villas-Boas stehen vor dem Endspiel gegen Valencia. In der BVB-Gruppe ist die Kostellation ziemlich verwirrend, der FC Porto braucht einen Sieg gegen St. Petersburg.

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Gruppe E

Die Ausgangslage: Leverkusen ist auf jeden Fall fix fürs Achtelfinale qualifiziert, selbst dann, wenn Bayer in Genk verlieren sollte und sich Chelsea und Valencia remis trennen. Leverkusen hätte dann im direkten Dreier-Vergleich die meisten Punkte geholt (Bayer 6, Chelsea und Valencia jeweils nur 5). Chelsea und Valencia spielen den zweiten Achtelfinalteilnehmer aus. Ein 0:0 genügt den Londonern nach dem 1:1 aus dem Hinspiel. Jedes andere Remis bringt Valencia ins Achtelfinale - oder natürlich ein Sieg. Gewinnt Leverkusen in Genk, ist Bayer definitiv Gruppensieger.

Vor den Spielen: In England geht die Angst um. Die Angst, drei von vier Vertretern bereist in der Gruppenphase zu verlieren. ManCity steht in der Bayern-Gruppe vor dem Aus, selbst United kämpft in Basel noch um das Weiterkommen. Und Chelsea? Hat zwar Heimspiel, aber eben auch immensen Druck. Nur ein Sieg oder ein torloses Remis hilft den Blues zum Weiterkommen (20.30 Uhr im LIVE-TICKER und bei Sky).

Trainer Andre Villas-Boas steht vor seiner härtesten Prüfung als Trainer an der Bridge. Bei einem frühzeitigen Ausscheiden dürfte es um den Kopf des Portugiesen gehen. Auch wenn der sagt: "Ich fühle die volle Unterstützung von Roman Abramowitsch!"

Villas-Boas sorgte zuletzt für Aufsehen, als er Nicolas Anelka und Alex aus der Mannschaft warf. "Die beiden werden jetzt nicht wie Kriminelle behandelt. Aber die Entscheidung wurde mit der Führung und den Spielern besprochen und sie haben sie akzeptiert", so Villas-Boas. "Wir wollen den Fokus komplett auf diese Partie lenken." Ein Seitenhieb gegen die beiden Verstoßenen, die offen von einem Weggang von Chelsea sprechen.

"Wir wollen nicht auf Ergebnis spielen, also auf ein 0:0. Sondern das Spiel mit viel Ballbesitz kontrollieren und nicht abwarten, was Valencia so macht", so "AVB".

Beim Gegner ist die Stimmung deutlich besser. Valencia gilt zwar als Außenseiter, gerade auch, weil die Spanier auswärts recht schwach auf der Brust sind. Die Querelen beim FC Chelsea sieht Trainer Unai Emery nicht unbedingt als großen Vorteil. "Wir konzentrieren uns voll auf uns und die elf Gegenspieler, die wir zu bespielen haben. Alles andere interessiert uns nicht."

Gruppe F

Die Ausgangslage: Arsenal ist mit elf Punkten durch und sicher Gruppensieger. Dahinter wird es brutal eng. Dortmund wird noch Zweiter bei einem Sieg mit mindestens vier Toren Differenz gegen Marseille und wenn Piräus gegen Arsenal verliert. Spielt Piräus unentschieden, muss der BVB sogar mit mindestens fünf Toren Unterschied gegen OM gewinnen. Gewinnt Piräus gegen Arsenal, hat der BVB keinerlei Chancen mehr aufs Achtelfinale. Punktet Marseille in Dortmund und Piräus gewinnt nicht gegen Arsenal, sind die Franzosen weiter. Gewinnt Piräus gegen Arsenal und OM nicht gegen den BVB, sind die Griechen weiter - dann müsste der BVB mit vier Toren gegen Marseille gewinnen, um wenigstens noch die Europa League zu erreichen.

Vor den Spielen: Arsenal ist zwar seit dem letzten Spieltag fix durch, kann heute aber dennoch ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Immerhin ist der Ausgang der Gunners-Partie in Piräus von großer Bedeutung auch für Marseille und den BVB.

Darüber hinaus macht sich Arsene Wenger schon Gedanken über den schlimmsten aller Fälle: "Sollte nur eine von vier englischen Mannschaften ins Achtelfinale kommen, wäre das eine Katastrophe für den englischen Fußball."

Die eigene Aufgabe gegen Piräus geht Wenger mit einer B-Elf an. Lediglich Thomas Vermaelen und Andre Santos werden in der Startelf erwartet. Der Rest soll angeblich geschont werden. "Das wird ein guter Test für einige unserer jüngeren Spieler werden."

Spieler wie Emmanuel Frimpong (19) oder Alex Oxlade-Chamberlain (18) dürften sich Hoffnungen machen.

Beim Gegner dürfte man das gerne hören. Immerhin schmälert die Aussicht auf ein Arsenal zweiter Klasse die eigenen Verletzungssorgen. "Es hilft jetzt auch nichts, groß zu jammern vor so einem Spiel", sagt Trainer Ernesto Valverde. "Das ist nicht der richtige Weg."

Gruppe G

Die Ausgangslage: Nikosia (9 Punkte) ist auf jeden Fall schon qualifiziert, weil sich Porto (7) und St. Petersburg (8) gegenseitig die Punkte abnehmen. Donezk (2) ist aus allem raus. Ein Remis in Porto reicht den Russen fürs Achtelfinale, aber nicht für Platz eins, weil Nikosia bei einer Niederlage gegen Donezk den direkten Vergleich dann trotzdem gewonnen hätte (2:1 und 0:0). Porto braucht einen Sieg, um noch an Zenit vorbeizuziehen. Gewinnt APOEL gegen Donezk, dann sind die Zyprer definitiv Gruppensieger.

Vor den Spielen: In Gruppe G schaut natürlich alles nach Porto, wo die beiden ehemaligen UEFA-Cup-Sieger um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen. Dass Porto überhaupt noch daran glauben darf, ist dem 2:0-Sieg zuletzt in Donezk geschuldet.

Die Russen gehen mit einem Punkt Vorsprung ins Spiel. Auf ein Unentschieden will sich bei Zenit aber niemand einlassen. "Unsere Mannschaft ist so ausgerichtet, dass wir immer nach vorne spielen wollen. Das werden wir auch in Porto so machen", verspricht Stürmer Danny.

Gruppe H

Die Ausgangslage: Barca (13 Punkte) ist Gruppensieger, Milan (8) sicher Zweiter. Dahinter streiten sich Pilsen (4) und Borisow (2) noch um die Europa League. Borisow muss demnach in Barcelona gewinnen und auf einen Sieg von Milan in Pilsen hoffen. Alles andere bringt die Tschechen automatisch in die EL-Zwischenrunde, weil Pilsen den direkten Vergleich gegen Borisow gewonnen hat (1:1 und 1:0).

Vor den Spielen: Überraschungsteilnehmer Pilsen ist drauf und dran, in der schweren Gruppe mit den übermächtigen Barca und Milan zumindest die Qualifikation für den Trostpreis Europa League zu packen.

Borisow müsste im Camp Nou schon ein mittelprächtiges Wunder schaffen, wollen die Weißrussen dort gewinnen. Da dürfte auch die Aussicht auf eine bessere B-Elf der Katalanen wenig daran ändern.

Wegen des anstehenden Clasicos am Wochenende bei Real will Trainer Pep Guardiola sieben, acht Stammspieler schonen - mindestens.

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