"Unsere Chance liegt bei drei Prozent"

SID
Die Dortmunder müssen mit vier Toren Unterschied gewinnen und auf Schützenhilfe hoffen
© Getty

Nur ein Sieg mit vier Toren Differenz und Schützenhilfe durch den FC Arsenal in Piräus können Meister Borussia Dortmund im letzten Gruppenspiel gegen Olympique Marseille doch noch den Sprung ins Achtelfinale der Champions League ermöglichen.

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Borussia Dortmund beschwört ein Fußball-Wunder und bläst zur Aufholjagd: Nach dem Slogan "Nichts ist unmöglich" will der deutsche Meister seine winzige Überlebenschance in der Champions League nutzen.

Am Ende des letzten Gruppenspiels am Dienstag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER und bei Sky) gegen Olympique Marseille könnte der Sprung ins Achtelfinale ebenso stehen wie der "Abstieg" in die Europa League oder sogar das endgültige Europacup-Aus.

Mit vier Toren Differenz muss der BVB den französichen Vizemeister wegen des direkten Vergleichs (Hinspiel 0:3) vom Platz fegen und zudem auf Schützenhilfe des als Gruppensieger feststehenden FC Arsenal bei Olympiakos Piräus hoffen, dann rollen auch weiterhin die Millionen aus der Königsklasse. Ein "einfacher" Sieg würde zumindest das Überwintern in der Europa League sichern.

"Drei Prozent"

Doch alle Varianten interessieren die Borussen vor dem Anpfiff nicht. "Wir müssen gewinnen, und im Spielverlauf werden wir sehen, wie hoch wir gewinnen müssen. Unsere Chance liegt bei drei Prozent und die wollen wir nutzen", meinte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc ergänzte: "Wenn uns in der ersten Halbzeit das eine oder andere Tor gelingt, dann ist alles möglich im Fußball."

Der Europapokal hat schon einige dieser spektakulären Geschichten geschrieben, warum nicht auch am Dienstag im sicherlich mit 65.590 Zuschauern ausverkauften Signal Iduna Park?

"Wir haben in dieser Saison schon 4:0 und 5:0 in der Bundesliga gewonnen", äußerte Torjäger Robert Lewandowski, zumal das Ergebnis im Hinspiel den Spielverlauf nicht widerspiegelte, weil sich der BVB durch individuelle Fehler selbst schlug.

Beckenbauer sieht Möglichkeiten

"Es ist möglich. Ob es auch realistisch ist, weiß ich nicht. Wenn man einen guten Tag hat, kann man denen vier oder fünf einschenken. Das hätten die Dortmunder schon im Hinspiel machen können", sagte "Kaiser" Franz Beckenbauer bei "Sky90" und drückt der Borussia die Daumen. 150 für 10 Euro lautet indes Quote beim Sportwettenanbieter bwin für das Weiterkommen der Borussen.

Nach dem Blick auf die Tabelle der Gruppe F mit dem BVB (vier Punkte) als Schlusslicht hinter Piräus (6) und dem Zweiten Marseille (7) ist die taktische Marschroute klar.

"Wir haben nichts mehr zu verlieren", sagte Kapitän Sebastian Kehl und verspricht "Power-Fußball". BVB-Coach Klopp schränkte ein: "Wir müssen sicherlich offensiv spielen, aber nicht wild. Wir brauchen über 90 Minuten den absoluten Glauben."

Wenger ist fair

Klopp ist zudem von der Hilfe des FC Arsenal mit Teammanager Arsene Wenger überzeugt. "Ich kenne ihn als fairsten Trainer der Welt", sagte der 43-Jährige und nahm den Franzosen in die Pflicht.

Der BVB muss beim Griff nach dem Strohhalm auf den gelbgesperrten Marcel Schmelzer verzichten. Für den Nationalspieler wird Chris Löwe auf der linken Abwehrseite sein erstes Europacupspiel bestreiten. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Moritz Leitner (Rückenprobleme), der schon in Gladbach fehlte und auch hinter Kehl (Prellung an der Hüfte).

Die Gäste aus Marseille scheinen auch ohne ihren Nationalstürmer Andre-Pierre Gignac für ihren Auftritt in Dortmund gewappnet. Mit einem 3:0 über Paris St. Germain und 2:1 bei SM Caen hat sich die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps auf Tabellenplatz sieben verbessert.

Dennoch steht der Weltmeister von 1998 angeblich in der Kritik. Ein Ausscheiden in der Königsklasse würden ihm die Verantwortlichen wohl kaum verzeihen.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Santana, Hummels, Löwe - Kehl, Gündogan (Leitner) - Götze, Lewandowski, Großkreutz - Barrios. - Trainer: Jürgen Klopp

Marseille: Mandanda - Azpilicueta, Diawara, Nkoulou, Traoré - Diarra, Mbia - Amalfitano, Lucho, Andre Ayew - Remy. - Trainer: Didier Deschamps

Schiedsrichter: Howard Webb (England)

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