Moritz Leitner: "Jetzt werden die Waden poliert"

Von Für SPOX in Dortmund: Markus Hoffmann
Moritz Leitner absolvierte gegen Olympiakos Piräus sein erstes Champions-League-Spiel
© Getty

Borussia Dortmund ist mit dem Sieg gegen Olympiakos Piräus ein Befreiungsschlag in der Champions League gelungen. Nach dem Spiel sprach Debütant Moritz Leitner über das Erlebnis Champions League, die Chancen aufs Weiterkommen und polierte Waden.

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Frage: Herr Leitner, Ihr erstes Champions-League-Spiel, dazu noch von Beginn an, beschreiben Sie mal.

Moritz Leitner: Es war ein Traum für mich. Jeder Fußballer will in der Champions League spielen und mit 18 Jahren dort zu spielen ist wohl nicht das Schlechteste, was man erleben kann.

Frage: Vor einem Jahr haben Sie noch mit 1860 München in der 2. Liga gespielt. War das heute der vorläufige Höhepunkt Ihrer noch jungen Karriere?

Leitner: Absolut. Das erste Spiel in der Königsklasse, dann noch im eigenen Stadion, wo die Fans dich anfeuern, einfach geil. Das ist ein echtes Event und ich genieße es sehr.

Spielernoten: Leitner bester Mann beim BVB!

Frage: Wie schätzen Sie nach dem ersten Sieg die Chancen aufs Weiterkommen ein?

Leitner: Wichtig war es, erst einmal zu gewinnen. Jetzt müssen wir von Spiel zu Spiel schauen und unsere Chance auch in London nutzen. Unser Ziel bleibt Platz zwei und der Einzug ins Achtelfinale. Die Chance ist noch da.

Frage: Spielerisch konnte der BVB heute nicht überzeugen. Wie schwer war es gegen Olympiakos, für die es ja auch um alles ging?

Leitner: Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel werden wird. Natürlich spielen wir gerne schönen Fußball, aber es kommt immer darauf an, was der Gegner zulässt. Solange wir gewinnen, ist es eigentlich wurscht, wie wir spielen.

Frage: Das Team war heute eher defensiv ausgerichtet und hat es auch häufiger mit Distanzschüssen versucht. War das eine Vorgabe des Trainers?

Leitner: Der Trainer hat gesagt, ich soll abziehen und das habe ich das ein oder andere Mal gemacht. Bei Kevins schönem Tor hat es ja auch geklappt. Wir wollten vor allem sicher stehen und nichts zulassen. Ich denke, dass Mario Götze, Sebastian Kehl und ich es super gemacht haben.

Frage: Wie haben Sie Ihre eigene Leistung gesehen. War schon ein frecher Auftritt, oder?

Leitner: Ich denke, meine Leistung war okay. Der Trainer hat gesagt, ich soll so spielen wie ich bin, eben frech, und das habe ich gemacht. Wichtiger ist aber, dass wir gewonnen haben und endlich die ersten drei Punkte in der Champions League geholt haben. Das ist auch schön für die Fans, die lange darauf gewartet haben und uns immer super angefeuert haben.

Frage: Am Ende haben Sie das Spiel auch in den Waden gespürt?

Leitner: Es war schon sehr anstrengend. Ich bin viel gelaufen, habe viel geackert und am Ende wollte die Wade nicht mehr.

Frage: Sind Sie denn bis Samstag wieder fit?

Leitner: Ich denke schon. Die Waden werden jetzt schön poliert und dann klappt es auch wieder, wenn der Trainer mich lässt. Natürlich ist es schwer, wenn man hört, dass man nicht spielt. Aber der Trainer baut mich auf und macht mir Mut und gibt mir gelegentlich meine Chance. Ich bin jedenfalls jederzeit bereit.

Frage: Hatten Sie angesichts der Qualität des Kaders jemals Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war nach Dortmund zu kommen?

Leitner: Ich hatte nie Zweifel. Natürlich ist es nicht das leichteste, zum deutschen Meister zu kommen und als 18-Jähriger kann man natürlich keine Ansprüche stellen, dass man spielen will, aber ich hänge mich im Training voll rein und zeige dem Trainer, was ich kann.

Moritz Leitner im Steckbrief

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