Raul kehrt zurück in die Heimat

SID
Raul (l.) kehrt erstmals seit seinem Wechsel nach Gelsenkirchen in sein Heimatland zurück
© Getty

Beim Achtelfinalhinspiel der Champions League von Schalke 04 am Dienstag beim FC Valencia sind alle Augen auf Raul gerichtet. Der spanische Weltstar spielt erstmals seit seinem spektakulären Wechsel von den Königlichen zu den Königsblauen wieder in seiner Heimat.

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Als die Chartermaschine mit der Flugnummer AB1000 und Vizemeister Schalke 04 an Bord um 12.10 Uhr in Valencia landete, war Raul zurück. 100 Fans in Real-Madrid- und Schalke-Trikots empfingen den Fußball-Weltstar mit Sprechchören wie "Raul, du Künstler, für immer Madrilene".

"Die Vorfreude ist groß", sagte das Real-Idol, auf das am Dienstag im Achtelfinalhinspiel der Schalker in der Champions League beim FC Valencia alle Augen gerichtet sein werden. Schon am Flughafen stürzten sich bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 15 Grad zwölf Kamerateams.

Raul: Ein spanisches Idol

50.000 Zuschauer im Estadio Mestalla und Millionen Landsleute vor den Fernsehern werden die Rückkehr ihres Stars verfolgen, der sie 16 Jahre lang im Real-Trikot begeisterte. "Er ist ein spanisches Idol. Er findet hier eine ganz andere Beachtung als bei uns", stellte Schalke-Trainer Felix Magath fest: "Das gibt ihm sicher einen besonderen Kitzel." Raul wechselte vor sieben Monaten von den Königlichen zu den Königsblauen.

Im ersten K.o.-Spiel in der Königsklasse ist "Mister Champions League" auch für Schalke der wichtigste Mann. Einen Raul in Bestform brauchen die Schalker, um eine Chance aufs Viertelfinale und weitere Millionen-Einnahmen in der Champions League zu haben. "Er wird sich in seiner gewohnten Umgebung wohlfühlen", meinte Magath.

"Wir haben sehr gute Chancen"

An Valencia hat der Stürmerstar, mit 70 Treffern Rekordtorschütze im Europapokal, gute Erinnerungen. "Mit Real habe ich das Champions-League-Finale 2000 gegen Valencia 3:0 gewonnen, und mir ist dabei auch ein Tor gelungen", sagte der 33-Jährige, der nach einigen Anlaufschwierigkeiten längst zum Fixpunkt in der Schalker Offensive geworden ist. Zehn Tore in der Bundesliga, an sechs der letzten acht Liga-Treffer beteiligt, Gala-Auftritte in der Königsklasse - Raul ist auf Schalke angekommen.

In seiner Heimat soll er nun helfen, eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 9. März zu schaffen. Denn die herausragende Schalker Champions-League-Saison, die bislang vier Siege, den Vorrundensieg in Gruppe B und 13,7 Millionen Euro allein an Prämien brachte, soll weitergehen. "Ich bin sehr optimistisch. Valencia gehört zwar in Spanien zu den großen Klubs, aber wir haben sehr gute Chancen das Viertelfinale zu erreichen", sagte Raul.

Volles Haus und Prämien en masse

Das Weiterkommen würde nicht nur die schwache Bundesliga-Bilanz mit Platz zehn nach 22 Spieltagen übertünchen und vielleicht neuen Schwung für den Saisonschlussspurt geben. Auch wirtschaftlich wäre der zweite Viertelfinaleinzug nach 2007 ein großer Erfolg.

Neben den UEFA-Prämien verbuchte Schalke bisher geschätzte Zuschauereinnahmen von sechs bis acht Millionen Euro. Für den Sprung in die Runde der letzten Acht kämen noch einmal 3,3 Millionen Euro als Prämie hinzu, dazu eine volle Schalke-Arena.

Zudem würde sich der Anteil aus dem sogenannten Marktpool weiter erhöhen. 47 Millionen Euro liegen dort für die drei Bundesliga-Klubs bereit. Werder Bremen ist bereits ausgeschieden, Bayern München hat in der Neuauflage des Finales mit Inter Mailand den deutlich schwierigeren Gegner. Und da Schalke ein Jahr ohne Europapokal droht, wäre jede weitere Million besonders wichtig.

Neuer: "Müssen den Laden dicht halten"

Auch wenn bei der Auslosung die Freude über das Los Valencia groß war, ein Selbstläufer wird das Achtelfinale nicht. Seit Anfang Dezember ist das Team von Trainer Unai Emery, das im Sommer die Weltmeister David Villa, David Silva und Carlos Marchena verlor, in neun Spielen ungeschlagen und auf Platz drei in der Primera Division geklettert.

Auf die zuletzt starke Schalker Abwehr wird deutlich mehr Arbeit zukommen als beim 1:0 gegen den SC Freiburg am vergangenen Samstag. "Wir müssen den Laden dicht halten und zu Null spielen", forderte Kapitän Manuel Neuer.

Das gelang zuletzt häufig: Seit dem 0:5 Ende November in Kaiserslautern kassierte der derzeit überragende Nationaltorwart in elf Pflichtspielen nur fünf Tore, siebenmal war er für den Gegner nicht zu überwinden.

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