Guardiola vs. Wenger: Aus Liebe zum Spiel

Von Thomas Gaber
Pep Guardiola (l.) und Arsene Wenger treffen am Mittwoch in der Champions League aufeinander
© Getty
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Spielidee

Mit Arsenal und dem FC Barcelona treffen im Champions-League-Achtelfinale zwei Teams mit der gleichen Fußball-Weltanschauung aufeinander. Guardiola und Wenger haben sich dem schönen Spiel verschrieben, der Ästhetik, der Kunst, dem Wagemut.

"Es sollte ohnehin das Ziel im Leben sein, jeden Tag in Kunst zu verwandeln", sagt Wenger. Der Gunners-Coach will Kontrolle über den Ball in Tateinheit mit schnellem Passspiel und wenigen Kontakten. "Arsenal unter Wenger ist wie eine schöne nackte Frau mit den Kurven von Aphrodite", schrieb einmal die "Sun".

Trotz seiner Verehrung für den schönen Fußball lässt Wenger andere Arten zu: "Wenn eine Mannschaft mit langen Bällen aus der eigenen Hälfte und Härte zum Erfolg kommen will, ist das ihr gutes Recht. Ein Spielstil ist keine moralische Größe. Er ist aber abhängig von einer Philosophie. Bisher war noch jede Mannschaft, die ich habe spielen sehen, das Spiegelbild der Persönlichkeit ihres Trainers."

Guardiola muss Wengers Persönlichkeit besitzen, wenn es um die Umsetzung aller Theorie auf dem Platz geht. Keinem Trainer des FC Barcelona ist es gelungen, einen ähnlich genialen Fußball spielen zu lassen wie dem legendären Johan Cruyff - bis Guardiola kam.

Der 40-Jährige hat den Barca-Style, das Tiqui-Taca, in kurzer Zeit perfektioniert. Das 5:0 gegen Real Madrid gilt als Nonplusultra der modernen Fußball-Kunst. "Etwas Besseres habe ich noch nie gesehen. Ich bin in meinem Wohnzimmer spontan von der Couch aufgestanden und habe minutenlang applaudiert", sagte etwa Wayne Rooney.

Guardiola sieht es als seine Pflicht an, den Barca-Fans zu dienen. "Wir leben in einer Welt, in der die Kosten permanent explodieren. Wenn ein Vater seine beiden Söhne zu einem Barca-Spiel mitnehmen will, muss er ein finanzielles Opfer bringen. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist unser Ausdruck von Respekt gegenüber unseren Fans."

Seine Mannschaft soll stets Authentizität bewahren. "Egal, ob wir gewinnen oder verlieren: wir müssen immer wir selbst sein und den Fußball zeigen, an den wir glauben.

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