Darauf muss der FC Bayern achten

Von Daniel Börlein
Der FC Bayern München gewann das Hinspiel gegen Manchester United in der Allianz Arena 2:1
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Angriff aus der zweiten Reihe

In der Defensive glänzt Manchester durch Ordnung und Kompaktheit, in der Offensive richtete in dieser Saison bislang vieles Wayne Rooney. 33 Pflichtspieltreffer erzielte der Angreifer in dieser Saison bereits, und ist damit natürlich nur schwer zu ersetzen.

Doch Rooneys hohe Trefferquote ist auch ein Ergebnis der Arbeit der ganzen Mannschaft, in der gegen die Bayern wahrscheinlich Dimitar Berbatow Rooneys Platz einnehmen wird.

Der Bulgare ist zweifellos ein anderer Spielertyp als Rooney. Während der englische Nationalstürmer im Zentrum verharrt, bei Ballgewinn häufig sofort steil geht, damit den langen Pass in die Spitze fordert und selbst den schnellen Abschluss sucht, will Berbatow eher den Ball in den Fuß und lässt sich dafür auch mal ins Mittelfeld fallen oder weicht auf den Flügel aus.

United muss Druck aufbauen

In Manchester wird Berbatow für seine Spielweise bisweilen kritisiert, gegen Bayern allerdings könnte darin ein Schlüssel zum Erfolg liegen, sofern Berbatow seine Stärken auch tatsächlich einbringen kann.

Denn: United muss nach der 1:2-Niederlage - wenn auch nur ungern - das Spiel machen, um wenigstens einen Treffer zu erzielen. Sprich: Manchester muss versuchen, konstanten Druck auf die Bayern-Defensive aufzubauen und den Ball möglichst lange in der Gefahrenzone zu halten.

Berbatows Aufgabe dabei: Er muss den Ball im Sturmzentrum als einziger Angreifer festmachen, solange halten, bis Spieler aus der zweiten Reihe nachrücken und dann passend verteilen oder immer wieder Fouls in Tornähe provozieren.

Durch das Anspiel ins Zentrum auf Berbatow wird mindestens ein Innenverteidiger gebunden (Bild 3 bis 5). Je länger Berbatow den Ball mittig vor dem gegnerischen Tor behaupten kann, desto schneller werden ihn weitere Gegenspieler attackieren. Die Folge: Lücken entstehen, wobei die Lücke, die der Innenverteidiger im Zentrum der Viererkette hinterlässt, besonders gefährlich ist.

In den Raum im Abwehrzentrum stößt dann aus der Tiefe Uniteds zweite Reihe in Person von Park, Scholes und vor allem Fletcher (Bild 5 und 6) und/oder ein einlaufender offensiver Flügelspieler von der Außenbahn, dem wiederum der eigene Außenverteidiger hinterher schiebt.

Die Idee dahinter: Möglichst viele gegnerische Abwehrspieler sollen mit Aufgaben beschäftigt werden (Bild 4), damit der nachrückende United-Spieler den Vorteil des höheren Tempos ausspielen kann.

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