Holger Badstuber: "Ein überragendes Gefühl"

Von Für SPOX in Lyon: Florian Bogner
Holger Badstuber (l.) bestritt in dieser Champions-League-Saison bisher zehn Spiele
© Imago

Der FC Bayern steht nach dem souveränen 3:0-Erfolg bei Olympique Lyon zum ersten Mal seit 2001 im Champions League Finale. Dort haben die Münchener am 22. Mai die Chance den fünften Titel in der Königsklasse einzufahren. Holger Badstuber blieb nach dem größten Erfolg seiner noch jungen Karriere dennoch vollkommen ruhig. Er sprach nach dem Spiel mit den Journalisten über das Vertrauen des Trainers und die Unterstützung der Mannschaft.

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Frage: Holger Badstuber, was bedeutet Ihnen der Finaleinzug?

Holger Badstuber: Es ist überragend - ich darf in meiner ersten Champions-League-Saison gleich ein Finale in Madrid spielen. Das erträumt man sich, wenn man noch nicht Profi ist. Jetzt bin ich Profi und darf gleich so ein Finale spielen - das ist ein überragendes Gefühl.

Frage: Man hatte den Eindruck, Sie waren vor dem Spiel in Lyon kein bisschen nervös.

Badstuber: Wir hatten schon im Hinspiel ein gutes Ergebnis erzielt und damit eine gute Ausgangsposition. Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben und das Finale auf jeden Fall erreichen können.

Frage: Wann haben Sie erfahren, dass Daniel van Buyten Ihr Partner in der Innenverteidigung sein wird?

Badstuber: Das hat der Trainer schon einen Tag vorher angedeutet. Weil nur einer der beiden gespielt hat, war es kein großes Risiko. Das wäre höher gewesen, wenn beide gespielt hätten. So haben wir dann den Wechsel in der Pause vollzogen und es war alles kein Problem.

Frage: Ivica Olic ist gerannt wie ein Duracell-Häschen. Haben Sie ihn in der Kabine besonders hochleben lassen?

Badstuber: Nein. Wir wissen ja, was der Ivica für ein Tier da vorne drin ist. Der läuft ja unmenschlich viele Kilometer. Er hat heute ein Superspiel gemacht und ist mit Sicherheit der Mann des Tages.

Frage: Ist er ein Spieler, der die anderen mitreißt?

Badstuber: Na klar. Wenn er da vorne rumrackert, steckt er die anderen an. So einen Typ braucht man in der Mannschaft. Der ist für uns Gold wert.

Frage: Sie wirken äußerlich so ruhig. Wie sieht es innen aus?

Badstuber: Das weiß ich jetzt noch gar nicht. Vielleicht realisiere ich das jetzt noch gar nicht so, dass ich tatsächlich im Champions-League-Finale stehe. Für mich war das jetzt erstmal ein ganz normales Spiel, das wir gewonnen haben. Vielleicht realisiere ich jetzt in der Nacht, oder morgen, das wir nun unter den besten zwei Teams in Europa sind.

Frage: Welchen Anteil hat der Trainer daran?

Badstuber: Klar hat der Trainer daran einen Riesenanteil. Wir sind zweimal im Finale und in der Bundesliga vorne. Er hat in seinem ersten Jahr schon einiges erreicht, aber jetzt müssen wir die Ernte einfahren.

Frage: Woher kommt das, dass Sie und ihre jungen Kollegen Diego Contento, Thomas Müller und David Alaba überhaupt keinen Anflug von Nervosität zeigen?

Badstuber: Der Trainer schenkt uns sein Vertrauen. Wir wissen, was wir können. Wenn wir gute Spiele machen, bekommen wir es von der Mannschaft zurück. Sie unterstützt uns tagtäglich und dann ist es auch einfach, ohne Nervosität in so ein Spiel zu gehen.

Frage: Gibt es einen Wunschgegner fürs Finale?

Badstuber: Wir sind erstmal froh, dass wir im Finale sind. Das andere Spiel werden wir uns jetzt ganz gemütlich anschauen. Im Finale kann alles passieren.

Frage: Kann man sich nun überhaupt auf Bochum konzentrieren oder ist das nach so einem Erfolg erst mal weit, weit weg?

Badstuber: Nein, absolut nicht. Die Meisterschaft war immer unsere Priorität. Wenn wir am Samstag gewinnen und Schalke patzt, sind wir schon so gut wie Meister. Wir wollen das Spiel gewinnen und wir werden das Spiel gewinnen.

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