Viertelfinaleinzug soll Ribery an Bayern binden

SID
Franck Ribery erzielte in 64 Spielen für den FC Bayern München 23 Tore
© Getty

Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League tritt Bayern München mit einem knappen 2:1-Hinspiel-Erfolg beim AC Florenz an. Für Unruhe im Umfeld sorgt wieder einmal Franck Ribery.

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Es geht um Millionen und internationales Renomee, aber es geht vor allem um die Zukunft von Franck Ribery: Für Bayern München steht im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim AC Florenz am heutigen Dienstag (20.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf Sky) viel auf dem Spiel.

Ein frühzeitiges Aus in der Königsklasse nach dem 2:1 im Hinspiel könnte für den deutschen Rekordmeister weitreichende Folgen haben und wieder einmal für erhebliche Unruhe sorgen.

Präsident Uli Hoeneß hatte vor der Partie einen Verbleib von Mittelfeldstar Ribery mit dem Abschneiden in der Champions League verbunden.

"Wenn wir gegen Florenz weiterkommen, ein souveränes Spiel machen, Franck gut spielt und er das Gefühl hat, dass es eine Perspektive gibt - dann haben wir gute Chancen. Wenn wir 0:3 verlieren, glaube ich nicht, dass er bleibt", sagte Hoeneß zuletzt.

Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge unterstrich die Bedeutung der Begegnung im Hinblick auf die anstehenden Gespräche mit Ribery vor dem Abflug nach Italien.

"Franck lechzt nach Erfolg. Er gehört zu den besten Spielern Europas und will sich auf der internationalen Bühne zeigen. Ich glaube also nicht, dass eine Vertragsverlängerung ausschließlich von den Finanzen abhängig ist", sagte er.

Für Ribery zählt vor allem die sportliche Perspektive, auch international.

Ribery macht den Bayern Hoffnung

In zwei bis drei Wochen wolle er sich entscheiden, erklärte Ribery im französischen TV.

"Ich bin nicht 100 Prozent sicher, zu Real zu wechseln", sagte er über das Interesse aus Madrid. Auch der FC Chelsea und Manchester United seien an ihm dran, "aber das bedeutet nicht unbedingt, dass ich Bayern verlassen werde".

Rummenigge hörte das gerne, zumal er betonte: "Wir brauchen ihn, da ich glaube, dass wir gute Chance haben, in den kommenden Jahren international wieder auf Augenhöhe mit den Topvereinen zu kommen. Er ist unser wichtigster und wertvollster Spieler."

Deshalb wolle er "nicht alles, aber viel in die Waagschale legen, um Franck zu überzeugen, in München zu bleiben. Ich bin nicht pessimistisch".

Die Zuversicht, das lukrative Viertelfinale zu erreichen und damit die Voraussetzungen für eine Vertragsverlängerung Riberys zu schaffen, ist groß - trotz des Patzers beim 1. FC Köln (1:1) und einiger Abwehrsorgen.

Denn der leicht angeschlagene Ribery soll laut Coach Louis van Gaal ("Ich glaube, er kann spielen") wie auch Arjen Robben dabei sein. Robben hatte in Köln wegen einer Grippe gefehlt, van Gaal sieht aber "kein Problem" mehr bei seinem Landsmann.

"Warum sollten wir in Florenz verlieren?"

"Es wird ein heißer Kampf, aber die Mannschaft fährt mit großem Selbstvertrauen dahin. Wir haben jetzt seit 17 Spielen nicht mehr verloren, warum sollten wir in Florenz verlieren?", fragte Hoeneß vor dem Abflug am Montagmittag mit Sonderflug LH 5018. Auch Ribery sieht "alle Chancen auf das Viertelfinale" auf Seiten der Bayern.

Doch die Münchner plagen Abwehrsorgen, neben Martin Demichelis trat auch Diego Contento verletzungsbedingt die Reise in die Toskana nicht mit an.

Auf der linken Abwehrseite könnte deshalb erneut David Alaba zum Zuge kommen.

Der 17 Jahre alte Österreicher feierte am Samstag in Köln seine Bundesliga-Premiere als bislang jüngster Profi für die Bayern.

Alaba genießt Vertrauen

"Wir haben Vertrauen in ihn. Er kann das, das zeigt er immer im Training", sagte Kapitän Mark van Bommel über Alaba. Van Gaal betonte, er habe "keine Angst", junge Spieler zu bringen.

Gegner Florenz hat seine Generalprobe beim 1:2 gegen Juventus Turin verpatzt.

"Wir dürfen uns nicht selbst beweinen. Das einzig Wichtige ist, dass sich die Mannschaft nicht als Opfer fühlt", sagte Fiorentina-Trainer Cesare Prandelli und betonte: "Das Spiel gegen Bayern München ist das wichtigste der Saison. Wir wollen Geschichte schreiben." Florenz hat aber sieben der letzten zehn Pflichtspiele verloren.

Vertrauen auf den Halbwüchsigen