Medien: "Juve zerbröselt in Stücke"

SID
Juves Diego machte im Spiel gegen die Bayern keinen Stich. Er wurde entnervt ausgewechselt
© Imago

Nach der Pleite gegen Bayern München wurde Juventus Turin in italienischen Gazetten heftig kritisiert. "ManU"-Knipser Michael Owen wurde derweil in England mit Lob überschüttet.

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Mit Hohn und Spott für Trainer Ciro Ferrara und Spielmacher Diego sowie teilweise überschwänglichem Lob für Trainer Louis van Gaal von Bayern München hat die italienische Presse auf das 1:4 von Juventus Turin gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister in der Champions League reagiert.

Der Ex-Bremer Diego leuchte "wie eine längst erloschene Kerze", schrieb La Stampa. Tuttosport nannte ihn eine "Katastrophe", van Gaal dagegen habe "das Match perfekt vorbereitet", meinte das Blatt. In England wurde hingegen Michael Owen für seinen Dreierpack bei Manchester Uniteds 3:1-Sieg beim deutschen Meister VfL Wolfsburg gefeiert und von den britischen Medien bereits wieder mit der englischen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht.

"Hast Du das gesehen Fabio? Michael Owen hat mit seinem Hattrick eine WM-Botschaft an Capello geschickt", schrieb "The Sun". "The Guardian" meinte: "Owen kannte kein Erbarmen." - Die Pressestimmen im Einzelnen:

ITALIEN

"Gazzetta dello Sport": "Juves Zusammenbruch! Juves tiefer Fall! Champions League, adieu! Trezeguets Tor gibt Juventus Hoffnung, aber van Gaals Mannschaft spielt besser. In der zweiten Hälfte überrollt sie Juventus. Für Juventus nicht nur eine Niederlage, sondern eine Demütigung im eigenen Haus. München dominiert das ganze Match und lässt sich nie einschüchtern. Ferrara versuchte einige Korrekturen, aber es wurde nur noch schlimmer. Van Gaal baute eine Mannschaft auf, die Juve in der eigenen Spielhälfte dominierte."

"Corriere dello Sport": "Juves katastrophaler Zusammenbruch. Juve sinkt, Champions League, adieu! Bayern löscht Ferraras Juventus aus. Das war nicht nur eine Niederlage, sondern das Scheitern des ganzen Ferrara-Projekts. Diego hat bisher ganz klar unter den Erwartungen gespielt."

"Tuttosport": "Juve muss jetzt alles ändern. Die Tifosi sehnen sich nach Luciano Moggi. Die neuen Brasilaner Diego und Felipe Melo sind eine einzige Enttäuschung, eine Katastrophe, die 15 Millionen Euro kostet. Van Bommel ist eine alte Eiche, ein Regisseur, der die ganze Mannschaft organisieren kann. Er ist immer sehr wach, obwohl er nicht mehr so dynamisch wie früher ist. Van Gaal und seine Mannschaft stricken mit Ruhe das Netz, in dem die schwachen Juve-Spieler sich verfangen, und Bayern schlägt mit unglaublicher Kaltblütigkeit zu. Van Gaal hat das Match perfekt vorbereitet."

"La Stampa": "Verheerende Alte Dame. Juve zerbröselt in Stücke. Ferrara, dafür gibt es keine Entschuldigung. Das Mindest-Resultat ist verfehlt worden. Für Ferrara eine Albtraum-Nacht mit Protesten der Tifosi und Pfiffen gegen die Stars. Diego leuchtet wie eine längst erloschene Kerze, eine totale Enttäuschung."

ENGLAND

"The Sun": "Hast Du das gesehen Fabio? Michael Owen hat mit seinem Hattrick eine WM-Botschaft an Capello geschickt. Wenn man einen großen Spieler für große Momente braucht, sollte man auf den kleinen Mann zurückgreifen. Owen hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er in dieser Form in Englands Aufgebot für Südafrika gehört. Er hat Wolfsburg in die Verzweiflung gestürzt."

"The Guardian": "Dank eines Stürmers, der in der Versenkung zu verschwinden drohte, hat Manchester United seine Gruppe in der Champions League gewonnen. Michael Owen war zuletzt oft nur eine Randfigur im Klub, hat sich nun aber zurückgemeldet. Es wird spannend zu beobachten, ob Fabio Capello eine Nomierung Owens wieder in Erwägung zieht. Wolfsburgs Angriff hat noch in der Nachspielzeit für Chaos gesorgt, aber Owen kannte kein Erbarmen."

"Daily Mail": "Michael Owen hat sich auf spektakuläre Art und Weise wieder in den Dunstkreis der englischen Nationalmannschaft für die WM in Südafrika geschossen. Mit seinem ersten Hattrick seit vier Jahren besorgte der Stürmer den 3:1-Sieg in Wolfsburg fast im Alleingang. Das war eine deutliche Botschaft an Fabio Capello."

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