Chelsea drohen Sanktionen

SID
Medien berichten über Morddrohungen gegen Schiedsrichter Övrebö
© Getty

Die UEFA plant, aufgrund der Ereignisse nach dem Champions-League-Halbfinale zwischen Barcelona und Chelsea in der nächsten Woche über Sanktionen gegen die Londoner zu entscheiden.

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Michael Ballacks und weiteren Profis des FC Chelsea drohen Sanktionen, derweil ist der norwegische Schiedsrichter Tom Henning Övrebö seines Lebens nicht mehr sicher: Das dramatische Halbfinal-Rückspiel zwischen den Blues und dem FC Barcelona (1:1) in der Champions League hält die Fußball-Welt weiter in Atem.

Während die UEFA in der kommenden Woche entscheiden will, ob sie Maßnahmen gegen Chelsea und dessen Profis ergreift, sitzt der Schock über das Aus bei Ballack nach wie vor tief.

"Da wird die Arbeit eines ganzen Jahres zerstört. Es ist klar, dass da Emotionen im Spiel sind", klagte der 32-Jährige in der "Bild" über die "Häufigkeit der Fehlentscheidungen".

Schiedsrichter Övrebö bedroht

Obwohl er Referee Övrebö in der Nachspielzeit attackierte, habe er sich "immer im Griff" gehabt, ergänzte Ballack. Es habe nie die Gefahr bestanden, dass er handgreiflich wird.

Bei Teamkollege Didier Drogba sah das anders aus, der Ivorer soll im Kabinengang nach dem Schiedsrichter geschlagen haben. Zudem waren nach dem Ende des Spiels Gegenstände von den Rängen auf das Spielfeld geworfen worden.

Bei der UEFA sind inzwischen die Stellungnahmen von Övrebö und von den Delegierten des Verbandes eingegangen. Övrebö steht weiter in der Kritik.

Osloer Polizeit hat Ermittlungen aufgenommen

Eine Gruppe auf dem Internetportal "Facebook" mit dem Namen "Kill Tom Henning Övrebö" trachtet ihm sogar nach dem Leben. "Die Aufgabe unserer Gruppe ist es, den Schiedsrichter des Halbfinales zu jagen und brutal zu ermorden", heißt es dort. Zudem wurde die Adresse des 42 Jahre alten Referees veröffentlicht.

Övrebö selbst dementierte indes gegenüber dem norwegischen Rundfunksender NRK Meldungen, wonach er sich an einem geheimen Ort aufhalte.

In einer SMS schrieb er zudem, er sei "nicht schockiert" aufgrund der Hexenjagd, die nach dem Spiel eingesetzt habe. Dennoch hat die Osloer Polizei Ermittlungen aufgenommen, sie nehme "alles ernst, was Övrebös Sicherheit gefährden könnte", sagte ein Sprecher.

Drogba entschuldigt sich

Stürmer Drogba hat sich in der Zwischenzeit für seine verbalen Entgleisungen ("das ist eine verdammte Schande") entschuldigt und Chelsea die Drohungen gegen Övrebö verurteilt.

Sollte es Hinweise darauf geben, dass Dauerkartenbesitzer oder Vereinsmitglieder an den Drohungen beteiligt sind, "würden wir sie aufs Härteste bestrafen", hieß es von Seiten der "Blues".

Verwirrung gibt es noch über einen angeblichen Maulkorb der UEFA für Övrebö. Während der Verband gegenüber NRK dementierte, dem Schiedsrichter das Reden untersagt zu haben, schrieb Övrebö in der SMS an den Sender: "Da haben wir leider zwei verschiedene Mitteilungen bekommen. Sollte ich den gleichen Bescheid erhalten, werde ich mich aber selbstverständlich äußern."

Der Psychologe will unabhängig davon wie geplant am 16. Mai das Meisterschaftsspiel zwischen Brann Bergen und Start Kristiansand leiten.

FC Chelsea gegen FC Barcelona: Internationale Pressestimmen