"Eto'o ist viel besser als Benzema"

Von SPOX
Samuel Eto'o traf in dieser Saison erst einmal - Karim Benzema führt die Torjägerliste mit fünf Toren an
© Getty

Das Champions-League-Achtelfinale (20.30 Uhr im LIVE-TICKER und im Internet TV) steht ganz im Zeichen englisch-italienischer Gipfeltreffen. Doch schon am Dienstag kommt es mit dem Duell von Olympique Lyon mit Topfavorit FC Barcelona zu einem weiteren Highlight.

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Olympique Lyon - FC Barcelona

Wackelt Barcelona oder wackelt Barcelona nicht? Zuletzt gab's mit Mühe und Not nur ein Remis gegen Real Betis, der die peinliche Pleite gegen Stadtrivale Espanyol im eigenen Stadion folgte. "Ich erwarte eine Reaktion", sagte Coach Pep Guardiola unmissverständlich.

In einer Krise befindet sich Barca vielleicht nicht, aber verwundbar scheint der Champions-League-Sieger von 2006 zu sein. Das will Lyon nutzen. Die Voraussetzungen scheinen günstig, denn OL hat sich nach einer wenig berauschenden Saison auf dem Weg zur achten Meisterschaft in Frankreich deutlich abgesetzt und kann sich in der Königsklasse voll austoben.

Das Mantra lautet: Genug mit den Viertelfinals in Europa, von guten Kritiken allein kann man nicht leben. Warum nicht Barca aus dem Wettbewerb schmeißen?

Verteidiger Cris hält das nicht für ausgeschlossen. Man dürfe halt nicht den Schwanz einziehen. "In den letzten Jahren haben wir zuviel Respekt gezeigt vor anderen Teams und sind immer rausgeflogen." Damit soll Schluss sein: "Wir müssen ekeliger und giftiger sein, schließlich ist es ein Kampf elf gegen elf."

Neben Barca-Superstar Lionel Messi, dessen Gala vor kurzem in Paris beim 2:0 der Argentinier über Les Bleus noch in bester Erinnerung ist, stehen die beiden Mittelstürmer im Blickpunkt. Samuel Eto'o soll ja angeblich so gut wie weg sein aus Barcelona, und Karim Benzema sein Nachfolger werden.

Eine sehr dezidierte Meinung zu diesem Sachverhalt hat Ludovic Giuly, der mit Barca zweimal Meister und 2006 CL-Sieger wurde: "Ich würde Eto'os Vertrag unbedingt verlängern. Er ist viel besser als Benzema. Wenn Barca Benzema holt, müssten sie mindestens zwei Jahre warten, bis er sein Optimum erreicht." Für Giuly, aktuell in Diensten von Paris St. Germain, ist der Ausgang des Duells klar: Barca kommt weiter.

Inter Mailand - Manchester United

Lange Gesichter gab es bei Patrick Vieira und Marco Materazzi vor dem Gigantenduell mit ManUtd, denn beide wurden aus Inters Aufgebot gestrichen. Materazzi ist leicht angeschlagen, Vieira spielte zuletzt in der Meisterschaft keine schlechte Rolle und gab zu, "sehr überrascht" zu sein.

Bei ManUtd will man sich davon überraschen lassen, welche Abwehrformation im Guiseppe-Meazza-Stadion auflaufen wird. Nemanja Vidic ist gesperrt, Wes Brown und Gary Neville verletzt und Jonny Evans sowie John O'Shea angeschlagen.

Wenig überrascht wurde der Titelverteidiger sicher von Jose Mourinhos verbalem Vorgeplänkel. Der Inter-Coach hatte Uniteds Erfolg damit erklärt, dass er in seiner Zeit beim FC Porto und beim FC Chelsea seinem Pendant Alex Ferguson so oft das Nachsehen gegeben hätte.

Aus diesen Negativerlebnis hätten die Red Devils eine Menge gelernt. Ferguson reagierte relativ gelassen. Seine Bilanz gegen Mourinho (1 Sieg, 5 Unentschieden, 6 Niederlagen) bereite ihm wenig Kopfzerbrechen: "Wenn wir in Mailand treffen, stehen unsere Chancen aufs Weiterkommen sehr gut." alles zu den englisch-italienischen Duellen in der Königsklasse

FC Arsenal - AS Rom

Arsene Wenger ist im Jugendwahn, das ist nichts Neues. Doch in dieser Saison läuft Arsenal erstmals unter seiner Führung Gefahr, ein Top-4-Finish zu verfehlen und damit im kommenden Jahr nicht in der Königsklasse vertreten zu sein.

Wenger glaubt, dass er mit seinem Team von Jungspunden in wenigen Jahren den europäischen Fußball dominieren kann. "Manchester United hatte seine goldene Generation mit Giggs, Scholes, Beckham den Nevilles und Butt und sie haben gewonnen, weil sie zusammen geblieben sind. Ich glaube, dass dieses Arsenal-Team ähnlichen Erfolg haben kann."

Viel mehr Sorgen sollte sich Wenger allerdings um das CL-Achtelfinale gegen die Roma machen, denn wer soll bitteschön bei den Gunners ein Tor schießen. Zuletzt spielte man in der Liga dreimal 0:0, in den letzten drei Partien der Gruppenphase traf man lediglich einmal. Gegen die Italiener fallen Emmanuel Adebayor und Eduardo aus. Cesc Fabregas, Theo Walcott und Tomas Rosicky fehlen ohnehin. Neuzugang Andrej Arschawin ist nicht spielberechtigt. Vielleicht philosophierte Wenger deshalb schon vom Rückspiel und der Wichtigkeit eines Auswärtstors. Offenbar glaubt er selbst nicht an ein Ende der Flaute.

Personalsorgen hat auch Wengers Gegenüber Luciano Spalletti. Rechtsverteidiger Cicinho fällt aus, bei Torjäger Mirko Vucinic und Alberto Aquilani reicht's wohl nur für die Bank. Dafür dürfte es bei Francesco Totti entgegen aller Befürchtungen doch noch für die Startelf reichen. alles zu den englisch-italienischen Duellen in der Königsklasse

Atletico Madrid - FC Porto

Es ist immer wieder dasselbe bei Atletico. Jahr für Jahr unternimmt man größte Anstrengungen, um Barca und Real endlich mal ordentlich ans Bein pinkeln zu können und dann muss man irgendwann feststellen, dass es hinten und vorne nicht reicht. Sechs der letzten zehn Pflichtspiele gingen verloren, Trainer Javier Aguirre musste gehen und der Eindruck der starken Vorstellungen, die man etwa in der Gruppenphase zeigte, ist längst verblasst. "Schritt für Schritt werden wir besser", sagte Aguirre-Nachfolger Abel Resino. "Das Weiterkommen wäre sehr wertvoll, aber wichtiger ist, dass wir uns weiter verbessern und die Spieler verstehen, was ich von ihnen will."

Ganz anders als die der Madrilenen ist die Formkurve des FC Porto beschaffen. Zwölf Spiele in Serie hat man zuletzt in der Meisterschaft nicht verloren, neun davon gewonnen. Die Portugiesen gelten allgemein als leichter Favorit, wovon deren Coach Jesualdo Ferreira selbstverständlich nichts wissen will: " Atletico hatte es zuletzt nicht leicht, aber nur weil wir einen Lauf haben, heißt das nicht, dass wir Favoriten sind."

Das Achtelfinale auf einen Blick