Werder droht gegen Famagusta früher K.o.

SID
Bremen könnte sich mit Diego auch International endgültig verheddern
© Getty

Die Angst vor dem Aus beim Außenseiter reiste mit. Beim zyprischen Fußball-Nobody Anorthosis Famagusta droht Werder Bremen (20:30 Uhr im LIVE-TICKER & Internet TV) der vorzeitige K.o. in der Champions League.

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Gegen das Überraschungsteam der europäischen Königsklasse darf sich der bisher enttäuschende deutsche Vize-Meister im ersten von zwei "Endspielen" keine Blamage leisten, sonst droht der Verlust von mehreren Millionen Euro.

"Sorgen macht man sich schon", gab Klubchef Jürgen Born vor dem Sonderflug X3 8964 nach Zypern zu. Und Trainer Thomas Schaaf sagte: "Wenn wir da nichts holen, dann sind wir raus, da muss man nicht drumherumreden."

Werder-Sieg ist Pflicht

Es ist eine verkehrte Fußball-Welt: Als Letzter der Gruppe B flog der Bundesligist aus dem winterlichen Bremen auf die mit 24 Grad frühlingshafte Mittelmeer-Insel.

Noch ohne Sieg sind die Norddeutschen und können nur mit drei Punkten gegen Famagusta die Voraussetzungen schaffen, um im letzten Gruppenspiel gegen Inter Mailand (9. Dezember) aus eigener Kraft das Achtelfinale zu erreichen.

Trotz der schlechten Ausgangslage versicherte Kapitän Frank Baumann tapfer: "Wir glauben an ein Weiterkommen." Und fast wortgleich und trotzig sagte Torsten Frings: "Wir wollen noch weiterkommen, und wir glauben noch daran."

Born: "Haben ja schon Erfahrung mit dem CL-Aus"

Nur ein kleiner Strohhalm ist es, dass Werder theoretisch auch noch mit einem Remis Gruppenzweiter werden könnte, denn die Ausgangslage mit nur drei Punkten aus vier Spielen ist gefährlich.

"Sogar der UEFA-Cup ist ja in Gefahr", warnte Born. Sarkastisch sagte der Klubchef: "Wir haben ja schon Erfahrung mit dem Champions-League- Aus."

In den beiden zurückliegenden Jahren reichte es in der Gruppenphase nur zu Platz drei, damit aber immerhin für einen UEFA-Cup-Platz, wodurch der finanzielle Schaden in Grenzen gehalten wurden. Ein Aus in der Champions League kostet mehr als zwei Millionen Euro.

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Rückkehr der Verletzten

Mut machte den Bremern, dass sich zumindest die personelle Situation wieder entspannt hat. Nationalspieler Clemens Fritz und der zuletzt ebenfalls fehlende U21-Auswahlspieler Sebastian Boenisch gehörten zum 20 Mann umfassenden Kader, der am Dienstag ohne den kranken Boubacar Sanogo nach Zypern flog.

Über den Einsatz der Außenverteidiger will Trainer Thomas Schaaf erst am Spieltag entscheiden: "Ob sie Alternativen sind, muss man abwarten."

Als sicher gilt hingegen, dass Mesut Özil von Beginn an spielt. Der in der Bundesliga gesperrte Mittelfeldspieler soll Aaron Hunt ersetzen und für den notwendigen Druck auf der linken Seite sorgen.

Vorsicht vor der Heimstärke

Obwohl der Gegner ein internationaler Nobody ist, haben die Bremer gehörigen Respekt. "Wenn man die Ergebnisse nicht kennt, könnte man Famagusta unterschätzen, aber wenn man unser Unentschieden oder das gegen Inter Mailand sieht, darf einem das nicht passieren", sagte Manager Klaus Allofs. Er ist sich sicher: "Unserer Mannschaft wird das auch nicht passieren."

Beeindruckend ist vor allem Famagustas Heimstärke. Werder muss bei einem Team siegen, das zu Hause seit 41 Pflichtspielen ungeschlagen ist. "Sie werden kompakt und tief stehen", erklärte Schaaf. Er warnte aber: "Sie schalten sehr schnell um."

Dass die Bremer in Nikosia spielen, liegt an den fehlenden Sicherheitsstandards in Larnaka, wo Zyperns Fußballmeister zu Hause ist.

Anorthosis ist ein Verein im Exil, der 1974 von Famagusta nach Larnaka in den griechischen Teil zog, als der Norden der Mittelmeer-Insel durch die Türkei besetzt wurde.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen (Boenisch) - Baumann - Frings, Özil - Diego - Pizarro, Almeida

Anorthosis Famagusta: Beqaj (Nagy) - Constantinou, Katsavakis, Dellas, Leiwakabessy - Skopelitis, Laban, Dobrasinivic, Hawar - Savio - Sosin

Schiedsrichter: Gonzalez (Spanien)

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