Toni: "Wir sind ein Traum-Trio"

Von Für SPOX in der Allianz-Arena: Florian Bogner / dpa
Starke Leistung: Miroslav Klose, Luca Toni und Franck Ribery (v.l.)
© Getty

Nach dem ersten Schritt zum angestrebten großen Wurf in der Champions League und dem ungefährdeten 3:0 (0:0)-Erfolg gegen Steaua Bukarest rief Jürgen Klinsmann gleich das nächste Etappenziel des FC Bayern München aus.

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"Wir wollen langsam dahin, wo wir hingehören - auf Platz eins der Bundesliga", sagte der Trainer des Deutschen Meisters nach dem vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale der Champions League.

Bevor es in zwei Wochen bei Olympique Lyon um den Gruppensieg geht, soll in Leverkusen und anschließend gegen Aufsteiger 1899 Hoffenheim die nationale Fußball-Hierarchie wiederhergestellt werden.

"Wir sind gewappnet. So ein Auftritt wie heute gibt eine breite Brust", sagte Klinsmann nach dem Winter-Spaziergang gegen den Sparringspartner aus Rumänien, warnte aber zugleich vor den beiden schärfsten Rivalen um die Herbstmeisterschaft: "Das wird kein Selbstläufer."

Beckenbauer stichelt gegen Toni

Das bayerische Mir-san-mir-Gefühl ist wieder intakt, angeführt von der Offensivabteilung um den "rosaroten Riesen" Franck Ribery sowie die Torschützen Miroslav Klose (57./71.) und Luca Toni (61.) glauben die Bayern wieder an frohe Weihnachten. "Die ganze Mannschaft hat sich gefunden. So langsam bekommen wir die Antworten, die wir am Anfang gesucht haben, die der Trainer gesucht hat. Man sieht das an unserem Spiel", betonte Philipp Lahm.

Er kritisierte aber auch: "Wir haben es versäumt, ein schnelles Tor zu machen, dass uns Ruhe gibt. Wir machen uns die Sache selbst schwer, indem wir nicht am Anfang schon die Tore machen. Das zieht sich jetzt schon über ein paar Wochen hinweg, das müssen wir wirklich verbessern."

So werden die Bayern Gruppensieger: Mit dem Tabellenrechner durchspielen

Toni: "Wir sind ein Traum-Trio"

Doch insgesamt verzückte die Offensive die Zuschauer, auch wenn Beckenbauer den verschwenderisch mit seinen Möglichkeiten umgehenden Weltmeister Toni rüffelte: "Wenn er fünf Tore macht, kannst du sagen, er hat seine Chancen genützt."

Toni war die "kaiserliche" Schelte nach seinem Premieren-Tor in der Champions League egal. "Wir sind ein Traum-Trio", schwärmte der Italiener über das Zusammenspiel mit Sturm-Partner Klose und Ausnahmekönner Ribery, der an allen drei Toren beteiligt war.

Klose: "Wir hatten in der ersten Halbzeit nicht die Leichtigkeit, wollten unbedingt ein Tor erzwingen - dann klappt's natürlich nicht. Man muss schon ein bisschen lockerer sein".

Weiter Unruhe um Podolski

Beim zuschauenden Lukas Podolski (Rücken-Probleme) dürfte das Heimweh nach Köln noch größer geworden sein - für ihn ist da kein Platz. Trotzdem warnt Klinsmann energisch vor einem Verkauf des wechselwilligen Nationalspielers in der Winterpause, den Präsident Beckenbauer bei "Premiere" zu einer Preisfrage erklärte.

"Wir sind sehr, sehr dünn aufgestellt mit drei Stürmern. Wir brauchen vier Stürmer, um mit Manchester, Real Madrid oder Barcelona mithalten zu können. Damit muss sich der Lukas abfinden", mahnte der Coach.

Klinsmann baut im eigenen Interesse vor. Neben US-Boy Landon Donovan, der im Winter ausgeliehen wird, müsste der Verein bei einem kurzfristigen Podolski-Transfer für einen hochkarätigen und in der Champions League spielberechtigten Ersatz sorgen.

Klinsmann: "Warum sollen wir Angst haben?"

"Jetzt kommen die richtigen Kaliber auf uns zu", betonte Klinsmann im Interview und strich den möglichen Wert eines Edelreservisten wie Podolski heraus: "Da kann eine Situation entscheiden und das kann seine sein."

Die Bayern trauen sich auch international viel zu. "Warum sollen wir vor den anderen Angst haben?", fragte Klinsmann selbstbewusst in die Runde. Um aber nicht schon in der ersten K.o.-Runde ein böses Erwachen zu erleben, streben die Münchner im Vorrunden-Endspiel am 10. Dezember in Lyon den Gruppensieg an.

Dafür dürfen sie nach dem 1:1 im Hinspiel nicht verlieren oder 0:0 spielen. "Wir müssen schauen, dass wir Erster werden. Dann haben wir im Achtelfinale zuerst ein Auswärtsspiel gegen einen vielleicht nicht so starken Gruppenzweiten", erläuterte Hoeneß.

Geldregen für Bayern

Das Überwintern in der Champions League zahlt sich auch in barer Münze aus. Schon zehn Millionen Euro haben die Bayern an Prämien verdient, deutlich über 20 Millionen sind es inklusive der Gelder aus dem Marktpool.

Der Bundesliga-Krösus hat damit als zweiter Klub neben Manchester United die Schallmauer von 250 Millionen Euro übertroffen.

Das Spiel des FC Bayern gegen Bukarest in der SPOX-Analyse