Klinsmanns Rückkehr nach Florenz

SID
Bayern Florenz
© Getty

Am Ort der größten Schmach als Bundestrainer kann Jürgen Klinsmann mit dem FC Bayern München seinen größten Erfolg in der jungen Laufbahn als Vereinscoach feiern: Den vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale der Champions League (ab 20.30 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV).

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"Ich gehe davon aus, dass wir das schaffen, weil wir im Moment unsere Spiele gewinnen. Damals war es ein Freundschaftsspiel, jetzt geht es um Punkte", sagte ein zuversichtlicher Bastian Schweinsteiger vor der Partie beim AC Florenz und dachte auch noch einmal an das 1:4-Debakel der deutschen Nationalelf mit Bundestrainer Klinsmann vor der WM 2006 an selber Stelle zurück.

"Das war eine andere Mannschaft, diesmal gibt es eine bessere Mannschaft", versprach Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der schon mit einem Punkt zufrieden wäre.

Podolskis Einsatz offen

Ob Sorgenkind Lukas Podolski, an dessen Verkauf Rummenigge angeblich nicht denkt, gegen den Ex-Klub des weiter verletzt fehlenden Luca Toni eine neue Bewährungschance bekommen würde, ließ Klinsmann offen.

Am vierten Gruppenphasen-Spieltag würde der FC Bayern bei einem Sieg vorzeitig das Weiterkommen und 2,2 Millionen Euro Prämie für den Achtelfinal-Einzug verbuchen können, wenn Lyon gleichzeitig nicht gegen Bukarest verliert.

Nach fünf Pflichtspielsiegen in Serie reisten Klinsmann & Co. in ihrem Charterflug LH 5018 zwar mit Selbstvertrauen an, bei der wackeligen Landung mit rund einstündiger Verspätung im regnerischen Norditalien war aber auch eine gehörige Portion Skepsis mit im Gepäck.

Rummenigge glaubt nicht an vorzeitigen Achtelfinaleinzug

"Ich bin nicht davon überzeugt, dass wir schon morgen das Achtelfinale klar machen", sagte Rummenigge. "Florenz steht mit dem Rücken zur Wand. Für sie geht es darum, ob sie den Schalter noch umlegen können." Dass Florenz ein starker Gegner ist, bewies es im Hinspiel, als man beim 3:0 für Bayern sehr gut mitspielte, nur die eigenen Torchancen nicht nutzte.

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Blendend gelaunt zeigte sich der viel gescholtene Podolski auf dem Flug nach Norditalien; er neckte Vordermann Christian Lell im Flieger und hoffte auf eine neue Bewährungsprobe nach dem guten 45-Minuten- Auftritt beim 3:1 über Bielefeld mit Tor und Vorlage.

Podolski soll "gut spielen und Tore schießen"

Obwohl Franck Ribery lieber "mit zwei Stürmern" spielen will, könnte Klinsmann auch auf drei offensive Mittelfeldakteure und nur eine Spitze setzen - für Podolski bliebe da wieder mal nur die Hoffnung auf Kurzarbeit. "Eine Halbzeit ist besser als nichts", sagte Rummenigge und erwartet vom 23-Jährigen nur eines: "Gut spielen und Tore schießen."

Etwas traurig blieb der an der Rippe verletzte Toni zu Hause - und will den Mitspielern nun vor dem Fernseher die Daumen drücken. "Er ist enttäuscht. Dort hätte er noch lieber gespielt als vor zwei Wochen zu Hause gegen Florenz", verriet Schweinsteiger.

Gewinn im Geschäftsjahr 2008

Kurz vor der Jahreshauptversammlung des Vereins können die Münchner auch etwas für die gut ausgestattete Vereinskasse tun. Beim Weiterkommen stünden schon jetzt als UEFA-Prämien 9,7 Millionen Euro fest - das ist schon mehr als das Doppelte vom Vorjahr im UEFA-Cup.

Schon bei der Reise nach Italien verriet Manager Uli Hoeneß, dass man für das Geschäftsjahr trotz der geringeren Prämien-Einnahmen "einen Gewinn ausweisen" werde.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

AC Florenz: Frey - Zauri, Gamberini, Dainelli, Pasqual - Kuzmanovic, Melo, Montolivo - Santana, Gilardino, Mutu

FC Bayern München: Rensing - Oddo, Lucio, Demichelis, Zé Roberto - van Bommel, Ottl - Schweinsteiger, Borowski, Ribéry - Klose

Schiedsrichter: Mallenco (Spanien)

Bayerns Gruppe F auf einen Blick