Werder in der CL - die Wege trennen sich

Von Marcel Reif
Marcel Reif, Kolumne, Premiere
© Getty

Die Bayern stehen mit dem glücklichen 1:1 in Florenz so gut wie sicher im Achtelfinale der Champions League. Werder Bremen dagegen darf sich nach der peinlichen 0:3-Heimniederlage gegen Panathinaikos Athen ziemlich sicher aus der Königsklasse verabschieden.

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Und eigentlich hatte ich ja gesagt, dass ich kein Wort mehr über Werder und die Champions League verlieren möchte, wenn die Bremer die Griechen zu Hause nicht schlagen. Aber völlig kommentarlos will ich das, was die Hanseaten da gezeigt haben, nicht stehen lassen.

Denn das hat alles unterboten, was man befürchten musste. Die Bremer hatten schon das Glück, in eine der am schwächsten besetzten Gruppen gelost zu werden. Bei allem Respekt für Famagusta und Panathinaikos. Wenn ich immer höre, des Geldes wegen haben wir kaum Chancen gegen englische, spanische und italienische Klubs, dann akzeptiere ich das.

Bremen nicht internationales Niveau

Inter Mailand muss Werder nicht hinter sich lassen. Doch an Griechen und Zyprern zu scheitern? Das will ich nicht hinnehmen, jetzt ist Feuer unterm Dach. Die Bremer müssen sich sofort ernsthaft Gedanken machen und schonungslos analysieren.

Diese Mannschaft kann dem unbedarften Fremden durchaus mal Spaß bereiten. Hier mal ein 5:4, da mal ein 5:1. Nur: Sie kann nicht mit Drucksituationen umgehen und ihr Auftreten hat mit seriösem, ausbalanciertem Fußball auf internationalem Niveau wenig bis gar nichts zu tun. Wenn nicht alles täuscht, wird sich Werder Bremen deswegen kurz vor Weihnachten aus der Königsklasse verabschieden.

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FC Bayern zeigt zwei Gesichter

Die Bayern hingegen sind auf dem besten Wege in die K.-o.-Runde. Mir zeigen sie trotzdem zu oft zwei Gesichter. In Florenz war die erste Hälfte schwach, die zweite etwas besser. Dabei haben die Italiener keine Übermannschaft aufgeboten.

Wann immer die Bayern das Tempo ein bisschen angezogen haben, haben sich die Florentiner verängstigt im eigenen Strafraum zusammengekuschelt. Das haben die Münchner viel zu wenig genutzt, es wäre mehr als ein Remis drin gewesen. Sie haben viel zu entspannt gespielt und auf ihr Glück vertraut.

Leistungssteigerung gegen Lyon und Bukarest

In puncto Ernsthaftigkeit bleibt also noch viel Raum nach oben. Allerdings liefern die Bayern die Ergebnisse ab, die ihnen Luft verschaffen, um in Ruhe und konzentriert an Verbesserungen zu arbeiten.

Die Zügel richtig anzuziehen, wird für die beiden ausstehenden Partien gegen Bukarest und in Lyon in jedem Falle nötig sein. Der FC Bayern will Gruppenerster werden und die Vorteile, im Achtelfinal-Rückspiel Heimrecht zu genießen und gegen einen Gruppenzweiten anzutreten, in Anspruch nehmen.

Sie haben schließlich die Ambitionen, in dieser Saison in der Champions League ein bisschen was zu erreichen. Deshalb und mit Blick auf die bisherigen Leistungen von Steaua gibt es nichts zu diskutieren: Zunächst müssen die Bayern die Rumänen zu Hause schlagen und dann mal schauen, unter welchen Voraussetzungen sie mit Olympique Lyon das Finale um Platz eins ausspielen.

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