Highlight in der Bruchbude

Von Für SPOX in Florenz: Thomas Gaber
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Der FC Bayern kann mit einem Sieg in Florenz (20.30 Uhr im SPOX-TICKER und Internet TV) bereits ins Achtelfinale der Champions League einziehen. Trainer Jürgen Klinsmann erlebte im Artemio Franchi Stadion sein Waterloo als Trainer, hat aber gute Erinnerungen. Die Fakten. 

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Am 1. März 2006 erlebte Jürgen Klinsmann den schlimmsten Tag als Bundestrainer. Beim 1:4 von Florenz wurde die DFB-Elf unter seiner Regie von Italien vorgeführt - drei Monate vor dem Beginn der WM im eigenen Land.

Mehr als zweieinhalb Jahre später kehrt Klinsmann an den Ort der Schmach zurück, um mit dem FC Bayern im vierten Gruppenspiel der Champions League (20.30 Uhr im SPOX-TICKER und Internet TV) gegen die Fiorentina zu bestehen.

Auf den Untergang von Florenz angesprochen, reagierte Klinsmann gelassen: "Diese Erfahrung mussten wir damals machen. Aber das hat nichts mit dem Spiel am Mittwoch zu tun. Wir kommen ja als FC Bayern."

Außerdem hat Klinsmann nur gute Erfahrungen mit dem Artemio Franchi Stadion gemacht, wenn es um Vereinsfußball ging. Dreimal trat er als Spieler mit Inter Mailand zwischen 1989 und 1992 in Florenz an, dreimal teilte man sich die Punkte.

Mit einem Remis wären die Münchner schon zufrieden, dann könnte der Einzug ins Achtelfinale im nächsten Heimspiel am 25.11. gegen Steaua Bukarest perfekt gemacht werden. Doch warum nicht eigentlich schon in Florenz?

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Alles Wissenswerte zum Spiel:

Ausgangslage: Könnte nicht simpler sein. Ein Sieg und der FC Bayern überwintert definitiv in der Champions League. Der Ausgang des Parallelspiels der Gruppe F zwischen Lyon und Steaua wäre für die Münchner irrelevant.

Die Gruppe F im Überblick

Neuer Doc: Bayerns Arzt-Urgestein Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hat seinen Dienst bei den Münchnern vorerst quittiert. Offizielle Begründung: Der Aufbau einer neuen 1600-qm-großen Praxis nehme zu viel Zeit in Anspruch. Deshalb muss heute erstmals Dr. Rüdiger Degwert ran, wenn der Fuß zwickt.

Statistik I: Von elf Europacup-Spielen auf italienischem Boden verlor der FC Bayern sieben, holte ein Remis und drei Siege. Die letzten beiden Spiele waren recht erfolgreich. Im September 2006 gewannen die Bayern bei Inter Mailand 2:0, im April 2007 traf Daniel van Buyten beim 2:2 gegen Milan doppelt. Und dann gab's da ja noch ein Spiel in Mailand im Mai 2001...

Statistik II: Vor 18 Jahren reiste zum letzten Mal eine deutsche Mannschaft im Europacup in die Prachtstadt Florenz. Werder Bremen holte im April 1990 ein 0:0. 1977 erreichte der FC Schalke 04 sportlich ebenfalls ein 0:0, bekam am grünen Tisch jedoch einen 3:0-Sieg gutgeschrieben, weil die Fiorentina einen gesperrten Spieler eingesetzt hatte. Den einzigen Heimtreffer gegen eine deutsche Mannschaft erzielten die Violetten 1975 beim 1:0 gegen Sachsenring Zwickau (heute: FSV Zwickau).

Uneinigkeit I: "Ich gehe davon aus, dass wir den Einzug ins Achtelfinale in Florenz klarmachen", sagte Bastian Schweinsteiger. Karl-Heinz Rummenigge zum gleichen Thema: "Ich gehe nicht davon aus, dass wir den Einzug ins Achtelfinale in Florenz klarmachen."

Uneinigkeit II: "Wir spüren keinen Druck! Wir sind Außenseiter in dieser Gruppe und haben gegen eine große Mannschaft wie Bayern nichts zu verlieren", sagte Fiorentina-Coach Cesare Prandelli. Alberto Gilardino zum gleichen Thema: "Wir stehen unter Druck. Wir müssen gewinnen, um unsere Chancen aufs Achtelfinale zu wahren."

Jubiläum: Bayern-Verteidiger Lucio absolviert heute sein 50. Champions-League-Spiel, Tim Borowski und Miroslav Klose sind zum 25. Mal im Einsatz.

Tickets: 43.000 stehen zur Verfügung, Florenz rechnet mit knapp 35.000 Zuschauern, 2.500 begleiten den FC Bayern. Vier davon pilgerten schon am Dienstag zum Abschlusstraining, obwohl dort keine Fans zugelassen sind. Doch der Bayer ist bekanntlich nicht auf den Mund gefallen. "Derf ma do nei?", fragte einer. Der bemitleidenswerte Ordner verzichtete auf eine Diskussion und ließ die Gruppe gewähren.

Stadion: Das alte, dachlose, baufällige Artemio Franchi passt überhaupt nicht in die Prachtstadt Florenz. "Wenn man das Geld nur in die Spieler steckt, braucht man sich nicht wundern, wenn die Stadien so aussehen", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß bei Premiere.

Farben: Florenz von Kopf bis Fuß in violett, die Bayern im schneeweißen Dress.

Zu guter Letzt das Wetter: Auf Regen folgt Sonnenschein. So auch in Florenz. Dienstag Schmuddel-, Mittwoch Kaiserwetter. Die Prognose für den Abend: wolkenloser Himmel bei 17 Grad.

Aufstellungen:

Florenz: Frey - Gobbi, Gamberini, Dainelli, Zauri - Kuzmanovic, Felipe Melo, Montolivo - Santana, Gilardino, Mutu

Bayern: Rensing - Oddo, Lucio, Demichelis Ze Roberto - van Bommel, Schweinsteiger, Borowski, Ribery - Klose, Podolski

Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)

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