Werder mit stärkerer Abwehr nach Mailand

SID
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© Getty

Anstrengende Abwehrarbeit statt attraktiver Angriffswirbel: In der Champions League muss Werder Bremen seine spektakuläre Spielweise umstellen und bei Inter Mailands Starensemble (Mittwoch, 20.30 Uhr im SPOX-Ticker & Internet-TV) die zuletzt vernachlässigte Defensive stärken.

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"Wir müssen wie gegen Bayern spielen, nur hinten besser stehen", forderte Clubchef Jürgen Born vor dem zweiten Gruppenspiel im Giuseppe-Meazza-Stadion.

Und weil der Bundesligist nach dem Stolperstart gegen Famagusta bereits unter Druck steht, sollen mit Frank Baumann und Petri Pasanen zwei Defensiv-Spezialisten ins Team rücken.

Weniger Tore kassieren

"Da müssen wir in der Abwehr anders agieren", sagte Trainer Thomas Schaaf und erklärte unmittelbar, ehe der Vizemeister mit Sonderflug FHE 6908 abhob: "Dazu gehört es, auch Wege in der Defensive zu gehen, auch jene, die etwas mehr wehtun."

Bremen begeisterte zuletzt in der Bundesliga mit berauschendem Ballzauber und zehn Toren in zwei Spielen (5:2 bei Bayern München, 5:4 gegen 1899 Hoffenheim).

Zugleich kassierte Werder aber auch sechs Treffer - und trifft nun auf den italienischen Meister mit Weltklasse-Stürmern wie Zlatan Ibrahimovic und Adriano. "Wenn wir da anrennen, werden die uns ausspielen", warnte Nationalverteidiger Clemens Fritz.

Pasanen für Boenisch

Daher stehen taktische Wechsel im Vergleich zum Feuerwerk gegen Hoffenheim bevor.

Der auch als Manndecker einsetzbare Frank Baumann verstärkt das Mittelfeld, so dass wohl der gelernte Stürmer Aaron Hunt Platz machen muss.

Und der stürmische Linksverteidiger Sebastian Boenisch dürfte ersetzt werden durch den in der Abwehr stärkeren Petri Pasanen, der erklärte: "In der Champions League muss man vorsichtiger agieren."

In Mailand "werden wir wahrscheinlich keine fünf Tore machen", sagte der Finne mit seinem trockenen Humor.

Almeida gestrichen

"Wir müssen mal die Null halten", forderte Tim Wiese, der als Torwart zuletzt der Hauptleidtragende der allzu forschen Spielweise war. "Wir müssen gut stehen und dürfen nicht so viel zulassen."

Bezeichnend ist, dass Schaaf mit Hugo Almeida einen Stürmer aus dem Mailand-Kader strich. "Meist tauschen wir zwei Stürmer, in Mailand wird das wahrscheinlich nicht so sein", meinte Manager Klaus Allofs.

Mindestens einen Punkt holen

Den italienischen Catenaccio-Abwehrriegel will Schaaf beim italienischen Meister aber nicht spielen. "Es kommt auf die Balance an", sagte der Coach.

Mit eigenen Offensiv-Aktionen soll Inter beschäftigt und möglichst vom Werder-Strafraum ferngehalten werden. "Uns nur einzuigeln, das ist nicht unser Fußball", betonte Klubchef Born.

Dass auch die Werder-Offensive nicht immer rund läuft, zeigte sich zuletzt ausgerechnet bei der enttäuschenden Nullnummer im Champions-League-Auftaktspiel gegen Famagusta.

So stehen die Bremer unter Zugzwang und müssen auch gegen den Gruppen-Favoriten punkten. "Wir haben etwas gutzumachen", sagte Fritz.

Mourinho lobt Werder

Bei Mailands Startrainer Jose Mourinho genießen die Bremer durchaus Respekt, schließlich hat er mit Chelsea schon gegen Werder verloren.

"Bremen hat einige sehr gute Spieler in den Reihen und ist eine sehr gefährliche Mannschaft", warnte der Inter-Coach.

"Ihr Angriffsspiel ist ihr größter Trumpf. Also müssen wir zunächst sicher gehen, dass wir nicht ähnlich überrascht werden wie die Bayern."

Den Champions-League-Spielplan zu allen Gruppen gibt's hier